Wir hofften auf bessere Zeiten (Buch - Gebunden)

5 Sterne

Wir hofften auf bessere Zeiten (Buch - Gebunden)

Eine alte Kamera und ein Stapel Fotos führen die Reporterin Elizabeth Balsam zu einem Farmhaus, das seit 150 Jahren im Besitz ihrer Familie ist. Warum wusste sie nichts davon? Welche Geheimnisse lauern im Leben ihrer Vorfahrinnen Mary und Nora Balsam? Kann sie von ihnen lernen?

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Es ist eine seltsame Bitte, mit der ein alter Mann an die Reporterin Elizabeth Balsam herantritt: Sie soll einer Verwandten, von der sie noch nie gehört hat, eine alte Kamera und eine Schachtel Fotos überbringen. Elizabeth ist wenig begeistert. Doch dann wird ihr überraschend gekündigt und sie hat plötzlich jede Menge Zeit.
Im 150 Jahre alten Farmhaus ihrer Großtante Nora stößt Elizabeth auf eine Reihe rätselhafter Gegenstände. Welche dunklen Geheimnisse verbergen sich im Leben von Mary Balsam, ihrer Vorfahrin, die während des amerikanischen Bürgerkriegs allein auf dieser Farm zurechtkommen musste? Und warum will Nora ihr nichts über sich selbst und ihre mutige Entscheidung, in den 1960ern einen Schwarzen zu heiraten, erzählen? Je tiefer Elizabeth gräbt, desto bewusster wird ihr, welch ein Schatz in ihrer Familiengeschichte lauert – und dass die Entscheidungen ihrer Vorfahrinnen bis heute Auswirkungen haben ...

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783963621208
  • Auflage: 05.03.2020
  • Seitenzahl: ca. 400 S.
  • Maße: 13,5 x 21,5 cm
  • Gewicht: 600g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane

  • Mit Schutzumschlag

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Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    von
    „...“Warum hat er sie angegriffen?“ Der junge Mann schüttelte den Kopf. „Solche Männer brauchen keinen Grund.“ Was für Männer?“ „Sie wissen schon, wichtige weiße Männer. Sie brauchen für gar nichts einen Grund.“...“
    Das Gespräch zwischen Nora und William fand in Detroit im Jahre 1963 statt. William ist ein dunkelhäutiger Fotograf. In einer Ausstellung ist ein Bild von ihm zu sehen. Es zeigt einen Weißen, der dem Fotografen die Kamera zerschmettert hat. Der Weiße ist Noras Vater.
    Diese Episode gehört zu Elizabeths Familiengeschichte. Das weiß sie aber noch nicht, als ein alter Mann an sie herantritt und sie bittet, eine Kamera und Fotos an ihre Verwandte namens Nora weiterzugeben. Von der Verwandten hat Elizabeth nie gehört. Doch sie ist Journalistin und wittert eine Geschichte.
    Die Autorin hat eine bewegende Familiengeschichte geschrieben. Sie reicht vom amerikanischen Bürgerkrieg bis in die Gegenwart.
    Drei Generationen der Familie lerne ich kennen. Elizabeth hat einen Fehler gemacht und verliert ihre Festanstellung als Journalistin. Plötzlich hat sie Zeit, um nach Nora zu suchen. Anrufe bei Verwandten weisen ihr den richtigen Weg. Nora wohnt in Lapeer County und freut sich auf Elizabeth. Letztere möchte ein paar Tage dort bleiben, um in Ruhe über ihre Zukunft nachdenken zu können.
    Der Schriftstil ist ausgereift. Er bringt die Probleme konkret auf den Punkt und lässt viel Platz für die Emotionen der Protagonisten. Es sind die starken Frauen, die die Familiengeschichte dominieren.
    Das Gespräch, das ich anfangs zitiert habe, hat gravierende Folgen. Nora stammt aus begüterten Haus und wohnt in der besten Gegend von Detroit. Nora und William sehen sich öfter. Nora spürt, dass William tiefer sieht. Für ihn ist sie nicht nur eine Puppe, mit der man angibt.
    „...In genau dem Moment verliebte sich Nora auf einem unscheinbaren hellbraunen Sofa in eine tadellos sauberen Wohnzimmer an der Ecke Zwölfte Straße und Seward Street in den falschen Mann...“
    Sie heiraten. Das stellt beider Leben auf den Kopf, denn weder seine, noch ihre Familie sind begeistert.
    Bei Nora sieht Elizabeth eine schöne, aber sehr alte Quiltdecke. Nora hat sie von ihrer Ahnin Mary. Auch von der hatte Elizabeth noch nie gehört.
    „...Meine Großtante schüttelte den Kopf. „Wahrscheinlich sollte mich das nicht überraschen.“ „Warum nicht?“ „Weil die Geschichte immer von den Siegern geschrieben wurde.“...“
    Im Jahre 1861 war Mary hochschwanger. Ihr Mann Nataniel ist gegen die Sklaverei und meldet sich deshalb für den amerikanischen Bürgerkrieg. Plötzlich ist Mary allein für die Farm verantwortlich. Als sie geflohene Sklaven bei sich aufnimmt, wird sie angefeindet. Auch Nataniels Mutter ist dagegen.
    „...Sie war immer für die Sklavenbefreiung. Aber sie glaubt einfach, Schwarze wären grundlegend anders als Menschen westeuropäischer Herkunft und die Freigelassenen sollten nach Afrika geschickt werden...“
    Dass die Probleme ihrer Vorfahren auch heute noch nicht gelöst sind, wird Elizabeth klar, als ihr ein Zeitungsartikel in die Finger kommt, in dem darüber informiert wird, dass ein weißer Polizist einen schwarzen Jungen erschossen hat.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt in drei unterschiedlichen Handlungssträngen, welche Konsequenzen das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Hautfarbe haben kann. Dabei macht die Autorin deutlich, dass ein friedliches Zusammenleben Respekt auf beiden Seiten erfordert und dass Gewalt keine dauerhafte Lösung ist.
  • 5/5 Sterne

