Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
Was für die Menschen zur Zeit der Bibel noch ganz selbstverständlich mitgedacht wurde, ist für uns heute nicht mehr offensichtlich. Unsere westliche Kultur heute denkt anders über Gesellschaft, Individualismus, Beziehungen, Tugenden und Laster als es in biblischen Zeiten üblich war. Unsere kulturelle Prägung hat große Auswirkungen auf unser Denken, unsere Werte und auch darauf, wie wir die Bibel verstehen. Und so lesen wir manchmal etwas in Texte hinein, was gar nicht so gemeint war.
Mit vielfältigen Beispielen schärfen die Autoren den Blick für den biblischen Kontext wie auch für die eigenen Prägungen und eröffnen so eine neue Sicht auf bekannte Texte.
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»Mit den Augen der Apostel sehen lernen und kulturell bedingte Sichtweisen zu hinterfragen und womöglich abzulegen – dazu soll und kann dieses Buch dienen. Randolph Richards und Brandon O'Brien haben lange Zeit in anderen Ländern gelebt und kulturübergreifend gearbeitet. Das spürt man ihren vielen lebendigen Beispielen ab, in denen sie von kulturellen Missverständnissen und neuen Erkenntnissen im Austausch mit Christen aus anderen Ländern berichten. Die Bibel wirklich zu verstehen und unsere von westlichen Einseitigkeiten, weltanschaulichen Vorverständnissen und falschen Annahmen gefärbte Lesebrille abzulegen, erfordert die Bereitschaft zu lernen und immer wieder neu in die Bibel zu schauen. Dass sich das trotz aller Mühe lohnt, das beweist dieses Buch.« Dr. Dr. Roland Werner, Sprachwissenschaftler und Theologe, Professor für Theologie im globalen Kontext an der Ev. Hochschule Tabor
"Ausführlich legen die Autoren dar, dass etwa die Frage von Ehre und Schande, die zur Zeit der Bibel vorherrschte, in unserer Kultur weniger stark ausgeprägt ist als die Frage nach Richtig oder Falsch. Es geht um das Individuum und weniger um das Kollektiv. Mit dieser westlich-geprägten „Brille“ passiert es leicht, dass Bibelstellen falsch oder nicht ausreichend wahrgenommen werden. So argumentiert Paulus, wenn er von Sünde spricht, dass diese keine Privatangelegenheit ist, sondern immer die Ehre der gesamten christlichen Gemeinde auf dem Spiel steht. Für mein Verständnis der Heiligen Schrift war die Lektüre dieses Buches ein großer Gewinn!"
Andreas Schmierer, Pfarrer, Neuenbürg
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783417241808
- Auflage: 15.06.2023
- Seitenzahl: 272 S.
- Maße: 13,5 x 21,5 x 2,1 cm
- Gewicht: 450g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Umfeld Bibel
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Bibel BESSER verstehen!
Meine Zusammenfassung:
Die Bibel ist das Wort Gottes. Gott sprach in der Vergangenheit zu den Vätern durch die Propheten und am deutlichsten durch seinen Sohn Jesus Christus. Und durch die Bibel spricht Gott über seinen Heiligen Geist immer noch zu seinem Volk. Manchmal ist die Auslegung des Textes herausfordernd, aber es ist wichtig, dass Jesu Gemeinde die Überzeugung bewahrt, dass die Bibel das Wort Gottes ist. Sobald wir das Wort Gottes aufschlagen, betreten wir eine fremde Welt, in der vieles ganz anders ist. Die meisten von uns sprechen die Sprache nicht. Wir kennen weder die Geographie noch die Bräuche, noch wissen wir, welches Verhalten als beleidigend oder als höflich empfunden wird. Trotzdem fällt uns das kaum auf. Wir glauben, dass die Bibel uns heute etwas zu sagen hat. Aber die Tatsache ist, dass wir aufgrund unserer kulturellen und historischen Prägung bestimmte Denkmuster haben. Wegen dieser Denkmuster lesen wir die Bibel anders als Christen in einem anderen kulturellen und historischen Kontext.
