Die Tochter des Emirs (Buch - Taschenbuch)

Eine iranische Frau kämpft um ihre Zukunft

5 Sterne

Die Tochter des Emirs (Buch - Taschenbuch)

Eine iranische Frau kämpft um ihre Zukunft

Soheila Fors wird zu Zeiten des Schahs geboren. Ihre Familie ist politisch einflussreich, steht aber unter Verdacht. Soheila mit einem Cousin verheiratet werden, doch sie wählt ihren Ehemann selbst. Doch nach der Hochzeit stellt sich heraus, dass er gewalttätig ist. An einem Tiefpunkt erscheint ihr Jesus in einer Vision. Er gibt ihr neue Kraft und Hoffnung.

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Soheila Fors wird im Iran noch zu Zeiten des Schahs geboren.Ihre legendäre kurdische Familie - die ehemalige Königsfamilie - ist politisch einflussreich, steht aber unter Verdacht. Wie in ihrer Kultur üblich, soll Soheila mit einem Cousin verheiratet werden. Doch sie wehrt sich und wählt ihren Ehemann selbst. Dass sie auch mit ihm ins Unglück rennt, merkt sie zu spät. An einem Tiefpunkt erscheint ihr Jesus in einer Vision. Das ist der Anfang einer wunderbaren Geschichte ...

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783765543098
  • Auflage: 16.01.2017
  • Seitenzahl: 240 S.
  • Maße: 12 x 18,6 x 1,8 cm
  • Gewicht: 199g
  • Sachgebiet: Biographien

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Extras

Leseprobe

Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    eine unglaublich bewegende Lebensgeschichte

