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von Marianne (Veröffentlicht am 31.08.2025)
Die Strahlkraft der ersten Christen
Zweitausend Jahre – so lange schon folgen Menschen Jesus nach. Im Laufe dieser langen Zeit haben sich viele Glaubensinhalte und Traditionen etabliert. Doch wie war es bei den allerersten Christen: Haben sie ihren Glauben genauso gelebt wie wir? Diese Frage ist auch für uns wichtig, denn die ersten Nachfolger Jesu waren näher an der Quelle unseres Glaubens. Sie haben selbst noch ihren Herrn gekannt.
Das Buch „Faszination frühe Christen“ ist faszinierend! Zuerst geht es um die Fundamente. Was zeichnete die ersten Christen aus und woher wissen wir nach so langer Zeit überhaupt etwas über sie? Vor allem die zweite Frage wird ausführlich beantwortet. Überraschend viele zuverlässige Quellen aus den ersten Jahrhunderten nach Christus belegen die Ausstrahlung dieser Gott hingegebenen Menschen. Dieser Teil ist gerade auch für apologetische Diskussionen eine wertvolle Hilfe, da gezeigt wird, dass viele nichtchristliche Quellen die biblische Botschaft bestätigen.
Der Hauptteil des Buches steht unter dem Stichwort „Faszination“. Anhand von acht Begriffen wird ein Bild der ersten Christen skizziert. Der Autor zeigt, was für ihr Leben kennzeichnend war, welche Werte ihnen wichtig waren und wie sie mit Angriffen aus ihrer Umwelt umgegangen sind. Die Ergebnisse sind teilweise überraschend und recht weit entfernt von dem, was Christen heute auszeichnet. Zwischen den acht Stichworten steht jeweils ein kurzes „Fokus“-Kapitel. Hier geht es um besondere Vorbilder des Glaubens oder um theologische Fragen, wie die Rolle der Frau oder das Martyrium.
Ein kurzer dritter Teil schließt dieses wertvolle Buch ab. Hier geht es um Schlussfolgerungen des Gesagten für unser Leben heute. Was können wir von diesen ersten Christen lernen? Die Antworten sind eher kurz gehalten, aber Schlüsse lassen sich bereits aus dem Hauptteil ziehen. Interessant sind auch die Gedanken über das Zusammenspiel von Heidenchristen und Judenchristen und die Frage, wie es zur späteren Judenfeindlichkeit gekommen ist.
Trotz vieler Quellenangaben lässt sich dieses Buch gut lesen. Es ist etwas anspruchsvoll, aber weil der Inhalt so fesselnd ist, lohnt sich die Gedankenkraft. Es ermutigt Leser unsere heutige Glaubenspraxis zu hinterfragen und zu überlegen, wie ein Leben in der Nachfolge Jesu aussehen sollte und wie Gemeinde gelebt werden kann.
Fazit: Ein besonders wertvolles Buch für Menschen, die sich für die Geschichte des Christentums und die Glaubenspraxis der ersten Christen interessieren. Sehr empfehlenswert!
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von Elisa (Veröffentlicht am 15.08.2025)
Fasziniert von spannenden Vorbildern
Roland Werners Buch „Faszination frühe Christen“ nimmt uns Leser mit in die Welt der ersten Generationen von Christen – jener Menschen, die Jesus selbst nicht mehr erlebt haben, aber durch das Zeugnis der Apostel zum Glauben fanden. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Fundamente, Faszination und Folgerungen.
Besonders gelungen finde ich den Einstieg, in dem Roland Werner seine Quellen offenlegt – sowohl christliche als auch kritische Stimmen der damaligen Zeit. Das stärkt nicht nur die Glaubwürdigkeit des Inhalts, sondern zeigt auch, wie gut der Glaube historisch belegbar ist.
Im Hauptteil widmet sich der Autor den zentralen Themen der frühen Christen: Gemeinschaft, Hingabe, Diakonie und das mutige Zeugnis, das manche bis in den Tod trugen. Jedes Unterkapitel endet mit einem „Fokus“-Teil, in dem das Leben einzelner Persönlichkeiten vorgestellt wird. Diese biografischen Einblicke haben mich besonders bewegt und die Geschichte lebendig gemacht.
Der abschließende Teil schlägt die Brücke zu unserem eigenen Leben und stellt die Frage, was wir heute von diesen frühen Christen lernen können. Zwar fällt dieser Abschnitt etwas kürzer aus, doch gerade darin liegt seine Stärke: Er fordert zur eigenen Reflexion heraus.