Dieses Buch hat das Ziel, dem/r Leser/in die kulturellen Unterschiede, die uns von dem fremden Land der Bibel trennen, bewusst zu machen. Wir wissen oft nicht, was in einer anderen Kultur stillschweigend vorausgesetzt wird und gilt. Aber oft ist uns nicht in unserer eigenen Kultur bewusst, was stillschweigend vorausgesetzt wird. Daher entstehen Missverständnisse und Fehlinterpretationen.
Meine Meinung:
Ich finde das Buch interessant, weil die Autoren nicht nur über die kulturellen Unterschiede schreiben, sondern auch über mehrere Bibelgeschichten. Die Geschichte über König David und Batseba interpretieren die Autoren so, wie ich vorher darüber nicht gehört oder gelesen habe. Ich war sehr überrascht und fand ihre Interpretation sehr interessant.
Der Schreibstil ist gut und verständlich. Das Buch ist in drei Teile geteilt. Die Autoren schreiben über Sitten und Gebräuche, Hautfarbe und Herkunft, und Sprache, über den Einzelnen und die Gemeinschaft, Scham, über den Mittelpunkt von Gottes Willen uvm.
Das Buch kann man sehr gut in einer Gruppe lesen. Am Ende jeden Kapitels gibt es Gedankenanstöße, über die man sich in einer Gruppe unterhalten und Meinungen austauschen kann. Ich finde viele Themen und ihre Interpretationen sehr interessant. Das Buch musste ich langsam lesen, um das Geschriebene im Kopf durchgehen zu lassen. Es hat mein Wissen vertieft.
Am Ende des Buches empfehlen die Autoren die Bibel zu lesen. Sie nicht immer nur alleine lesen, denn so kann der einzelne Leser sie vielleicht auch mal falsch verstehen. Die Autoren empfehlen auch andere Literatur (siehe hinten im Buch) zu lesen, die das Bibelverständnis vertiefen kann. Das finde ich toll!
Mir hat das Buch sehr gefallen! Dass die Autoren sich so äußern, dass ihre Ansicht richtig ist, stört mich nicht. Ich habe das Buch gelesen und mir das zu Herzen genommen, was mir tatsächlich die Augen geöffnet hat. Wo ich nicht ihrer Meinung war, habe ich einfach weitergelesen.
Ich finde das Buch toll und empfehle es weiter. -
Vielleicht ist manches ganz anders gemeint
Die biblischen Texte wurden vor langer Zeit geschrieben, es ist erstaunlich wie aktuell viele Verse uns trotzdem erscheinen. Doch verstehen wir diese Aussagen überhaupt richtig, wenn wir nicht die Situation berücksichtigen, in die hinein diese Worte geschrieben wurden?
Die zwei Autoren dieses Buchs untersuchen verschiedene Aspekte unserer Kultur, um sie anschließend mit anderen Lebenswelten zu vergleichen. Viele Beispiele stammen aus Indonesien, da einer der beiden Autoren dort länger gelebt hat. Anhand vom Verhalten und Denken der Indonesier, zeigen sie, wie ein biblischer Text mit einem anderen kulturellen Hintergrund ganz anders verstanden werden könnte. Dabei gehen sie davon aus, dass diese asiatische Kultur der biblischen Lebenswelt näher steht als unsere eigene, zum Beispiel wenn es um Individualismus versus Gemeinschaftsleben oder Schuld versus Scham geht.
Was uns prägt, stellen sich die Autoren wie ein Eisberg vor. Nur wenig ist sichtbar, das meiste liegt so tief in uns verborgen, dass uns kaum bewusst ist, wie sehr unser Handeln von kulturellen Annahmen beeinflusst wird. Dabei sprechen sie beispielsweise unser Zeitverständnis an, oder das Gefühl, dass sich alles um uns drehen muss.
Neben dem Aufdecken von kulturellen Eigenheiten, besprechen die Autoren mehrere biblische Geschichten, und zeigen dabei auf, wo wir den Text mit unserer kulturellen Brille falsch verstehen können. Leider vermitteln sie dabei den Eindruck, dass ihr Verständnis dieser Stellen selbstverständlich richtig ist. Diese Voreingenommenheit der Autoren widerspricht eigentlich dem Anliegen des Buchs, was sehr schade ist.