    von
    Inhalt:
    Soheila Fors wird im Iran noch zu Zeiten des Schahs geboren. Ihre legendäre kurdische Familie - die ehemalige Königsfamilie - ist politisch einflussreich, steht aber unter Verdacht. Wie in ihrer Kultur üblich, soll Soheila mit einem Cousin verheiratet werden. Doch sie wehrt sich und wählt ihren Ehemann selbst. Dass sie auch mit ihm ins Unglück rennt, merkt sie zu spät. Denn nach der Hochzeit stellt sich heraus, dass er gewalttätig ist. Dennoch hält sie ihm die Treue. An einem Tiefpunkt erscheint ihr Jesus in einer Vision. Er gibt ihr neue Kraft und Hoffnung. Das ist der Anfang einer neuen, wunderbaren Geschichte...
    (Quelle: Brunnen Verlag)
    Meine Meinung:
    Soheila Fors beschreibt in ihrem Buch „Die Tochter des Emirs“ auf einfühlsame Art ihre eigene Lebensgeschichte von der Kindheit bis in die aktuelle Zeit. Ihre frühe Kindheit klingt wie in einem Märchen. Sie lebt mit Ihrer Familie im Iran in einem großen Palast. Dort haben sie eigentlich alles, was das Herz begehrt und werden rund um die Uhr von Bediensteten umsorgt.
    Ihr Vater ist ein geschätzter Mann und Soheila liebt und verehrt ihn sehr, er ist ihr ein und alles. Sie hat viele Freiheiten, die andere Kinder nicht haben, zieht lange Hosen an und schneidet sich die Haare wie sie sie mag. Sie macht was sie will.
    Mitreißend beschreibt sie die kurdisch – islamische Kultur und man ist immer wieder erschrocken und kann es kaum glauben, was sie an grausamen und schrecklichen Erlebnissen beschreibt. Sie zeigt Beispiele, die verdeutlichen, dass eine Frau nichts wert ist. Die Eltern und später auch der Ehemann dürfen mit einer Frau machen, was sie wollen. Letztendlich ist eine Frau dort hilflos den Launen anderer, die sie hin und her schubsen, wie sie es brauchen, ausgeliefert. Sie erleben endlose psychische und physische Gewalt, werden misshandelt, missbraucht und geschlagen.
    Als Leser fand ich einige Passagen sehr hart zu lesen, weil man sich denkt, sowas kann doch nicht wahr sein – und doch ist das leider und immer noch an der Tagesordnung in diesen Ländern.
    Ihr Vater, der Emir, achtet, schätzt und liebt sie sehr. Zu ihm hat sie die einzige innige Beziehung. Ihre Mutter dagegen hat nicht viel für sie übrig. Das Verhältnis ist über Jahre schwierig und wird auch erstmal nicht besser. Als Leser bekommt man eher die Wut und denkt, wie kann eine Mutter so verachtend ihr Kind behandeln. Als der Krieg ausbricht flüchten sie in die Berge und suchen in einer Höhle Schutz. Soheila ist immer bemüht für Versorgung zu sorgen, aber ihre Mutter hat da wenig Verständnis und so fallen Äußerungen wie: ich wünschte Du wärst Tod dann hätte ich mir nicht solche Sorgen machen müssen, sondern hätte genau gewusst wo Du bist. Ich finde diese Sätze als Mutter nur ganz schwer zu ertragen und man kann hier einfach nur mit dem Kopf schütteln.
    Als Soheila älter wird, kommen die Versuche ihrer Familie, sie zu verheiraten. Zuerst mit einem jungen Kandidaten, an den sie seit Geburt versprochen war. Es folgen noch weitere Versuche jedoch schafft sie es, alle Versuche der Familie sie zu verheiraten abzuwehren und lernt letztendlich einen fremden Mann kennen. Sie verliebt sich und heiratet ihn entgegen den Willen ihrer Eltern. Jedoch entpuppt sich der Traum direkt nach der Heirat als ein Alptraum und sie wird als Haussklavin in der Familie ihres Mannes gehalten, wo sie sämtliche Arbeiten im Haushalt verrichten muss. Hinzu kommt, dass sie gedemütigt und betrogen wird. In Ihrem Leben wird letztendlich alles immer schlimmer anstatt besser und irgendwann gelingt ihr mit Hilfe eines Verwandten die Flucht nach Schweden. Dort angekommen erlebt sie erstmal einen Kulturschock und es treffen Welten auf sie. Kurze Zeit später ereilt sie das Heimweh und sie reist in den Iran. Dort erlebt sie Jesus in einer Vision und dies verändert alles in ihrem Leben. Die innere Leere und Verzweiflung fängt an sich zu füllen. Wieder zurück in Schweden findet sie endlich ihr Glück und eröffnet einen wundervollen Weg, Menschen zu helfen. Sie ist eine wunderbar starke Frau, die ihren Weg geht.
    Der einfache und packende Schreibstil schafft es, das man das Buch schnell verschlingt und nicht aus der Hand legen mag.
    Besonders wundervoll fand ich folgende Aussage:
    „Wir sind etwas Besonderes. Jeder von uns ist ein Original, ein Mensch, der Gaben hat, mit denen er anderen Menschen dienen kann. Und gemeinsam sind wir stark.“
    Fazit:
    Das Schicksal Soheilas bewegt einen sehr und hat mich beim Lesen immer wieder sehr traurig gestimmt. Aber es zeigt auch, dass es Sinn macht, niemals aufzugeben. Mut haben, an Träume zu glauben und zu wissen, dass Gott dem Leben eine unerwartete Wendung geben kann. Als Leser bekommt man auch mehr Einblick in die Gründe, warum so viele Menschen auf der Flucht sind in der Hoffnung ein besseres Leben zu finden. Soheilas Lebensgeschichte ist unglaublich packend geschrieben und bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung.
  • 5/5 Sterne

    Eine starke Frau...

    von
    Im Rahmen einer Leserunde durfte ich „Die Tochter des Emirs“ von Soheila Fors lesen.

    Das erste Mal bin ich auf „Die Tochter des Emirs“ beim Stöbern in der Verlagsvorschau aufmerksam geworden und schon der erste Blick auf das Cover, dass Soheila Fors zeigt hat mich fasziniert und nicht mehr los gelassen. Nicht nur deshalb habe ich mich riesig gefreut, als ich das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen durfte.

    Soheila Fors wächst vor der islamischen Revolution im Iran auf und genießt in ihrer kurdischen Familie ein privilegiertes Leben. Mit dem Vater verbindet sie eine tiefe und innige Beziehung und dieser gesteht ihr mehr Freiheiten zu als das kurdische Mädchen gemeinhin haben. Selbst ihren Ehemann darf sie selbst wählen, doch diese Entscheidung bereut Soheila bald. Sie erlebt den gesellschaftlichen Umsturz im Iran hautnah mit, hat in ihrer Ehe großer Herausforderungen zu bestehen und irgendwann führt sie ihr Weg sogar nach Schweden.