Insgesamt ein faszinierendes, gut strukturiertes und inhaltlich reiches Buch, das nicht nur informiert, sondern inspiriert. Ein echter Lesetipp – nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern für alle, die ihren Glauben vertiefen wollen.
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von jesus.and_books (Veröffentlicht am 14.08.2025)
Lass dich faszinieren!
In seinem Buch „Faszination frühe Christen und ihre Strahlkraft für unsere Zeit” geht Roland Werner auf die Geschichten und Erlebnisse der ersten Christen ein. Diese lebten absolut anders als ihre Mitmenschen. Doch was können wir heute noch von ihnen lernen? Im Buch werden acht Punkte beleuchtet, die die Christen so anders machten. Beispielsweise ihre Botschaft, ihre Gemeinschaft oder ihre Hoffnung.
Dabei werden nicht nur verschiedene Bibelzitate herangezogen, sondern auch Quellen aus anderen Schriften. Diese sind sehr interessant und bieten viele Hintergrundinformationen, die in der Bibel nicht zu finden sind. Am Ende einiger Kapitel geht der Autor auf verschiedene Persönlichkeiten ein und zeigt auf, was wir aus ihrem Leben lernen können.
Ebenso packend war der Anhang, der sich mit Juden, Christen und Judenchristen befasste und die große Diskussion beleuchtete, die auch heute noch aktuell ist. Guido Baltes nimmt uns im Anhang mit auf eine spannende Reise durch diese Thematik.
Bereits auf der ICF Conference in diesem Jahr weckte Roland Werner mein Interesse für dieses Buch. Das Buch hat mich, wie der Titel voraussagte, fasziniert und ich konnte einiges von den frühen Christen lernen. Auch heute können wir mit einem radikalen Leben für Jesus einen Unterschied machen und die Welt verändern. Ich kann das Buch allen empfehlen, die sich gerne mit den frühen Christen auseinandersetzen und von ihnen lernen möchten. -
von Bernhard (Veröffentlicht am 12.08.2025)
Die Aussagen der Augenzeugen und ihre Folgen
Ein Blick in die ersten drei Jahrhunderte zeigt zum einen, wie sehr sich unsere heutige Zeit von der Antike unterscheidet, und auf der anderen Seite, wie sehr wir zugleich vor ähnlichen Fragen und Herausforderungen stehen wie die frühen Christen damals. (Seite 8)
Meine Meinung
„Wenn etwas bei den frühen Christen zu bewundern ist, dann ihr Mut und ihre Entschlossenheit, gegen den Strom zu leben.“ (S. 19)
„Für die frühen Christen war klar: Ihr neugewonnener Glaube an Jesus erforderte auch ein neugestaltetes Leben gemäß dem Vorbild und der Lehre von Jesus.“ (S. 149)
Ist ein größerer Gegensatz als dieser zwischen den ersten Christen und den heutigen denkbar? Damals paßte man sein Leben an die Lehre Jesu an - heute paßt sich die Kirche an den modernen Zeitgeist an. Was wäre aus dem Christentum geworden, hätte es sich damals, in den ersten Jahren und Jahrhunderten, an den seinerzeitigen Zeitgeist angepaßt? Gäbe es das Christentum dann heute überhaupt noch? Die Antwort ist für meine Begriffe ziemlich eindeutig: nein. Man würde vielleicht, falls überhaupt, Relikte einer ehemaligen Sekte finden, aber viele Spuren hätte sie in der Geschichte nicht hinterlassen.
Was aber brachte die Christen der ersten Stunde dazu, so konsequent „gegen den Zeitgeist“ zu leben, daß sie bereit waren, sogar mit ihrem Leben dafür zu bezahlen? Was gab ihnen mitten in den Verfolgungen den Mut, die Sicherheit, die Stärke, ein so anderes Leben als die ganze damalige Umgebung zu führen? Schon beim kürzlichen Lesen von „Quo Vadis?“, in welchem die Christenverfolgungen unter Kaiser Nero einen großen Teil ausmachen, habe ich mir solche Fragen gestellt (was auch ein Grund war, dieses Buch hier zu lesen). In beiden Fällen fand sich im Text die selbe Antwort: weil es noch Augenzeugen gab.
