Artikelbeschreibung

Das "Heilige" steht wie das Bild des Engels auch heute vielen sehr nahe. Und doch ist es oft bedroht. Anselm Grün will das Gespür dafür stärken, daß das Heilige schützt.

Ob Räume der Stille, das gemeinsame Familienfrühstück am Wochenende oder die Fotografie der Großmutter - jeder braucht Orte, Rituale und Dinge, die ihn über die Enge seines Alltags hinausweisen.

Zwar scheint das im traditionellen Sinn Heilige manchmal stärker bedroht denn je: Kirchen werden zu reinen Schauobjekten, der Sonntag als arbeitsfreier Tag und Tag Gottes wird immer mehr in Frage gestellt, Priester verrichten achtlos heilige Rituale.

Andererseits wissen die meisten sehr genau, was ihnen heilig ist: Das allmorgendliche Joggen im Park, das Plakat ihres Popidols, die Privatsphäre ihrer Wohnung, Werte wie Liebe, Gesundheit und Frieden.

Im Umgang mit dem Heiligen sieht Anselm Grün einen Wandel des Religiösen in der Gesellschaft. Er beklagt diesen Wandel nicht, sondern will das Gespür dafür stärken, daß das Heilige schützt.