    Neben der Lebensgeschichte einer starken Frau, erzählt das Buch vom Leben in einem anderen Kulturkreis, man erfährt einiges über das kurdische Volk und seine Traditionen, erlebt den Umbruch den ein Neuanfang in einem europäischen Land bedeutet und ist an der Seite von Soheila als sie in Schweden eine neue große Aufgabe findet.

    Das Buch hat mich schon mit seinen ersten Zeilen in seinen Bann gezogen und ich habe Soheilas Weg fasziniert verfolgt. Das Engagement dieser Frau flößt mir Respekt ein und beeindruckt mich. Es sind Menschen wie Soheila, die Licht in die Dunkelheit ihrer Mitmenschen bringen.

    Von mir gibt es 5 Bewertungssterne!
  • 4/5 Sterne

    Vom Iran nach Schweden

    von
    Soheila Fors entstammt einem alten kurdischen Herrschergeschlecht und ist damit Teil einer sehr hoch angesehenen Familie im Iran. Als Frau hat sie dort nicht viel zu sagen, aber lehnt sich immer wieder gegen den Willen der Verwandtschaft auf und wählt sogar ihren Ehemann selbst, aber trifft damit die falsche Entscheidung. Heute lebt Soheila in Schweden und hat dort ein Teehaus für Frauen gegründet. Auch betreibt sie das ,,Haus Sara", indem Menschen, die von Ehrengewalt betroffen sind, Schutz finden.
    In diesem Buch erzählt Soheila Fors ihre Geschichte und nimmt den Leser mit in eine ganz andere Kultur, die uns oft fremd ist. Sie berichtet dabei nicht nur von ihren eigenen Erlebnissen, sondern zeigt auch, wie die Situation für Frauen und Mädchen im Iran heute aussieht und erklärt, warum selbst in Europa Ehrengewalt ein großes Thema ist.
    Mich persönlich haben Soheilas Erlebnisse oft fasziniert, aber an gewissen Stellen auch sprachlos gemacht und schockiert. Sie erlebt gerade in jungen Jahren viel Gewalt durch Kriege und durch den Regimewechsel im Iran. Durch ihren Vater, der sehr weltoffen war, genießt sie mehr Freiheiten als andere Mädchen, was aber vom Rest der Familie kritisch betrachtet und keineswegs gut geheißen wird.
    Interessant fand ich, dass sie im Iran mit Astrid Lindgrens Figur Pippi Langstrumpf in Kontakt kommt und sich von ihr einiges an Durchsetzungsfähigkeit abschaut. Pippi wird gewissermaßen zum Vorbild für sie und ermutigt sie auch, ihren eigenen Weg zu gehen.
    Nicht so gut gefallen hat mir, dass die ganze Biographie sehr komprimiert ist und damit auch oft sehr gedrungen wirkt. An vielen Stellen hätte ich mir mehr Erläuterungen und Details gewünscht. Während andere Lebensgeschichten zu ausführlich geschildert werden, ist diese etwas knapp geraten.
    Auch der christliche Glauben, zu dem Soheila heute gehört, wird im Buch thematisiert. Allerdings erzählt sie hier oft von etwas merkwürdigen Erlebnissen und Erscheinungen, die ich persönlich mit einem etwas kritischen Blick gelesen habe.
    Insgesamt hat mir ,,Die Tochter des Emirs" gut gefallen und ich hätte gerne noch mehr über sie und ihre Arbeit in Schweden gelesen. Gerne empfehle ich das Buch hier weiter.
  • 5/5 Sterne

    Irans Pippi Langstrumpf

    von
    Soheila Fors erzählt in diesem Buch aus ihrem spannenden, bewegten Leben. Sie wurde 1967 als Tochter eines kurdischen Emirs geboren, und ist damit eine Prinzessin, was ihr auch urkundlich bescheinigt wurde. Ihr Vater war sehr angesehen und beliebt, und auch für Soheila war er die wichtigste Person ihrer Kindheit. Sie beschreibt sehr anschaulich ihre Kindheit und ihre Jugendjahre. Von dem vergnügtem Spielen im großen Obstgarten der Familie, über die strapazierende Flucht ins Gebirge wegen dem Krieg, ihre Aktivitäten als Kommunistin, bis hin zu einer sehr unglücklichen Ehe. Sie ist in allem eine starke Persönlichkeit. Wie ihr Vorbild Pippi Langstrumpf, stellt sie sich mutig allen Herausforderungen. Dabei wird sie oft geächtet, da sie sich gar nicht wie eine verhätschelte Prinzessin verhält.