In „Quo Vadis?“ tritt unter anderem Petrus auf und gibt Zeugnis von dem, was er mit eigenen Ohren gehört und mit eigenen Augen gesehen hat. In diesem Buch hier kommen Texte aus den ersten Jahrzehnten und Jahrhunderten, als es noch Augenzeugen der Geschehnisse um Jesus gab zu Wort und solche von Autoren, die noch selbst mit diesen Augenzeugen gesprochen hatten, also ein Zeugnis aus erster Hand erhalten haben.
Man kann sich heute vermutlich nicht vorstellen, was es heißt, wenn jemand sagt „ich habe Jesus an dem und dem Tag predigen hören“ oder „ich habe selbst gesehen, wie Jesus den Kreuzbalken trug und am Kreuz starb - und ein paar Tage später stand er lebendig vor mir“. Manche von ihnen hatten noch mit Menschen gesprochen, die Jesus von den Toten auferweckt hatte (vgl. z. B. S. 48). Das muß auf viele Menschen einen ungeheuren Eindruck gemacht haben, und zwar so stark, daß eine Bewegung, eine neue Religion entstand, die auch heute, rund zweitausend Jahre später, noch besteht. Ein so starker Eindruck, daß zahllose Menschen Martyrium und Tod auf sich nahmen, weil sie absolut sicher waren, daß das, was sie über Jesus gehört hatten, die reine Wahrheit ist.
Aber inzwischen sind so viele Jahrhunderte vergangen, ist so ein großer Abstand zu den Anfängen entstanden, daß man sich von den Wurzeln weit entfernt und darunter die Strahlkraft gelitten hat, was sich auch im Rückgang der Zahl der Gläubigen zeigt. Hier setzt der Autor an indem er auf die Anfänge verweist. Auf die seinerzeitigen Augenzeugen und die Botschaft von Jesus Christus in ihrer ursprünglichen Form.
Sehr „schön“ wird dabei in dem Buch auch deutlich, wie sehr sich die christliche Gemeinde (um den Begriff „Kirche“ zu vermeiden), je größer der Abstand zu Jesu Tod und Auferstehung wurde, verändert und langsam aber sicher von der ursprünglichen Form (und teilweise auch Botschaft) entfernt hat. Es entwickelten sich feste Strukturen und Hierarchien, die sich selbst manchmal wichtiger als die eigentlich dahinter stehende Botschaft nahmen - und wohl immer noch nehmen.
Werner greift auf die ältesten erhaltenen schriftlichen Überlieferungen zurück und zitiert auch längere Passagen daraus, um den Geist jener Tage neu zum Leben zu erwecken. Das gibt Gelegenheit, Informationen quasi direkt von den Zeitzeugen der Geschehnisse von vor zweitausend Jahren zu erhalten. So sprechen die damaligen Augenzeugen ungefiltert zu uns heutigen Menschen und lassen die hoffnungsvolle Kraft der christlichen Botschaft neu aufleuchten.
Mein Fazit
Ausgehend von Texten christlicher Autoren aus den ersten Jahrzehnten nach Jesu Tod und Himmelfahrt zeigt der Autor auf, worin die ungeheure und weltverändernde Strahlkraft der christlichen Botschaft besteht. Ein Strahlkraft, die heute vielfach unter mancherlei Schichten verborgen ist, aber vom Rückgriff auf die Anfänge wieder neu zum Leuchten gebracht werden kann.
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von Julia (Veröffentlicht am 01.08.2025)
Mut und Entschiedenheit der frühen Christen
In dem Buch „Faszination frühe Christen“ von Roland Werner beschreibt der Autor was wir von den frühen Christen für unsere heutige Zeit lernen können.
Sie waren eine fest verbundene Gemeinschaft im Widerstand. Entwickelten eine Liebe gegenüber allen Menschen und lebten diese auch praktisch. Sie waren eine Kraft die das römische Reich von innen her transformierte.
An vielen Stellen machten sie einfach nicht mit. Sie hatten Mut und Entschlossenheit gegen den Strom zu leben.
Zeugnis, Wahrheit, Treue - diese Worte gehörten für die frühen Christen zusammen.
Das ist nur eine kleine Zusammenfassung von dem herausragenden Zeugnis, dass wir von den frühen Christen lernen dürfen.
Der Autor schafft es uns mit hineinzunehmen in die Zeit der Kirchenväter. Das Buch ist eingeteilt in 4 große Teile. Zuerst kommt eine ausführliche Darlegung der historischen Quellen.
