Anna-Maria und die anderen 99 Schafe (Buch - Paperback)

Ein Gemeinde-Roman

4 Sterne

Anna-Maria und die anderen 99 Schafe (Buch - Paperback)

Ein Gemeinde-Roman

Ein Roman mit viel Humor und großem Ernst, der einen nachdenklichen Blick auf das Miteinander in christlichen Gemeinden wirft. Als Gemeindeseniorin Agnes nach einer (wieder einmal todlangweiligen) Predigt tot vom Stuhl kippt, löst dies große Turbulenzen in der kleinen, verstaubten Kirche aus.

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Details

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Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Ein liebevoll-kritischer Roman mit viel Humor und großem Ernst, der einen nachdenklichen Blick auf das Miteinander in christlichen Gemeinden wirft.

Als Gemeindeseniorin Agnes nach einer (wieder einmal todlangweiligen) Predigt tot vom Stuhl kippt, löst dies einen Sturm in der kleinen, verstaubten Kirche aus, die der Single Jan seine Heimat nennt. Denn zur Beerdigung taucht Agnes' Enkelin Anna-Maria auf, seine Sandkastenfreundin, die vor über 20 Jahren urplötzlich die Stadt verlassen hatte, als sie mit Horst auf dem Motorroller durchgebrannt ist. Ihr Auftauchen bringt ein dunkles, längst verdrängtes Kapitel der Gemeinde wieder ans Tageslicht - und neuen Schwung in Jans Hauskreis, der die Jugend von 17 bis 68 Jahren versammelt (und im Übrigen der einzige weit und breit ist).
Der Hauskreis beschließt, die Gemeinde zu verändern, was direkt zum offenen Konflikt mit der Gemeindeleitung führt. Jan und seine Freunde müssen bald schon feststellen, dass es hierfür keine einfachen Rezepte gibt. Doch sie wissen: Aufgeben wollen sie nicht - denn es ist ihr Zuhause, und das soll endlich einladend werden.

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783417268249
  • Auflage: 12.07.2017
  • Seitenzahl: 320 S.
  • Maße: 13,5 x 21,5 x 2,7 cm
  • Gewicht: 449g
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane

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Leseprobe

Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    von
    „...Ach, da mach dir mal keine Sorgen, Martha. Ich bin schon mit wesentlich mehr Promille über die Straßen gedonnert. Und hier schläft ja die Polizei nachts noch...“
    Jan ist Buchhändler. Als seine Lieblingsmieterin nachts klingelt, weil sie den Schlüssel vergessen hat, kommt es zum Gespräch. Die junge Frau würde ihn gern in den Gottesdienst begleiten. Doch er lehnt ab. Er schämt sich seiner Gemeinde.
    Im nächsten Gottesdienst schläft Agnes, Seniorin der Gemeinde, für immer ein. Zu ihrer Beerdigung erscheint Anna-Maria, die Enkeltochter. Maria-Anna und Jan sind zusammen aufgewachsen. Dann ist die junge Frau von heute auf morgen mit ihrem zukünftigen Ehemann auf einem Motorrad verschwunden.Sie will neuen Schwung in die Gemeinde bringen.
    Der Autor hat einen humorvollen Roman über das heutige Gemeindeleben und Christsein in der Gegenwart geschrieben.
    Der erfrischende Schriftstil ist mir sofort positiv aufgefallen. Geschickt werden sehr ernste Themen und eine jugendliche Aufbruchstimmung miteinander kombiniert. Anna-Maria ist bei ihrer Großmutter Agnes aufgewachsen. Sie hatte keine schöne Kindheit. Es galt die Regel. Wer sein Kind liebt, züchtet es. Dieser Meinung ist Kurt, der heutige Leiter der Gemeinde, immer noch verhaftet. Sein 17jähriger Sohn Simon allerdings hat seinen eigenen Kopf. Zusammen mit Erik, seinem Freund, befragt er die Gottesdienstbesucher, warum sie in die Kirche gehen. Das nehmen die beiden per Video auf. Jans Antwort gibt das folgende Zitat wieder:
    „...Das ist eine reine Kundenbindungsmaßnahme. Hier in der Gemeinde sind einige meiner besten Abnehmer. Ich kann mir einfach nicht leisten, die zu verlieren...“
    Strenge und Freudlosigkeit kennzeichnen das Gemeindeleben. Kurt spielt sich als Alleinherrscher auf und bestimmt, was erlaubt ist und was nicht. Unverständliche Lieder und langweilige Predigten kennzeichnen den Gottesdienst. Es scheint so, als wäre Kurt gedanklich im vorletzten Jahrhundert stehen geblieben.
    Jan hat einen eigenen Hauskreis, in dem er sich mit einigen jüngeren Gemeindemitgliedern und Martha trifft.
    Schon als Kinder haben sich Kurt und Anna-Maria nicht vertragen. Folglich sind erneut Spannungen vorprogrammiert. Hinzu kommt, dass Anna-Maria durch eine harte Schule des Lebens gegangen ist und nun konsequent ihre Meinung vertritt. Das Eingangszitat stammt von ihr.
    Ein ganz anderes Auftreten zeigt Eduard, Kurts Vorgänger. Er versteht es, auf Menschen zuzugehen, sie so zu nehmen, wie sie sind, und dabei offensiv seinen Glauben zu vertreten, ohne den anderen zu überfahren. Er steht den jungen Leuten zur Seite, als sie eine neue Form des Gottesdienstes planen.
    Die Spannung der Handlung ergibt sich aus den komplexen Beziehungen der Protagonisten. Sehr gut ausgearbeitete Dialoge bringen die unterschiedlichen Ansichten auf den Punkt.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Das liegt zum einem an den lockeren Schriftstil, zum anderen an der vielschichtigen Thematik. Es geht um die Frage, wie heute eine Gemeinde funktionieren muss, um alle Generationen anzusprechen und für neue Mitglieder offen zu sein. Was kann jeder persönlich dazu beitragen, dass sich alle in der Gemeinde wohlfühlen und sich jeder angenommen fühlt? Diese Frage bleibt mir als Leser als Resümee des Buches.
  • 3/5 Sterne