    Ihr Bruder ist schon nach Schweden geflüchtet, und er hilft Soheila und ihre Familie auch nach Schweden auszuwandern. Da die Flucht für Frauen und Kinder sehr gefährlich gewesen wäre, reist ihr Mann voraus und holt später die Familie nach. Als aber Soheila vier Jahre später mit den Kindern nach Schweden kommt, ist die Ehe schon gescheitert, und ihr gewalttätiger Mann liebt eine Andere. Für Soheila beginnt eine sehr schwere Zeit. In dieser Zeit begegnet sie Jesus, und durch den Blick seiner Augen fühlt sie sich vollkommen heil. Die äußeren Schwierigkeiten halten zunächst noch an, aber nach einigen großen Schwierigkeiten kommt auch äußerlich Ruhe in ihr Leben, als sie einen schwedischen Christ heiratet.

    Nun möchte sie ihr Leben dafür einsetzen anderen benachteiligten Frauen zu helfen. Sie richtet ein Teehaus für Frauen ein, in dem aber bald viele unterschiedliche Aktivitäten stattfinden, die nachhaltig Leben verändern. Ein sicheres Haus entsteht, in dem Menschen Zuflucht finden, die von ihrer Familie oder andere bedroht sind. Das sind in erster Linie junge Frauen und Mädchen, aber auch Männer, die nicht auf eine arrangierte Ehe eingehen wollen.

    Soheila Fors ist eine sehr sympathische Frau. Als Kind zieht sie lieber eine Latzhose an als Prinzessinnenkleider, als Jugendliche trägt sie die Verantwortung für eine Gruppe von Frauen und Kinder und ältere Menschen, und als Erwachsene setzt sie sich tatkräftig für Menschen ein, die unter dem Ehrenkodex des Islams leiden. Neben ihrem Mut und ihrer Tatkraft, beeindrucken auch ihre Phantasie und ihr Humor. Sie findet sie viele Wege ihre unerwünschten Verehrer zu verscheuchen.

    Ihr Herz schlägt für Freiheit. Ihre Erklärungen zu der Kultur, in der sie aufgewachsen ist, sind sehr aufschlussreich und hilfreich. Gerade in unserer Zeit, in der viele Menschen aus islamisch geprägten Ländern zu uns kommen, ist es wichtig, dass wir ihren Hintergrund verstehen.

    Fazit: Die abenteuerliche Lebensgeschichte einer mutigen Frau, die dem Leser hilft ihre Heimat Iran bzw. Kurdistan zu verstehen. Beim Lesen kann man miterleben wie ein hoffnungsloses Leben sich durch eine Begegnung mit Jesus grundlegend verändert.
  • 5/5 Sterne

    Eine sehr intensive Lektüre

    von
    Soheila ist als Tochter einer ehemaligen kurdischen Königsfamilie im Iran geboren und aufgewachsen. Arrangierte Heiraten sind in ihrer Kultur gang und gäbe und so hätte es auch bei ihr sein sollen. Doch Soheila wehrt sich und sucht sich selbst einen Mann. Der hat ihr nur Gutes versprochen, aber dann nichts davon halten können, zudem ist er gewalttätig. Sie wird zur Sklavin seiner Familie. Soheila ist verzweifelt, doch dann ist ihr Jesus erschienen und sie schöpft neue Hoffnung…

    Erster Eindruck: Das Cover mit einer schönen und sympathischen Frau mit schwarzen Haaren gefällt mir sehr gut. Mir gefallen auch Titel und Untertitel. Auf 240 Seiten gibt es sage und schreibe 34 Kapitel! Es gibt etliche Fotos, die das Buch noch persönlicher und ein bisschen greifbarer machen.

    Der Einstieg ins Buch ist mitten ins aktuelle Leben von Soheila: Sie hat ein Frauenteehaus und das Haus Sara gegründet, wo Menschen, die unter Ehrengewalt leiden, Zuflucht finden. Eine grossartige Sache. Aufgrund des Klappentextes ist es kein Geheimnis, dass Soheila mit ihrem zweiten Mann und den Kindern in Schweden lebt. Doch der Weg bis zu diesem Punkt ist lange und beschwerlich, führt von ihrer Kindheit als „höhere Tochter“ über die Erfahrungen während des Krieges bis zu ihrer Heirat im Iran mit ihrem ersten Mann.

