Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
Christenverfolgung in einer fernen Zukunftsdystopie. „Die Kreuzträgerin“ von Lydia Schwarz handelt von Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Frieden auf Erden: der ewige Menschheitstraum. Im Europa des 22. Jahrhunderts ist er wahr geworden. Dank dem lückenlosen Vorsorgesystem gibt es im einheitlich geführten Europa keine Krankheiten und keine Arbeitslosigkeit mehr. Die Länder arbeiten Hand in Hand, alle Gründe für Kriege wurden eliminiert. Es gibt keinen Menschen, für dessen Dasein nicht gesorgt wäre, dessen Identität nicht erfasst wäre und dessen Schritte nicht gezählt sind.
Mitten in diesem „System Europa“ lebt die Studentin Anna. Eine wie alle? Vielleicht. Aber was niemand weiß: „Die Kreuzträgerin“ versteckt zu Hause ein Geheimnis, das ihr Verfolgung und sogar den Tod einbringen könnte. Denn es ist eine Zeit der Christenverfolgung. Lydia Schwarz weiß zu fesseln mit einem verstörenden Szenario in der Zukunft, dass leider schon heute in einigen Facetten durchschimmert.
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783038480518
- Auflage: 03.03.2015
- Seitenzahl: 480 S.
- Maße: 12,8 x 20,5 x 2,5 cm
- Gewicht: 534g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Jugendbücher
- Altersempfehlung: ab 13 Jahre
Extras
Leseprobe
Bewertungen
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Gute Story, kitschige Sprache
Lydia Schwarz ist eine fantastischer Plot mit überraschenden Wendepunkten gelungen, der von originellen und zwielichten Charakteren lebt. Interessant ist das Gedankenexperiment, Christenverfolgung nach Europa zu verlegen. Dadurch rückt ein Thema sehr nahe heran, das man sonst gerne in ferne Welten verlegt...Das Buch hat mich berührt. Daher besonders schade, dass die Sprache mit der Story nicht mithalten kann. Sie rutscht allzu oft in abgedroschene Wendungen und längst verbrauchte Klischees ab ("Er versiegelte ihre Lippen mit einem Kuss"). Die Augen aus "flüssigem Honig", die einem der Hauptcharaktere zugeschrieben werden, sind nach der Hälfte des Buches kaum noch zu ertragen. Es wimmelt von überflüssigen Adjektiven.
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Die Kreuzträgerin
Eine Stadt irgendwo in Europa im 22. Jahrhundert. Eine Gesellschaft, die keine Krankheiten, keine Kriege, keine Arbeitslosigkeit kennt. Ein System, das auf vier starken Säulen steht: Freiheit, Gleichheit, Toleranz und Frieden.
Hier lebt die 20-jährige Anna Tanner, Studentin am Humanium im vierten Jahr. Sie hat die apollinische (wissenschaftliche) Laufbahn eingeschlagen und sich damit für ein Leben in Form und Ordnung entschieden. Im Gegensatz zur dionysischen (gefühlsbetonten) Laufbahn, die ein Leben voller Religiosität und rauschender Feste zu Ehren der Naturgottheiten verspricht, zählen für die Apolliner nur Fleiß und Arbeitswille. Eine dritte Gruppe in der Studentenschaft bilden die sogenannten Peacemen – unruhestiftende Studenten, die den Ernst des Lebens nicht verstanden haben, jedoch im Namen der Toleranz geduldet werden.
Lydia Schwarz beginnt diese christliche Dystopie mit einer unheimlichen Begegnung: Anna wird in einer dunklen Gasse von einem Bettler aufgehalten und bekommt einen Zettel mit einer Botschaft in die Hand gedrückt – die Nachricht beinhaltet neben einem Kreuzzeichen die Aufforderung, nach der Wahrheit zu suchen. Annas Neugierde ist geweckt, besonders das kunstvoll gezeichnete Kreuz fasziniert sie.
Im Folgenden lernt man Anna und ihre Welt kennen und begegnet wichtigen Weggefährten: dem quirligen Felix Livingstone, Annas Studienkollege und bester Freund. Adonis Magellan, außergewöhnlich gut aussehender Dozent (Humanitus Perfectus) für Geschichte. Norbert, ein pfiffiger Peaceman. Außerdem wird man in Annas großes Geheimnis eingeweiht. Sie versteckt ihre kranke, labile Mutter in ihrer Wohnung. Niemand darf von Priscilla Tanners Existenz wissen, das musste Anna ihrem verstorbenen Bruder fest versprechen.