    Ein Gemeinde-Roman

    von
    „Ja, ich weiß, ich bin Pastor. Im Ruhestand. Aber für Christen gibt es keinen Ruhestand!“

    Pastor Eduard Bergmann befindet sich im Ruhestand, die magere Rente stockt er mit einer Nebentätigkeit als Stadtchronist auf. Er liebt Bücher und macht gerne Spaziergänge, seine große Leidenschaft gilt jedoch dem Predigen. Durch einen geschickten Schachzug avancierte nach Pastor Bergmanns Erkrankung der Gemeindeleiter Kurt Jacobsen zum Prediger. Als nach dem Tod eines älteren Gemeindemitglieds deren geschiedene Enkelin Anna-Maria plötzlich wieder nach Rhiemberg kommt, weht ein frischer Wind in der verstaubten Gemeinde. Anna-Maria versucht, neue Ideen einzubringen. Eine Tatsache, die dem konservativen Jacobsen überhaupt nicht gefällt und die innerhalb der Gemeinde für einige Turbulenzen sorgt.

    Daniel Deutsch erzählt in seinem Roman „Anna-Maria und die anderen 99 Schafe“ von der Gemeinde in Rhiemberg, die im wahrsten Sinne des Wortes ums Überleben kämpft. Einige alteingesessene Gemeindemitglieder halten ihrer Gemeinde zwar die Treue, Neuzugänge oder Gäste finden jedoch nicht den Weg in deren Veranstaltungen sowie die Sonntagsmesse.

    Der Autor zeichnet im vorliegenden Buch ein sehr detailliertes Bild einer sich spaltenden Gemeinde, in der ein Teil ihrer Mitglieder sich engagiert und versuchen möchte, ein wenig Elan und moderne Elemente einzubringen. Im Gegensatz dazu weigert sich der Leiter gemeinsam mit den älteren und einigen anderen konservativ denkenden Mitgliedern strikt, von ihren althergebrachten und fest gefahrenen Ansichten auch nur einen Millimeter abzuweichen. Ein skurriler Wettkampf beginnt, in dessen Zentrum die in ihrer Heimatstadt als „schwarzes Schaf“ berüchtigte Anna-Maria steht.

    Den Schreibstil des Autors würde ich als schlicht und salopp bezeichnen. Der Roman vermittelt aufgrund der flapsigen Ausdrucksweise zudem den Eindruck, für eine jugendliche Zielgruppe verfasst worden zu sein. Der reichlich eingebrachte Humor und die Situationskomik brachten mich einige Male zum Schmunzeln. In den Aussagen der rebellischen Anna-Maria bedient Daniel Deutsch sich sehr reichlich an der Fäkalsprache, eine Tatsache, die ich in Büchern grundsätzlich nicht mag und die mir das Lesevergnügen auch hier verleidet hat. Die handelnden Personen wirkten jedoch in den meisten Fällen authentisch und lediglich an wenigen Passagen ein wenig überzeichnet.