    „In meiner Kultur hatte eine Frau so viel Freiheit, wie ihr Mann ihr gönnte.“ Die Liebe von Soheila zu ihrem Vater ist sehr gut spürbar, ebenso die Dankbarkeit, dass er ihr viel mehr Freiheiten zugestand, als es früher für ein Mädchen üblich war. Soheila hat sich schon früh für Gott interessiert und begonnen, Fragen zu stellen, was sich aber gemäss ihrer Mutter überhaupt nicht gehörte. Die Oma Gohar war ebenfalls eine ganz wichtige Person für Soheila: sie scheint eine wirklich eindrucksvolle Frau gewesen zu sein, die ihr Leben und das ihrer Töchter nach dem frühen Tod des Ehemannes/Vaters gemanagt hat. Diese Aufgabe wäre ja schon in Europa nicht einfach, aber dann noch in einem Umfeld, wo die Männer das Sagen haben – Chapeau!

    Mich hat die Kollektivkultur des Iran beeindruckt: Familie zählt dort enorm viel und man hilft einander, und zwar nicht nur innerhalb des engsten Kreises. In Europa gibt es eher die Individualkultur, das heisst, ein jeder schaut zu sich bzw. zu seiner engsten Familie. Doch die Kollektivkultur hat auch ihre negativen Seiten: Die Ehre ist im Iran beinahe das Höchste, so scheint es mir. Wenn eine Frau sich nicht so verhält, wie es von ihr erwartet wird, sinkt das Ansehen der gesamten Familie. Deshalb sorgen Brüder, Cousins, Onkel etc. dafür, dass sich die Frauen „nach Plan“ verhalten, wenn nötig eben auch gewaltsam. Ehrengewalt – eine wirklich grausame Tat, die ich nie verstehen werde.

    Die Lektüre von Soheilas Geschichte empfand ich als sehr intensiv. Man darf zudem nicht vergessen, dass wir mit Soheilas Erzählung auch nur eine einzelne Geschichte erfahren. Es gibt so viele Menschen, die ähnliches durchgemacht haben oder immer noch durchmachen müssen. Das macht mich traurig. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich wünsche Soheila und ihrer Familie alles Gute.
  • 4/5 Sterne

    Eine kurdische Löwin

    von
    Die Menschen staunen über meine Energie und fragen sich, wie ich das alles schaffe. Nun, meine Kraftquelle und meine Waffe im Kampf gegen das Böse ist die Liebe. Es gibt so viel Not, und ich möchte das tun, was ich kann. Das ist alles. Es gab eine Zeit, da war ich darauf fixiert, mich mit Schusswaffen zu verteidigen. Ich bekämpfte Hass mit Gegenhass; eine andere Möglichkeit sah ich nicht. Doch seit ich Jesus kennengelernt habe, ist die Liebe meine Waffe.“

    Soheila Fors, deren vollständiger Name Mah Doht Soheila Davodian Gilan Kalhor Fors lautet, darf sich als Tochter eines kurdischen Emirs zu Recht als Prinzessin bezeichnen. Sie lebt mit ihrem zweiten Ehemann und den Kindern in Schweden, führt ein sicheres Haus für Menschen, die Opfer von Ehrengewalt sind und hat gemeinsam mit dem Verein Khatoon ein Teehaus für Frauen gegründet. Soheila fühlt sich ihren eigenen Worten zufolge als „Wanderer zwischen zwei Welten“. Sie hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, für die Rechte der Menschen einzutreten und für deren Freiheit zu kämpfen. Im der vorliegenden Autobiografie gestattet sie ihren Lesern einen detaillierten Einblick in ihr Leben im Iran. Soheila berichtet von ihrer königlichen Abstammung, der Geschichte ihrer Sippe, den Riten und der Kultur ihres Geburtslandes, sowie der Stellung und Bedeutung familiärer Bande – und damit eng verbunden der iranischen Ehrenkultur. Sie erzählt von ihrer eigenen rebellischen Kindheit, in der sie dank ihres liebevollen Vaters ungewöhnliche Freiheiten genießen durfte. Er war die große Lichtgestalt in Soheilas Kindheit, gab ihr Liebe, Wärme und widmete ihr Zeit. Ihm hat Soheila es zu verdanken, dass sie zu einer selbständigen und mutigen Frau wurde.