Das trifft mich, wenn sie sagen, dass es ein Irrtum ist Bibelverse persönlich anzuwenden, die beispielsweise den Israeliten zugesprochen wurden. Oder wenn sie davon reden, dass ein reifer Christ nicht mehr um Kleinigkeiten, wie die Suche nach einem Parkplatz beten muss, da er nun selbstständiger geworden ist. Ich möchte mein Leben immer in der Abhängigkeit von meinem himmlischen Vater leben, und ich glaube fest daran, dass Gott durch Verse, die eigentlich an andere gerichtet waren, auch zu uns heute spricht. Ein weiterer Kritikpunkt ist ihre Überzeugung, dass Batseba Mitschuld an ihrer Vergewaltigung trägt.
Hilfreich sind beispielsweise die Gedanken über Zeit, über das Gemeinschaftsleben der ersten Christen, und mehr. Die Ratschläge zum Bibellesen und die Literaturempfehlungen am Ende des Buchs sind spitze.
Fazit: Interessante Überlegungen zum Verständnis biblischer Texte mit einigen Mängeln. Empfehlenswert für Menschen, die sich über ihre kulturellen Vorurteile Gedanken machen wollen, vor allem darüber wie diese ihr Bibelverständnis prägen.
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Ein Augenöffner, wie kein anderer!
Mit ihrem Buch „Mit den Augen der Apostel – Wie wir unsere kulturbedingten Sichtweisen ablegen können, um die Bibel besser zu verstehen“ zeigen die Autoren E. Randolph Richards und Brandon J. O’Brien auf, mit welchen Scheuklappen wir durchs Leben gehen und dieses insbesondere auch beim Lesen und Verstehen der Bibel.
Anhand des Bildes von einem Eisberg erklären die Autoren in drei Teilen, wie insbesondere die Westeuropäer und Nordamerikaner allein schon kulturbedingt die Bibel unterschiedlich zu zum Beispiel Menschen des asiatischen Raumes verstehen. Der erste Teil widmet sich dem, was über der Oberfläche ist, also den Bereichen, die offensichtlich sind. Hierzu gehören „Sitten und Gebräuche“, „Hautfarbe und Herkunft“ und „Sprache“. Anhand von Beispielen aus ihrem (Missions-)Leben führen die Autoren den Leser in die Kontraste ein. Für mich war das Buch hier schon ein Augenöffner, allein aus der „normalen“ Sicht der Dinge, noch gar nicht in Bezug auf die Bibel. Wenn wir verstehen, wie Menschen aus einem anderen Kulturkreis „ticken“, kann auch die Zusammenarbeit zum Beispiel im wirtschaftlichen oder politischen Bereich sich ändern. Ausgehend von den eigenen Erfahrungen zeigen die Autoren nun auf, wie sich vor diesem Hintergrund die Bibel anders verstehen lässt. Galt zur Zeit der Apostel eine andere Kultur? Was konnte man damals stillschweigend voraussetzen? Und wie füllen wir heutzutage diese vermeintlichen Lücken in den Aussagen der Bibel? Zum Ende eines Teils ziehen sie dann die Schlussfolgerungen und geben Gedankenanstöße zum Vertiefen des Gelesenen. Dieses gilt auch für Teil 2 „Direkt unter der Oberfläche“ mit den Themen „Der Einzelne und die Gemeinschaft“, „Scham- und Schuldkultur“ sowie „Zeit“. Der dritte Teil führt dann tief unter die Oberfläche zu Themen wie „Laster oder Tugend“ und „Der Mittelpunkt von Gottes Willen“. Mehr und mehr vertieft sich dann auch die Beziehung zum christlichen Glauben.
Hierbei schreiben die Autoren in einem gut verständlichen Stil und trotz aller Ernsthaftigkeit der Ausführungen und des Themas, gibt es auch immer wieder humorvolle Stellen, wo man sich schon persönlich fragen muss, wie man in dieser oder jener Situation selbst reagiert hätte. Ihre Argumentation ist aus meiner Sicht in sich schlüssig und vor allem gedanklich gut nachvollziehbar. Ich habe unserer Familie öfters aus dem Buch vorgelesen, um die Gedankenanstöße zu teilen und zu diskutieren. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass das Buch auch innerhalb eines Gemeindekreis gut gelesen werden kann. Gerade hier bieten sich die Fragen zur Vertiefung auch als Diskussionsgrundlage an. Es ist für mich auch kein Buch, das man nur einmal liest und dann weglegt, dafür gibt es zu viele Gedankenanstöße, die man wiederholt durchdenken muss. Wer sich dann noch über das vorliegende Buch hinaus mit dem Thema beschäftigen möchte, findet am Ende das Buches ein Literaturverzeichnis, das passend zu den einzelnen Abschnitten unterteilt ist.