    Fazit: eine amüsante, zum Teil durchaus nachdenklich stimmende Geschichte einer Gemeinde, die um Mitglieder kämpft und deren sehnlichster Wunsch es ist, nach biblischen Maßstäben zu leben, anderen Menschen das Evangelium nahe zu bringen und sie einzuladen, zum Glauben zu kommen.

  • 3/5 Sterne

    Denkanstöße für ein anderes Gemeindeleben unter dem Deckmantel einer satirisch-tragischen Geschichte

    von
    Das schwarze Schaf krempelt die Gemeinde um

    Cover:
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    Das Cover erinnert an eine Comicdarstellung. Man sieht den Gemeindesaal, der im Dunkeln liegt und mit dem fehlenden Buchstabe auf der Gemeindetafel etwas heruntergekommen und alt wirkt. Davor eine darauf zulaufende Frau, die modern aussieht. Wenn man den Inhalt kennt, passt dieses Bild hervorragend. Im Buchladen hätte auf den ersten Blick wohl eher an ein Jugendbuch gedacht als an einen Gemeinderoman. Aber es hätte auf jeden Fall erst mal meine Aufmerksamkeit gehabt und passt auf jeden Fall gut zum Humor des Buches.

    Inhalt:
    -------------
    Die Geschichte beginnt mit Jan, der auf seine Nachbarin steht, aber Angst hat, sie seiner verstaubt wirkenden Gemeinde vorzustellen. Dann kippt plötzlich Agnes, eine Seniorin der Gemeinde bei einer dieser todlangweiligen Predigten im Gottesdienst tot von der Kirchenbank. Zu ihrer Beerdigung kommt ihre einzige Verwandte: Anna-Maria, Nichte von Agnes und Jans Sandkastenfreundin. Sie wuchs bei ihrer Tante auf, hat sie wegen ihrer rabiaten Erziehungsmethoden gehasst und ist vor Jahren auf und davon mit einem Jungen aus dem Dorf. Zurück in ihrer Heimat wirbelt sie mit ihrer unkonventionellen Art ordentlich Staub auf. Damit beginnt ein neuer Abschnitt für das Gemeindeleben und das Leben für Jan.

    Mein Eindruck
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    Was mir sehr gut gefallen hat, ist der teilweise sehr schräge Humor. Obwohl der Tod von Agnes eine ernste Angelegenheit ist, wird diese Szene doch recht humorvoll beschrieben. Die Gemeinde ist schon von sehr überzeichneten Charakteren geprägt. Aber genau dieses Extreme ist eben Teil dieses Humors, teilweise kann man es als satirisch bezeichnen. Ernste Themen im Gemeindeleben, wie z. B. das Aufeinanderprallen konservativer mit moderner Meinungen zur Führung einer Kirche, Glaubensabfall bzw. -bekehrung, aber auch Liebe und Vergebung spielen eine Rolle. Dennoch tragen diese Themen nie zu einer düsteren Stimmung bei, durch den häufig eingestreuten, subtilen Humor behält der Roman stets eine gewisse Leichtigkeit. Alles wirkt hier überzogen, so dass die Charaktere und ihre Handlungsweise stellenweise nicht wirklich glaubwürdig erscheinen. Doch dahinter steckt ein wahrer Kern, über den jeder sich selbst Gedanken machen kann.

    Der Aufbau des Buches in den 4 Teilen "Glaube","Hoffnung","Liebe" und "Aber die Liebe ist die Größte unter ihnen" hat mir gut gefallen. Die Überschriften passen sehr gut zum jeweiligen Inhalt. Die Kapitel sind angenehm kurz, so dass man das Buch gut immer wieder zwischendurch zur Hand nehmen kann und schnell voran kommt.

    Der Begriff "tragikomischer Blick auf Gemeinde" trifft bei diesem Roman voll ins Schwarze. Er ist flüssig und unterhaltsam geschrieben und gibt durch recht extreme Darstellungen gute Denkanstöße. An einigen Stellen war es mir jedoch zu dick aufgetragen bzw. zu einfach gelöst und leider ließ mich das Ende recht unbefriedigt zurück.