    In ihrem turbulenten und abwechslungsreichen Leben war sie als Kind ein rebellischer Wildfang, wurde in ihrer Teenager-Zeit zur Terroristin, die Bomben herstellte und sich für unsterblich hielt, und kämpfte schließlich im zarten Alter von 13 Jahren als Guerillasoldatin. Es gelang ihr stets, sich erfolgreich gegen arrangierte Ehen zu wehren, Soheila wählte den kulturellen Vorstellungen ihrer Sippe zum Trotz ihre Ehemänner selbst aus.

    In sehr schlichtem, jedoch eindringlichem Schreibstil stellt die Autorin ihre Geschichte dar und lässt ihre Leser an ihrem aufreibenden Lebensweg teilhaben, der sie letztendlich nach Schweden führte. Nach vielen Enttäuschungen und schweren Zeiten lernte sie ihren jetzigen Ehemann Kjell Fors kennen und versetzte ihrer Familie im Iran einen weiteren Schlag: sie konvertierte zum christlichen Glauben. Rückblickend bezeichnet Soheila die Heirat in Schweden als Beginn ihres neuen Lebens.

    „Die Tochter des Emirs“ ist ein tief beeindruckender Tatsachenbericht, erzählt von einer Frau, die weiß, wovon sie spricht. Soheila durfte als Tochter des Emirs zwar großen Luxus und sämtliche Vorteile der Position ihrer Familie auskosten, lernte aber durch Bekannte und Jugendfreunde auch bittere Armut und Not kennen. Ihr soziales Engagement begründet sich auf deren Erfahrungen, wie auch auf ihrer eigenen Konfrontation mit der iranischen Ehrenkultur.

    Die Berichte über Soheilas Leben haben mich tief berührt und teilweise sehr nachdenklich gemacht. Nachdem man dieses Buch gelesen hat, verspürt man eine übergroße Dankbarkeit für die Freiheit im Denken und Handeln, in der man als europäische Frau leben darf. Was mich jedoch nicht überzeugen konnte, waren Soheilas Erscheinungen (die erste Erscheinung von Jesus machte sie über Nacht zur überzeugten Christin, eine weitere Erscheinung von Maria, der Mutter Jesu, folgte kurz darauf). Als Soheilas Schwester sehr schwer erkrankt, spricht Soheila mit ihr per Telefon ein Übergabegebet - und in derselben Nacht erscheint Jesus auch der Schwester. Diese berührt während dieser Erscheinung das Gewand von Jesus und ist auf der Stelle geheilt… bis zum heutigen Tage. Diese Aspekte wie auch das „Reden in Zungen“ von Soheila waren Passagen, die mich sehr skeptisch zurück gelassen haben.

    Die optische Gestaltung des Buchcovers ist beeindruckend! Eine große Aufnahme von Soheila, einer perfekt geschminkten Frau mit dunklen, warmen Augen und pechschwarzem Haar, zieht den Blick des Betrachters unweigerlich auf sich. Die farbliche Gestaltung von Autorennamen, Buchtitel sowie der Hintergrund harmonieren ausgezeichnet mit dem Foto. Die Optik weckt sofort Interesse, die Identität dieser geheimnisvoll wirkenden Schönheit zu ergründen.

    Fazit: „Die Tochter des Emirs“ ist ein höchst interessanter Lebensbericht einer starken Frau, die allen Widerständen getrotzt hat und mutig ihren Weg ging.
  • 5/5 Sterne

    spannende und bewegende biografische Geschichte einer starken Frau

    von
    In "Die Tochter des Emirs: Eine iranische Frau kämpft um ihre Zukunft" berichtet Soheila Fors von ihrem bewegten Leben. Ihre Geburt als Tochter eines kurdischen Adligen im Iran fällt in die Zeit des Schahs, der ein Gegenpieler ihrer Familie ist. So ist ihr Leben geprägt durch Konflikte der Familie mit dem Schah und später den Wächtern der islamischen Revolution. Durch den Krieg gegen den Irak muss sich die Familie in den Bergen verstecken. Später erlebt sie eine unglückliche Heirat und wird Christin, wodurch sie ihre Familie umso mehr gegen sich aufbringt. Sie sieht nur noch die Möglichkeit, in einem anderen Land neu anzufangen.
    Soheila Fors ist eine spannende und bewegende biografische Geschichte einer starken Frau, die von klein auf sich zu behaupten und auf unterschiedlichste äußere Einflüsse einzustellen wusste. Man erfährt viel über das Leben der iranischen Kurden in den letzten Jahrzehnten. Soheilas Glaubensgeschichte und die Geschichte ihres Engagments für Frauen ist beeindruckend und macht Mut. Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen, so fesselnd war es zu lesen.
  • 5/5 Sterne