    Wir hofften auf bessere Zeiten

    von
    In ihrem Roman „Wir hofften auf bessere Zeiten“ erzählt Erin Bartels eine mitreißende Familiengeschichte, die sich über mehrere Generationen erstreckt. Gleichzeitig schildert die Autorin den Umgang mit Rassismus im Norden der USA im Wandel der Zeit, indem sie den Leser auf eine Zeitreise zu den Rassenunruhen 1967 in Detroit sowie in die 1860er Jahre auf eine Farm mitnimmt, die während des Sezessionskrieges Teil eines Fluchthilfenetzwerks war, welches Sklaven auf der Flucht aus den Südstaaten nach Kanada Unterschlupf gewährte.

    Die Detroiter Journalistin Elizabeth Balsam wird gebeten, eine alte Kamera und eine Schachtel voller Fotos an Nora Balsam - angeblich eine entfernte Verwandte von ihr - zu übergeben. Da Elizabeth weder Nora kennt, noch Zeit und Interesse hat, will sie der Bitte nicht nachkommen. Erst als sie erfährt, dass es sich bei den Fotos um Bildmaterial über die 1967er Unruhen handelt, wird sie hellhörig. Als ihr Chef ihr kurz darauf unerwartet kündigt, beschließt Elizabeth, Nora ausfindig zu machen. Ihr Weg führt sie zu einem alten Farmhaus nahe Lapeer, in dem Nora seit vielen Jahren lebt. Während ihres Aufenthalts lernt Elizabeth nicht nur die alte Frau, bei der es sich tatsächlich um ihre Großtante handelt, peu à peu besser kennen, sie stößt auch auf ein über 150 Jahre zurückliegendes Drama, in dem Noras Urgroßmutter Mary die Hauptrolle spielt…

    „Wir hofften auf bessere Zeiten“ wird fesselnd erzählt und entwickelt schnell einen Sog, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Der Roman besticht vor allen Dingen durch ein abwechslungsreiches Geschehen und einen vielschichtigen Handlungsaufbau – eine Vielzahl an Personen und die drei unterschiedlichen, ständig wechselnden Zeitebenen verlangen dabei besonders auf den ersten Seiten konzentriertes Lesen, um nicht den Faden zu verlieren.

    Es ist Erin Bartels ganz hervorragend gelungen, die gegenwärtige Handlung mit den dramatischen Ereignissen der 1860er und 1960er Jahre zu verknüpfen. Die Autorin lässt ihre drei Hauptfiguren im Wechsel zu Wort kommen, so dass man die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln verfolgen und intensiv am Schicksal der einzelnen Akteure teilhaben kann.

    Obwohl die Lebensläufe der drei Balsam-Frauen gänzlich unterschiedlich sind, verbindet sie doch eine Sache – jede von ihnen setzt sich über die für ihre Zeit geltenden gesellschaftlichen Konventionen hinweg und versucht trotz Verachtung, Beleidigungen und Einschüchterungen durch ihre Mitmenschen auf ihre Weise die Mauern zwischen Schwarz und Weiß einzureißen. Abseits davon macht die Autorin auch deutlich, wie wichtig es im Leben ist, anderen Menschen deren Schuld vergeben zu können.

    „Wir hofften auf bessere Zeiten“ ist sowohl mitreißende Familiengeschichte wie auch fesselndes Gesellschaftsporträt – ein Roman, der mich mit seinen ineinander verschlungenen außergewöhnlichen Lebensgeschichten durchweg begeistert hat.
  • 5/5 Sterne

    Ein unglaubliches Debüt!

    von
    7 Jahre hat Erin Bartels an ihrem Debütroman geschrieben, wie sie im Nachwort verrät. Als sie ihre Recherchen zu den Rassismusproblemen in den USA begann, war die Welt noch eine andere als heute. Umso erstaunlicher, wie aktuell ihre mitreißende Familiengeschichte über 4 Generationen geworden ist!