Dann zeigt er an 8 Schlagworten an was sich die Christen damals orientiert hatten und was sie geprägt hat.
Der dritte Teil ist eine Schlussfolgerung für uns heute. Und als letzer Teil ein Anhang zum Thema Juden und Christen.
Das Buch ist durchzogen von vielen Schriften der damaligen Kirchenväter. Wer bereit ist viel zu lesen und sich mit dem Thema beschäftigen möchte wird staunen und bereichert werden von dem unerschrockenen Lebenszeugnis der Menschen und ihrer Entschiedenheit in einer Welt zu leben, in der die Bedingungen alles andere als leicht waren für einen Nachfolger Jesu. -
von Ariane (Veröffentlicht am 22.07.2025)
Informativ und praktisch
Damit sind die ersten Christen nach den Aposteln gemeint. Was hat sie bewegt? Wie haben sie ihren Glauben gelebt und was war ihnen wichtig? Diese Fragen werden in dem Buch unter den drei Kategorien: Fundamente, Faszination und Folgerungen erläutert.
Roland Werner beschreibt detailliert die Herausforderungen und die Unsicherheiten. Aber trotz diesen Umständen hatten sie eine Strahlkraft, die uns heute nur beeindrucken kann. In der Verfolgung und dem Unrecht, haben sie den Glauben mutig weitergegeben und gelebt. Sie waren so einflussreich, dass sie im römischen Reich gesehen wurden. Diese kleine Gruppe, die rasant wuchs wurde bemerkt und bekämpft, weil sie so stark wurden.
In Fundamente erklärt Werner die Quellen und ihre Zuverlässigkeit. In Faszination, dem größten Teil des Buches, zeigt er die Praxis, wie sie ihren Glauben gelebt haben: Diakonie, Märtyrertod und die enge Gemeinschaft untereinander. Dazu gibt es einzelne Personen im Fokus und wie sie gelebt, was sie bewirkt und woraus sie Kraft geschöpft haben. Im letzten Teil wird er praktisch und zeigt, was wir von den Christen lernen können. Dieser Teil ist kurz gehalten und ermutigt in Schlagworten wie Communitas, Caritas und Veritas ein lebendiges christliches Leben heute.
Mir hat das Buch gut gefallen und die Hintergründe und Informationen waren sehr interessant. Es lässt sich gut lesen und eignet sich zum intensiven studieren der frühen Christen. Besonders gefallen haben mir die Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels im Teil Faszination, die lebensnah und praktisch sind.
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von Nina (Veröffentlicht am 19.07.2025)
Spanndes Buch
Das Buch „Faszination frühe Christen“ von Roland Werner behandelt das Thema der frühen Christen. Das Buch ist in verschiedene Teile aufgebaut. Fundamente, Faszination und Folgerungen.
Das Cover finde ich sehr ansprechend und es erinnert einen irgendwie an „The Chosen“
Eine Sache, die mir besonders gut gefällt ist, dass Roland Werner direkt zu beginn seine Quellen vorstellt und auch erklärt, warum diese glaubwürdig sind.
Spannend finde ich, dass er nicht nur christliche Quellen benutzt, sondern auch von Menschen, die gegen das Christentum waren, was für mich auch noch mal die Wahrheit unseres Glaubens darstellt und hilft anderen diese Quellen zu zeigen.
Auch die Unterpunkte des zweiten Kapitels finde ich super spannend und fand es super, dass biblische Bezüge genommen wurden. Außerdem wird nach jedem Unterkapitel eine Person besonders in den Fokus genommen.
Das letzte Kapitel spannt den Bogen zu uns persönlich und zeigt uns auf, was wir noch heute von den frühen Christen lernen können.
Durch dieses Buch wurden für mich die Geschichten der frühen Christen lebendig. Ich bin fasziniert, wie viele Texte es aus der Zeit gab und wieviel auch heute noch gefunden wird. -
von Nicole (Veröffentlicht am 06.07.2025)
Sehr aufschlussreich und aufklärend
Dieses Buch hat mich persönlich sehr überrascht. Zuerst dachte ich, es wäre doch recht interessant, etwas über die ersten Christen zu erfahren. Und da ich in der Bibel gerade das Neue Testament lese, muss ich ehrlich sagen, dass ich es besonders aufklärend fand.