    Fazit:
    -------------
    Denkanstöße für ein anderes Gemeindeleben unter dem Deckmantel einer satirisch-tragischen Geschichte
  • 2/5 Sterne

    Heitere Gemeindekritik

    von
    Das Buch beginnt mit einer Szene, die für sich spricht. Eine hübsche Nachbarin braucht Hilfe, und Jan hilft natürlich gerne. Aber ihre Einladung zum Frühstück, die als Dankeschön gemeint ist, muss er ausschlagen. Zögernd gibt er zu, dass er stattdessen in den Gottesdienst gehen wird. Obwohl die Nachbarin ihn gerne begleiten würde, wimmelt er ab, denn er schämt sich sehr für seine Gemeinde.
    Wegen eines Todesfalles kommt eine ehemalige Schulfreundin von Jan zurück an diesen Ort. Sie kann es kaum fassen, dass vieles im Ort und auch in der Gemeinde unverändert geblieben ist. Anna-Lena, eine unangepasste Frau, die schon immer lieber ihren eigenen Weg gegangen ist, öffnet ihrem Schulfreund Jan die Augen dafür, dass seine Gemeinde nicht so unattraktiv bleiben muss. Sie schließt sich seinem Hauskreis an, und gemeinsam werden Pläne zur Veränderung entworfen. Dabei bleibt der Widerstand von einigen anderen Gemeindemitgliedern nicht aus, andere jedoch blühen auf.
    Das Ganze spielt vor 30 Jahren, und manche Leser werden sicher die Probleme ihrer ehemaligen oder jetzigen Gemeinden in den Beschreibungen wiederfinden. Das unterhaltsam geschriebene Buch regt zum Nachdenken an und wirft viele Fragen auf. Wofür steht Gemeinde eigentlich? Was ist ihre Aufgabe? Wer darf über die Richtung einer Gemeinde bestimmen? Wie sieht es mit Führungsstrukturen in der Gemeinde und mit Machtmissbrauch aus? Viele Situationen werden mit Humor beschrieben, wobei mir persönlich manches etwas überzogen oder auch zu abschätzig vorkommt.
    Ein Vers über Liebe aus dem ersten Korintherbrief zieht sich durch die Gliederung des Buchs, und damit wird dem Leser vor Augen geführt, dass es gerade darin oft in Gemeinden mangelt. Eine ältere Person lebt dies vorbildhaft, aber ich hätte mir mehr positive Impulse in diese Richtung gewünscht.
    Fazit: Ein Buch zum Schmunzeln über eine Gemeinde, die viel zu sehr an ihre Traditionen hängt, und gleichzeitig ein Buch zum Nachdenken über den Weg zur Veränderung und Erneuerung, damit Gemeinden auch für Außenstehende attraktiv sind.
  • 5/5 Sterne

    Wenn Gemeinden sich nicht mehr verändern wollen

    von
    "Viele Leute halten es mit der Kirche wie mit dem Staat. Sie schieben alles Versagen auf ihn und haben vergessen, das sie der Staat sind." (August Everding)
    Ein paar Wochen vor Weihnachten im Jahr 1997 bei einem Gottesdienst, den mal wieder keiner vom Hocker gerissen hat, verstirbt die Gemeindeseniorin Agnes auf der Kirchenbank. Die einzige Hinterbliebene ist ihre Enkelin Anna-Maria, mit der sie sich vor 20 Jahren zerstritten hatte. Als keiner mehr mit ihr rechnete, taucht sie doch noch verspätet an der Beerdigung auf. Doch Anna-Maria möchte gar nicht lange bleiben, sondern nur das Haus ihrer Großmutter verkaufen, zu viel Negatives hatte sie dort erlebt. Aber nach einigen Tagen in der alten Heimat und dem Wiedersehen alter Freunde möchte doch Anna-Maria hier bleiben. Auch ihre Tochter, wegen der sie dem Dorf den Rücken gekehrt hat gefällt es gut, sodass sie das Haus behalten. Jan freut sich seine Freundin wieder hier zu haben, die prompt neuen Wind in die Gemeinde und seinen Hauskreis bringt. Als sie mit ihren neuen Einfällen und Umstrukturierungen den Gottesdienst bereichern wollen, ecken sie schnell mit der Gemeindeleitung Kurt an. Doch auch sonst kriselt es bei dem einen oder anderen Gemeindemitglied, sodass Liebe und Glaube bei vielen gefragt ist.

