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  Von: "Susanne Schulze" Aus: "Christsein heute"

  Wer von Adrian Plass bisher nur den frommen Chaoten oder Andachtsbücher kennt, wird überrascht sein, wie vielschichtig dieser Roman ist. Primär ist er unterhaltend und doch liegt hinter allem ein tiefes Verständnis der menschlichen Ängste.
  In „Das Wiedersehen“ treffen sich sieben Menschen für ein Wochenende und nach und nach kommen ihre tiefsten Ängste zum Vorschein. Da gibt es zum Einen den Protagonisten, der vor einiger Zeit seine Frau verloren hat und dessen Geschichte der rote Faden durch dieses Buch ist; zum Anderen sind da die Leute aus seiner Jugendgruppe, die alle ihre eigenen Ängste mit sich herumtragen: Die Angst vor dem Alltag, vor Homosexualität, vor Glauben, vor Liebe ... All diese Leute haben sich seit zwanzig Jahren nicht gesehen und sehen sich nun mit einer Situation konfrontiert, die ihnen allen nicht lieb ist, auf die sie sich jedoch fast alle einlassen.
  Plass hat es geschafft, dass sich der Leser ein Stück weit in jeder der Figuren wiederfinden kann. Und wenn man das Buch schließlich zur Seite legt, fragt man sich unwillkürlich, wovor man vielleicht selbst davon läuft, weil man Angst hat.