Ich denke, uns Christen aus Europa ist gar nicht bewusst wie gesegnet wir sind, dass wir die Bibel lesen dürfen, uns in Gemeinden treffen können, und unseren Glauben ohne Angst nach Außen tragen können. Wir müssen keine Angst vor Verfolgung haben. Was für ein Segen! Da ging es den ersten Christen ganz anders als uns. Sie wurden teilweise absichtlich missverstanden, sie wurden verfolgt, beleidigt und belächelt. Und trotz all dieser Umstände, blieben vielen ihrem Glauben treu, und gaben ihre Werte der Nächstenliebe, der sozialen Gerechtigkeit, dem Schutz der Schwächsten, und der Gleichberechtigung, weiter. Sie waren bereit zu helfen, zu teilen und zu lieben. Ich bewundere ihren Glauben und die Stärke!
Roland Werner lässt in diesem Buch tatsächlich die Strahlkraft der frühen Christen erkennen und erstrahlen. Das Buch ist in drei größeren Abschnitten ( Fundamente, Faszination und Folgerungen) unterteilt. Es ist sehr gut recherchiert und inspirierend. Der Autor schreibt mit viel Detailwissen und für mich persönlich war dieses Buch sehr aufschlussreich. Gemeinsam mit meinem Bibelstudium im Neuen Testament, und den Briefen der Apostel, fand ich es besonders praxisnah.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich werde es bestimmt noch einmal lesen, spätestens wenn ich wieder das Neue Testament lese, werde ich es abermals zur Hand nehmen. Daher absolute Leseempfehlung meinerseits! -
von Milena (Veröffentlicht am 02.07.2025)
Spannender Einblick in das Leben früher Christen
„Faszination frühe Christen“ - mit frühen Christen meint der Autor dabei die ersten Generationen von Christen, die nach den Aposteln gelebt haben. Also die Christen, die Jesus nicht mehr persönlich kennen gelernt haben, sondern durch das Zeugnis der Apostel und anderer Jünger zum Glauben kamen.
Im ersten Teil - Fundamente - geht Roland Werner auf die Quellenlage ein und zeigt auf, warum wir davon ausgehen können, dass die zur Verfügung stehenden Quellen zuverlässig sind.
Im zweiten Teil - Faszination - hebt der Autor verschiedene Aspekte hervor, welche für die frühen Christen maßgeblich waren und wie sie diese praktisch gelebt haben, z.B. lebendiges Zeugnis zu sein, bis hin zum Märtyrertod, enge Gemeinschaft, gelebte Diakonie, usw.
Unter dem Stichwort „Fokus“ werden immer wieder einzelne Personen genauer beleuchtet, und wir bekommen einen Blick in das Leben einzelner Christen in dieser Zeit.
Im letzten Teil zieht der Autor Schlussfolgerungen aus den erarbeiteten Themen und zeigt, was wir heute daraus lernen können.
Es war sehr spannend in die Zeit der frühen Christen einzutauchen und erfahren zu können wie und unter welchen Umständen sie damals ihren Glauben gelebt haben.
Besonders die Lebensberichte über bestimmte Personen haben mir sehr gut gefallen.
Der mittlere Teil ist sehr ausführlich und detailliert, wonach mir der Abschluss etwas knapp erschien. Da ich gerade auf die Übertragung in unseren Alltag sehr gespannt war, fand ich das zuerst etwas schade. Andererseits sind seine Schlussfolgerungen so formuliert, dass sie vielmehr den Leser selbst herausfordern und zum nachdenken bringen, was das jetzt für einen persönlich bedeutet.
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes und spannendes Buch. Ich habe viel gelernt und viel Neues erfahren und es wird sicherlich noch einige Zeit nachwirken. -
von Henrik (Veröffentlicht am 07.06.2025)
Von vergangene Vorbildern lernen
Was können wir von der ersten Christenheit lernen? In einer zunehmend säkularen und postchristlichen Gesellschaft ist diese Frage hochaktuell. Roland Werner geht ihr in seinem neuen Buch Faszination frühe Christen nach und zeigt, wie der Glaube, die Standhaftigkeit und die revolutionäre Kraft der ersten Kirche das Römische Reich veränderten – und uns heute inspirieren können.
Wer ist der Autor?