    Zur Handlung: Die Journalistin Elizabeth Balsam zieht nach einer kurzfristigen Entlassung Hals über Kopf zu ihrer bis dato unbekannten Großtante Nora Balsam, die in den 1960er Jahren als Weiße einen Schwarzen geheiratet hatte. Plötzlich findet sie sich als Großstadtpflanze in einem 150 Jahre alten Haus auf dem Land voller Geheimnisse wieder. Nur langsam gelingt es ihr, sie gegen Noras Widerstand zu lüften und merkt, dass dies alles viel mehr mit ihr zu hat, als sie jemals zu ahnen gewagt hätte …

    Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt – man begegnet der jungen Nora in den 1960er Jahren, ihrer Ahnin Mary Balsam zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs und Elizabeth in der Gegenwart. Gerade das macht den Reiz dieses Romans aus. Je mehr ans Licht kommt, umso mehr möchte man erfahren. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Selten hat es ein Debüt geschafft, mich so in seinen Bann zu ziehen!

    Auch wenn das Thema Rassismus sich als roter Faden durch das Buch zieht, vermittelt es doch Hoffnung. Jede der Frauen setzt sich auf ihre Art gegen die Ungerechtigkeiten ihrer Zeit zur Wehr. Jede von ihnen erlebt die Liebe. Jede von ihnen hat auch einen eigenen Bezug zum Glauben, der hier jedoch eher in leisen Tönen vorkommt.

    Mich hat „Wir hofften auf bessere Zeiten“ absolut begeistert – ich werde es sicher noch einmal mit etwas Abstand lesen. Wer historische Romane mit Gegenwartsbezug mag, wird dieses Buch lieben!
  • 5/5 Sterne

    Umgeben von Rassismus: Drei starke Frauen gehen ihren Weg

    von
    Elisabeth ist eine ehrgeizige Journalistin. Sie setzt alles ein auf ihrer Jagd nach einer guten Geschichte. Zu gern wüsste sie mehr über die großen Rassenunruhen im Jahr 1967 in ihrer Heimatstadt, Detroit. Als ein Unbekannter ihr von einer Schachtel mit Originalfotos dieser Unruhen erzählt, will sie diese unbedingt sehen. Dafür soll sie aber eine ihr unbekannte Großtante aufsuchen, der die Fotos eigentlich zustehen.

    Da Elisabeth ungerechterweise gerade ihren Arbeitsplatz verloren hat, hat sie Zeit für einen ausgedehnten Besuch bei dieser älteren Frau, Nora. Nach und nach erfährt sie Teile ihrer bewegten Familiengeschichte. Für Elisabeth rücken die Bilder bald in den Hintergrund, denn ihre Großtante wächst ihr ans Herz, und die Familiengeschichte verändert ihr Leben.

    Diese Geschichte wird abwechselnd in drei Zeitebenen erzählt. Dabei greifen die Geschichten ineinander und beantworten aufgeworfene Fragen der anderen Zeitepochen.

    Zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs am Ende des 19. Jahrhunderts muss die schwangere Mary ein großes Anwesen allein verwalten, da ihr Mann in den Krieg zieht. Diese mutige Frau bietet entflohenen Sklaven ein Zuhause, und leistet auf diese Weise ihren Beitrag im Kampf für die Gleichheit aller Menschen. In ihrer Umgebung stößt sie dafür auf starken Widerstand.

    Nora kommt aus einem wohlhabenden Elternhaus. Auch wenn ihre Familie gegen Rassismus ist, kommt es für sie nicht in Frage, dass Nora einen Schwarzen heiratet. Nora gibt für ihre Liebe alles auf, doch bei den Detroiter Rassenunruhen im Jahr 1967 verliert sie alles.

    Elisabeth lernt Nora fünfzig Jahre später kennen. Zu gern wüsste sie, was Nora alles erlebt hat, aber Nora spricht nicht gern darüber. Und manchmal scheint es als wären ihren Gedanken nicht mehr ganz klar, denn sie spricht von ihrem längst verschwundenen Mann so als wäre er noch da.

    Am Anfang fällt es schwer in die Geschichte hineinzukommen, denn es werden eigentlich drei Geschichten erzählt, und es dauert, bis die Charaktere wirklich greifbar werden. Doch schon bald werden die Zusammenhänge zwischen den Geschichten klar, und das Buch wird so spannend, dass es schwerfällt es zur Seite zu legen. Auch wenn dieses Buch in einem christlichen Verlag erscheint, spielt der christliche Glaube aber eher eine untergeordnete Rolle.

    Der Leser sieht, wie sich der Rassismus im Laufe der Zeit verändert hat, aber doch bis zum heutigen Tag präsent ist. Das spiegelt leider die Wirklichkeit dieser amerikanischen Großstadt wider. Die Geschehnisse sind teilweise tragisch, aber es ist wichtig, dass Geschichten wie diese erzählt werden, damit aus dem Vergangenem gelernt wird.

    Fazit: Ein berührendes und spannendes Buch über den Rassismus in Amerika, das drei mutige Frauen porträtiert, die sich trotz Widerstände zu ihren Überzeugungen bekennen.
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