Die Treppe

Fabienne Sita schreibt über 30 ungewöhnliche "Begegnungen mit Gott". Da geht es etwa um Ängste, Entscheidungen, Schwächen, Sehnsüchte, Fesseln, Erwartungen und Erschöpfung - kurz, Situationen, die wir alle kennen. Der Autorin sind sie nur allzu vertraut, denn sie steckt in einer Krise, als ihr Gott die inneren Bilder oder Gleichnisse schenkt, die Gegenstand dieses Buches sind. Die Treppe steht als Symbol dafür, sich auf den Weg zu Gott zu machen - Sita will mit ihrem Buch Andockmöglichkeiten für moderne Menschen schaffen, Gott näher zu kommen. Es ist so, als würde man wie die Jünger mit Jesus selbst (der Mann in Weiß …) durchs Kornfeld gehen und seinen Gleichnissen lauschen. Sita findet geniale Worte und unglaublich zutreffende Beschreibungen dafür, wie die Geheimnisse Gottes in die heutige Zeit zu deuten sind. Wie eine moderne Teresa von Avila kann sie sich - der Begrenztheit von Worten zum Trotz - Ausdruck verschaffen. Zu diesem Buch werde ich wiederholt greifen, denn nach jedem Kapitel habe ich den Eindruck, von Gott berührt worden zu sein - der Tag ist heller, die Last leichter. Es eignet sich auch hervorragend als missionarisches Geschenk für spirituell Suchende - ein Buch irgendwo zwischen "Die Hütte" und "Nicht wie bei Räubers". Die schöne Gestaltung hat die Autorin, studierte Fotodesignerin aus dem Umfeld der ICF München, selbst übernommen. Eine überraschende Entdeckung und ein wertvoller Schatz für mein Bücherregal - "Die Treppe" hat das Zeug zu einem neuen Kultbuch.
Christel Eggers| AUFATMEN