Ich kann dieses augenöffnende Buch wirklich nur weiterempfehlen. Wie es verspricht, bietet es Anreize zu einer neuen Sichtweise, insbesondere um die Bibel besser oder auf alle Fälle anders zu verstehen.
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Eine kulturbedingte Sicht auf die Bibel
„...Auf den folgenden Seiten sprechen wir über neun Unterschiede zwischen westlichen und nichtwestlichen Kulturen, die wir uns beim Lesen der Bibel bewusst machen sollten. Wir benutzen dabei das Bild eines Eisbergs….“
Damit sagen die Autoren in der Einführung klar, worum es im Buch geht. Allerdings erlaube ich mir eine Vorbemerkung. Beide Autoren sind Amerikaner, die im Süden der USA aufgewachsen sind. Ihre Sicht der Dinge ist nicht immer eins zu eins auf Europa übertragbar. Das liegt ganz einfach an unterschiedlicher historischer Entwicklung. Auf Unterschiede in der Interpretation biblischer Texte wurde Randolph Richards durch seine Arbeit in Indonesien aufmerksam.
Das Bild vom Eisberg gliedern die Autoren in drei Teile: über der Oberfläche, direkt unter der Oberfläche, tief unter der Oberfläche. Zu jedem Punkt werden drei Aspekte betrachtet.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Die Autoren geben viele praktische Beispiele an und analysieren bezüglich des kulturellen Hintergrund konkrete Bibelstellen. Häufig gibt es Vergleiche zwischen ihrer Sicht und der ihrer indonesischen Freunde. Dabei wird klar, dass die Bibel zu einer Zeit entstanden ist, wo der kulturelle Hintergrund weit von der heutigen amerikanischen Kultur entfernt war.
Im ersten Teil geht es um Sitten und Gebräuche, Herkunft und Hautfarbe sowie die Sprache.
„...Während man sich im Westen nach Privatsphäre sehnt, ist Privatsphäre eine Situation, die man beispielsweise in Indonesien zu vermeiden versucht...“
Damit hat das Wort logischerweise auch in beiden Kulturen eine andere Bedeutung. Zur Zeit der Bibel kannte man Privatsphäre kaum. Das Leben spielte sich in der Öffentlichkeit ab. Ähnliche weitere Zusammenhänge decken die beiden Autoren hier auf.
Im zweiten Abschnitt geht es um Individualismus und Kollektivität, Ehre und Scham und das Bild von der Zeit. Gerade zu letzteren kennt die Ursprache der Bibel zwei Begriffe: Chronos und Kairos. Ersteres steht für einen Zeitpunkt, zweiteres für die rechte Zeit. Dafür bietet sich die Betrachtung der Geburt Jesus an. Es geht nicht um Tag und Stunde, sondern darum, dass die Zeit erfüllt war.
„...In einer Schamkultur wie zur Zeit der Bibel und in einem großen Teil der heutigen nichtwestlichen Welt ist die treibende Kraft für das Handeln, keine Schande über sich, die Familie die Gemeinde, das Dorf, den Stamm oder den Glauben zu bringen...“
Überrascht hat mich hier das Geschehen um David und Betseda, das völlig neu interpretiert wurde.
Der letzte Teil beinhaltet den Umgang mit Regeln, Fragen der Tugend und den Einfluss Gottes in der heutigen Zeit.
Jeder der neun angesprochenen Punkte endet zuerst mit Schlussfolgerungen aus dem Gesagten, dann mit Denkanstößen, wo ich als Leser gefordert bin, mir selbst Gedanken zu machen.
Es folgt ein abschließendes Kapitel, das Hinweise enthält, was man beim Lesen der Bibel im Auge behalten sollte.
Die vielfältigen Literaturhinweise enthalten leider nur amerikanische und englische Literatur.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass wir das Wort der Bibel nicht isoliert, sondern im Kontext der Zeit betrachten müssen, um Schlussfolgerungen für das Jetzt und Heute ziehen zu können.
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