    Meine Meinung:
    Daniel Deutsch hat mit diesem Roman einen Einblick in die Gemeinden der achtziger Jahre gegeben, wie es sicher aber auch heute noch einige gibt. Gemeinden, die stehen geblieben sind in ihren Meinungen, bei denen die Gesetzlichkeit über der Liebe Gottes stehen, wie es eigentlich heute nicht mehr sein sollte. Ältere Gemeindeglieder wollen sich nicht mehr verändern und Jüngere nicht anpassen, das ist heute oft noch ein großes Problem in den Kirchengemeinden. Ich frage mich oft, wie würde das Jesus heute regeln? Mich hat dieser Roman an meine Kindheit erinnert, als ich genau in so einer Gemeinde gelandet war und mich deshalb der Glaube nicht ergreifen konnte. Zum Glück hat Gott Geduld mit uns Menschen und kann vieles verändern und zum Guten wenden, wie auch teilweise hier in dieser Geschichte der Fall ist. Das Buch ist aufgeteilt in 4 große Kapitel: Glaube, Hoffnung, Liebe und Aber die Liebe ist die Größte unter ihnen. So lässt sich das Buch auch gut lesen, da der Schreibstil sehr gut ist und der Humor auch eine große Rolle spielt. Am Ende bleiben dem Leser noch einige Fragen offen, da ich das Gefühl hatte, das der Autor eine Fortsetzung plant. Von mir gibt es 5 von 5 Sterne für ein Buch, das uns die Kehrseite von Liebe und Gemeinde zeigt.
  • 5/5 Sterne

    Amüsant, beinahe skurril und in vielem realistisch

    von
    Es ist das Jahr 1997, Schwester Agnes hat während einer von Kurts langweiligen Predigten das Zeitliche gesegnet. Dies ist der Auslöser für Anna-Maria, nach über 20 Jahren heimzukehren, zur Beerdigung ihrer Großmutter. Eigentlich hatte sie nicht vor lange zu bleiben. Denn mit ihrer flapsigen, frechen Art eckt die »wilde Lederbraut aus der Großstadt« nonstop an und die Konfrontation mit der Vergangenheit macht ihr ebenfalls zu schaffen.

    Jan, Buchhändler und Hauskreisleiter, freut sich, seine Freundin aus Kindheitstagen wiederzusehen. Schnell findet Anna-Maria Anschluss in der Gruppe, bestehend aus Simon, Erik, Lena, Martha und Jan. Und nach einem Gottesdienstbesuch in der Gemeinde am Uhlandplatz steht für Anna-Maria fest: Hier muss dringend ein frischer Wind rein, sonst wird die Gemeinde auf lange Sicht durch »natürliche Dezimierung« aussterben. Es formieren sich neue Ideen: Ein offener Gottesdienst, das wär’s! Da haben Jan & Co. die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht: Gemeindeleiter Kurt...

    Aber nicht nur das Gemeindeleben ist Thema dieses Buches. Auch private Probleme und Sorgen der Romanfiguren unterschiedlichen Alters fließen in die Handlung ein. Der Schreibstil ist recht locker (in Anna-Marias Beispiel etwas derbe in der Ausdrucksweise) humorvoll und beinahe skurril. Besonders Gemeindeleiter Kurt hat mich durch seine verknöcherte Art laut zum Lachen gebracht. Oder ein paar Szenen mit Jan in seiner Buchhandlung... Herrlich!

    Dieser Roman war in manchem ganz anders, als ich erwartet hätte. Er war für mich ein unerwarteter Flashback in meine Jugendzeit (als Willow Creek gerade nach Deutschland schwappte und die Titanic die Kinoleinwand eroberte). Und bot amüsante Liebeswirren und ein recht offenes, nicht besonders vorhersehbares Ende. (Ich würde aber gerne wissen wie es weiter geht!!)

    Nun wird hier natürlich überwiegend die Seite des Hauskreises geschildert, der seine Ideen so gerne umsetzen würde. Es zeigt sich aber auch, welche Probleme sich ergeben, wenn die älteren Gemeindemitglieder so gar nicht angetan sind von Neuerungen. Ist Bewährtes plötzlich nicht mehr gut? Kann die Gemeinde auf einen Nenner kommen?

    Vielleicht empfindet der eine oder andere Leser die Szenen als übertrieben dargestellt. Dem muss ich sagen: Sie sind sehr realistisch! Auch heute gibt es noch solche Gemeinden und dieselben »Probleme«.

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