Der fesselnde Erzählstil von Lydia Schwarz hat mich sofort in das Geschehen hineingezogen, schnell bin ich mittendrin in dieser auf den ersten Blick so perfekten Welt. Doch das scheinbar gut funktionierende System erweist sich bei genauerem Hinsehen als Fassade – das muss auch Anna im Verlauf der Handlung feststellen.
Annas Zweifel an der Rechtschaffenheit der Regierung beginnen, als sie einer Gruppe im Untergrund lebender Christen begegnet - eine illegale, verfolgte Gemeinschaft, die trotz aller offensichtlichen Entbehrungen weder ihren Glauben noch ihre Hoffnung verloren hat. Anna ist beeindruckt von diesen Menschen. Die Begegnung bringt sie völlig aus dem Tritt und löst eine wahre Flut an Emotionen in ihr aus. Die Geschichten der Bibel üben eine gewaltige Anziehungskraft auf Anna aus, die Worte berühren sie. Sie erfährt ungeahnte Wärme und Herzlichkeit, Geborgenheit und Zuversicht.
Anna will mehr über die Christen erfahren und macht sich auf die Suche nach der Bedeutung des Kreuzes. Immer mehr Fragen sprudeln aus ihr heraus. Sie beginnt, das System-Europa zu hinterfragen und erkennt bei ihren Recherchen, dass ihre Welt ein Gebilde aus Lug und Trug und das friedliche, gewaltfreie Zusammenleben nur eine Illusion ist. Dass sie sich mit ihren Nachforschungen in Lebensgefahr begibt, bemerkt sie zu spät…
Es gelingt Lydia Schwarz hervorragend, die Spannung durchgehend auf einem hohen Niveau zu halten, indem sie die wahre Gesinnung von Annas Mitstreitern Felix und Adonis immer wieder infrage stellt. Wer meint es ehrlich? Wer ist gefährlich? Lydia Schwarz versteht es sehr geschickt, auch den Leser in dieses Verwirrspiel miteinzubeziehen. Man weiß irgendwann nicht mehr, welcher der beiden Männer vertrauenswürdig ist und welcher nicht.
Mir hat das Lesen dieser fesselnden, tiefgründigen Geschichte rund um den christlichen Glauben großen Spaß gemacht. Absolute Leseempfehlung.
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Sehr schönes Buch. Interessantes Thema, authentische Charaktäre und eine schöne Geschichte - was zum Lachen, was zum Weinen und viel zum Mitfiebern.
Ich empfehle es gerne weiter. -
Ein beeindruckendes Debüt!
Dystopien á la „Die Tribute von Panem“ sind momentan äußerst angesagt. Im christlichen Bereich machen sie sich allerdings bisher äußerst rar. „Die Kreuzträgerin“ ist das erste mir bekannte Buch dieser Art, das von einer deutschsprachigen Autorin stammt. Lydia Schwarz legt ein beeindruckendes, vielversprechendes Debüt vor. Die Lobeshymnen auf dem Cover versprechen nicht zu viel, auch wenn sie etwas ungewohnt sind.
Die zentrale Figur der Geschichte ist die Studentin Anna, die im Europa des 22. Jahrhunderts lebt. Es gibt keinen Krieg und keine Ungerechtigkeit mehr – für alle wird gesorgt, niemand auf der Welt muss hungern und es regieren Freiheit, Frieden und Toleranz. Auch Krankheiten gehören scheinbar der Vergangenheit an. Doch dann wird Annas „schöne neue Welt“ jäh infrage gestellt durch einen geheimnisvollen Fremden, der ihr einen Zettel zusteckt und kurz darauf verschwindet. Entgegen aller Vernunft macht sie sich auf die Suche nach Wahrheit … und entdeckt dabei Ungeheuerliches. Bald kann sie nicht mehr genau sagen, wer Freund und wer Feind ist, doch bewusst begibt sie sich in Lebensgefahr, als sie tiefer in das Geheimnis um das Kreuz und seine Anhänger eindringt.
„Die Kreuzträgerin“ besticht durch einen sehr dichten Schreibstil und eine gut durchdachte und umgesetzte Storyline. Es ergeben sich nahezu keine Logiklücken; die Zukunft wird in vielen Details fantasievoll beschrieben und die Charaktere wirken authentisch. Man fühlt mit Anna mit und kann sich gut in sie hineinversetzen. Dabei tappt man wie sie lange im Dunkeln darüber, wer in ihrem Umfeld wirklich vertrauenswürdig ist.
Auch wenn das Buch am Ende zu einem vorläufigen Abschluss kommt, bleibt doch einiges offen und die Autorin hat bereits verraten, dass ein zweiter Teil gerade geschrieben wird. Ich freue mich schon darauf und kann mich den Lobeshymnen nur anschließen! -
Ich bin total begeistert! Gute Idee, spannend, aufwühlend, lustig, traurig, super durchdacht, tolle Charaktere, hochkarätiger Stil!