    Ein bewegendes Leben

    von
    Soheila Fors wächst als Tochter eines Emirs (ähnlich eines Königs) im Iran im Reichtum auf. Sie ist anders als kleine kurdische Mädchen, sie will frei sein und nicht das machen, was andere Männer ihr sagen. Bei ihrem Vater darf sie vieles, was andere Mädchen nicht dürfen, einfach weil er sie liebt. Er ist der einzige Mensch, der sie schätzt und achtet. Als sie einen Mann kennenlernt, will sie nur den heiraten, auch gegen den Willen ihrer Eltern, merkt dann aber schnell, dass sie in der Familie ihres Mannes eher geduldet ist. Sie lebt als Haussklavin, muss viele Arbeiten verrichten. Als sich die Situation mit ihrem Mann zuspitzt, wandert er nach Schweden aus um sie dann nachzuholen. Als sie 4 Jahre später nachkommen kann, erlebt sie einen Kulturschock. Wie frei leben die Menschen hier? Frauen habe die gleichen Rechte wie Männer? Was einerseits befreiend ist, ist auch schockierend für sie. Sie kehrt vor lauter Heimweh kurz in den Iran zu ihrer Familie zurück und begegnet dort zum ersten Mal Jesus in einer Vision. Nun verändert sich alles für sie.

    Soheilas Fors frühste Kindheit liest sich wie im Märchen. Ihr Vater ist ein geschätzter Mann und sie hat einige Freiheiten, die andere Mädchen nicht haben. Sie zieht Hosen an und schneidet ihre Haare kurz. Sie nimmt uns mit hinein in die kurdisch-islamische Kultur, in der sie aufgewachsen ist. Schnell merkt sie, dass man als Frau nichts Wert ist und nur das tun kann, was der Vater oder später der Ehemann und dessen Familie für gut halten. Sie beschreibt viele Grausamkeiten und mehr als einmal muss der Leser den Kopf schütteln. Wie können Menschen nur so mit anderen Menschen umgehen? Als der Krieg zwischen Iran und Irak beginnt, leben sie nur noch in Angst, ob sie den nächsten Tag überstehen. Aber auch die Polizei ist sehr genau und ahndet „Vergehen“ wo wir deutschen sprachlos sind. Doch es gibt nicht nur Nachteile in einer Gesellschaft aufzuwachsen, in der die Familie und Verwandschaft alles ist. Es wird einander geholfen, einfach weil sich das so gehört. Als sie dann nach Schweden kommt und die Individualkultur kennenlernt, wo jeder sich selbst der nächste ist, die alten Verwandten ins Altersheim abgeschoben werden bis sie sterben, das versteht sie lange Zeit nicht. So entsteht auch die Idee, ein Haus für Frauen zu gründen, die in der neuen Kultur nur sehr schwer klar kommen und die von ihren Männern misshandelt werden.

    Sehr beeindruckend war für mich, als sie in einer Vision Jesus sieht und das nicht in Frage stellt. Von dem Tag an glaubt sie an Gott, wo sie jahrelang versuchte Allah treu zu sein und im Koran las. Doch erst mit dem christlichen Glauben füllt sich ihre innere Leere.

    Dieses Buch hilft dem deutschen Leser, Einblick zu nehmen in eine ganz andere Kultur und auch hineinzublicken in die Familienstrukturen einer kurdischen Familie. Auch die Eindrücke und vielen Gesetze des Islam sind sehr anschaulich – was muss man einhalten? Was ist verboten? Sogar heute noch suchen meist die Mütter eine Frau für den Sohn. Kennenlernen dürfen sie sich nur selten vor der Hochzeit. Ehe ist der zusammenschluss zweier Familien, mit Liebe hat das wenig zu tun. Auch der Ehrenkodex spielt eine große Rolle. Wenn eine Frau zur Schande ihrer Familie wurde, dann ist es besser, ihr Blut tilgt die Schande, als wenn sie weiterleben würde.

    Ein sehr eindrückliches Buch, was nachdenklich stimmt und den Leser anregt, sich mit dem Thema Migration zu beschäftigen. Dieses Buch ist gerade jetzt so wichtig, wo immer mehr Menschen aus ihren Ländern flüchten.
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