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  Von: "Silke Meier" Aus: "jesus.de"

  „Gott Seine Geschichte“ nacherzählt von Murray Watts ist eines der wenigen Taschenbücher, das ich in letzter Zeit genauer unter die Lupe genommen habe. Gut, es geht um Gott, um seine Geschichte und auf dem Umschlag ist der ans Holzkreuz genagelte Jesus abgebildet. Trotzdem macht dieses Buch auf mich den ersten Eindruck, als entstammt es dem Sortiment eines Bahnhofskiosk. Das ist nicht zwingend negativ, ich habe dort mitunter gute Literatur entdeckt. Murray Watts schreibt streckenweise betont sachlich, andernorts schmückt er seine Worte farbenfroh und detailliert aus. „Was Glück bedeutet“ nennt er die Übertragung der Seligpreisungen aus Matthäus 5 und Lukas 6. Neben den vielen hundert Männern, Frauen und Kindern, die im Gras sitzen und Jesus zuhören, lässt der Autor auf den Hügeln Feldblumen in allen Farben blühen und unten die Fischerboote über den ruhigen See fahren. „In der Stille dieses schönen Sommertages sagte Jesus den Menschen einige Dinge, die sie nie mehr vergessen sollten.“ leitet er zu den „Seligpreisungen“ über – die seltsamerweise in welcher Form auch immer geschrieben eine äußerst starke Anziehungskraft auf mich haben.
  
  Interessant ist, welche Zitate Watts in direkter Rede niederschreibt. Seien es Worte, die Jesus gesagt hat oder Abschnitte aus Briefen, die Paulus versendet hat: er hat sich etwas dabei gedacht. Und genau das ist das große Plus an diesem Buch: beeindruckt von den inneren Kämpfen, dem Mut und der menschlichen Größe der biblischen Personen schrieb er diese 200 wichtigsten Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament in einem nahezu zeitlosen Rahmen. Was mir fehlt ist das, was er weg gelassen hat: eben diese Kämpfe und die Tiefe der Worte in einer Bibelübersetzung, die bis auf den Grund der Seele spiegeln können. Für diejenigen, die zwischendurch und unterwegs nach einem Taschenbuch mit leicht reduzierten biblischen Texten suchen, ist „Gott. Seine Geschichte“ eine angenehme Lektüre.