Ein Buch, dass man nicht aus der Hand legen kann. -
Was wenn Christsein plötzlich verboten ist?
Europa im 22. Jahrhundert: Anna Tanner lebt in einer Welt in der es weder Krieg, Krankheit noch Hunger gibt. Durch ein lückenloses Vorsorgesystem muss kein Mensch hungern, Arbeitslosigkeit gibt es nicht, alle sind registriert und werden bei jedem Schritt überwacht. Doch das ist Alltag. Auch das tägliche lernen um bis zur siebten Selbstverwirklichungsstufe zu gelangen und dann selbst Humanitus Perfectus werden zu können – um die nächsten Schüler auszubilden. Die Tage gleiten ereignislos vor sich hin, bis Anna einem Mann ohne Beine begegnet, der ihr einen Zettel zusteckt mit einem Kreuz und der Botschaft „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien“. Anna ist erschreckt und fasziniert zugleich – was hat es mit der Botschaft auf sich und wie kann es sein, dass es doch behinderte Menschen in dieser Gesellschaft gibt? Bisher war sie keinem begegnet. Sie macht sich auf die Suche nach dieser Wahrheit und entdeckt Christen im Untergrund. Christen? Was sind das für Menschen? Noch nie hatte sie von ihnen gehört. Warum müssen sie sich verstecken? Als sie entdeckt, dass ihre Familie tiefer mit drin steckt als erwartet, ist die Regierung bereits auf sie aufmerksam geworden und Anna muss sich entscheiden. Lebt sie ihr Leben weiter wie bisher oder will sie sich dem System widersetzen?
Eine christliche Dystopie? Die sind sehr selten, daher war ich ganz besonders auf diese Geschichte gespannt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Lydia Schwarz entwirft ein Zukunftsszenario, das garnicht so weit weg erscheint angesichts der Entwicklung in der Welt. Länder in denen Christ sein verboten ist, gibt es bereits. In China treffen sich Christen nur noch im Untergrund um nicht entdeckt zu werden. Trotzdem wachsen diese Gemeinden, obwohl sie wissen, dass sie jederzeit in Lebensgefahr stecken. Dieses Wissen macht den Roman noch realistischer und man bekommt an manchen Stellen beim Lesen eine richtige Gänsehaut. Dass die Handlung in Europa spielt, holt den Leser nochmal mehr auf den Boden der Tatsachen. Denn eigentlich leben die meisten Europäer bisher in Frieden. Auch die totale Überwachung im Roman ist doch sehr real. Immer mehr werden die Schritte im Internet aufgezeichnet und können so einiges privates verraten.
Von der ersten bis zur letzten Seite ist man gefesselt von dieser so krassen Welt. Bis zum Schluss weiß man nicht, wo die Autorin den Leser hinführt. Das Ende an sich ist zwar abgeschlossen, dennoch ist es auch offen genug für eine Fortsetzung, das fand ich sehr spannend. Anfangs muss man sich erstmal einlesen in dieses Lebenssystem. Da gibt es Begriffe, die dem Leser fremd sind. So führt Anna immer ihre Goggles mit, eine Brille mit der man telefoniert, Sprachaufzeichnungen machen kann und Zugriff auf ein weltweites Netzwerk hat. Die Türen werden mit dem Daumenabdruck geöffnet und jeder Schüler hat einen geistigen Führer, dem er jeden Tag Rechenschaft ablegen muss. Jenseits dieser scheinbar perfekten Welt gibt es die Christen, die sich verstecken müssen. Ihre klare Botschaft von Jesus Christus sind der Lichtblick in der Geschichte. Hier wird nichts verharmlost oder weichgespült, ganz klar wird die Botschaft der Bibel vermittelt und hebt diese Dystopie von den vielen anderen ab. Und man wird sich klar, wie kostbar es ist, eine eigene Bibel zu besitzen und nicht nur von auswendig gelernten Bibelversen zu zeren.
Schon das Cover macht Lust, diesen Roman zu verschlingen. Das besondere Schriftbild und die Seitenzählung am seitlichen Rand und nicht unten runden dieses besondere Buch ab.
Der Verlag hat das Buch als Jugendbuch deklariert, aber es ist viel mehr als eine Zukunktsvision. Ich mit meinen 33 Jahren war, auch jenseits des Jugendalters, sehr gefesselt und kann es auch Erwachsenen vorbehaltlos empfehlen. Ein Buch was herausragt, herausfordert aber dennoch Hoffnung macht!
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