Dr. Roland Werner (1957) ist Sprachwissenschaftler und Theologe. Er ist Mitgründer des Christus-Treff Marburg (mit Ablegern in Berlin und Jerusalem), ehemaliger Vorsitzender von Christival und war Generalsekretär des CVJM Deutschland (2011–2015). Heute ist er Honorarprofessor an der Ev. Hochschule Tabor, Vorsitzender der Lausanner Bewegung in Deutschland sowie von proChrist. Werner engagiert sich zudem als Bibelübersetzer in Deutschland und Nordafrika und leitet das Zinzendorf-Institut in Marburg. Theologisch ist er evangelikal geprägt, mit starkem biblischen und missionsorientiertem Fokus. Er ist verheiratet mit der bekannten Autorin und Seelsorgerin Elke Werner.
Worum geht’s?
Das Buch öffnet dem Leser die Augen für die oft vergessene Kraft der ersten Christen. Es beleuchtet die Zeit vor der konstantinischen Wende (vor 313 n. Chr.), als die Christen eine verfolgte Minderheit in einer multireligiösen und ethisch entgrenzten Gesellschaft waren – eine Situation, die unserer heutigen zunehmend ähnelt. Der Autor strukturiert sein Buch in vier Hauptteile.
Fundamente: Einführung in die Quellenlage und die Herausforderungen der frühen Christenheit. Werner zeigt hier auf, dass uns nur etwa 10 bis 15 Prozent der antiken Texte erhalten sind, und erklärt, was wir aus den vorhandenen Quellen dennoch zuverlässig über die frühe Christenheit lernen können.
Faszination: Darstellung von acht Faktoren, die zur Strahlkraft der Christen beitrugen. Dazu gehören die kontra-kulturelle Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Christus, die Bereitschaft zum Martyrium (unter anderem am Beispiel von Perpetua und Felicitas), gelebte Diakonie, auch in Pandemien, Gewaltlosigkeit, klare Ehe- und Sexualethik, ethnische und soziale Inklusivität in den Gemeinden, gelebte Gemeinschaft sowie Zeichen und Wunder.
Fokuskapitel: Dieser Abschnitt hebt das Buch besonders hervor. Werner widmet sich gezielt einzelnen Themen oder Persönlichkeiten, die paradigmatisch für die Kraft und Faszination der frühen Christen stehen. Aus dem Gespräch geht hervor, dass folgende Aspekte hier vertieft behandelt werden:
Märtyrerberichte und die geistliche Kraft hinter dem Martyrium, zum Beispiel Perpetua und Felicitas.
Diakonisches Handeln, konkrete Fürsorge der Christen während Epidemien, Versorgung von Witwen (etwa 500 Witwen in Rom um 150 n. Chr., 2500 in Antiochien zu Zeiten von Johannes Chrysostomos).
Ethik der Sexualität und der Ehe als radikale Gegenkultur gegenüber der römischen Doppelmoral (strikte Einehe, klare Absage an Prostitution und Konkubinenwesen).
Frage nach Gewaltlosigkeit: klare Ablehnung von Gewalt in der frühen Kirche, intensive Auseinandersetzung mit der Frage, ob Christen Soldaten sein dürfen (klare Trennung in den ersten Jahrhunderten).
Zusammenkommen von Ungleichen: neuartige, bewusst inklusive Gemeinschaften aus Juden und Nichtjuden, Sklaven und Freien, Männern und Frauen.
Diakonie als integraler Bestandteil: Werner bezieht sich hier auch auf Apostelgeschichte 6, wo die tägliche Essensverteilung für Witwen ganz selbstverständlich berichtet wird.
Diese Fokuskapitel bieten konkrete Vertiefung und liefern dem Leser viel Material, um die gelebte Praxis der frühen Christen auf unsere Zeit zu übertragen.
Folgerungen für unsere Zeit: Werner formuliert hier sehr praxisnah, was heutige Christen aus der frühen Kirche lernen können. Dazu gehören echte Gemeinschaft statt Eventchristentum, offene Häuser und warme Herzen, bewusstes Überwinden von ethnischen und kulturellen Grenzen in der Gemeinde, radikale Feindesliebe und Gewaltlosigkeit sowie bewusste Diakonie als Ausweis des Evangeliums. Werner argumentiert dabei aus einer tiefen Liebe zur Kirche und in missionarischer Leidenschaft. Das Buch möchte ermutigen, nicht belehren.
Was gibt es Kritisches?
Das Buch ist theologisch fundiert und sehr zugänglich geschrieben. Werners Anliegen ist klar missionarisch und gemeindepraktisch. Einige Leser könnten sich an der insgesamt sehr positiven Darstellung der frühen Christenheit stoßen. Zwar erwähnt Werner auch Herausforderungen, bleibt aber im Ton bewusst ermutigend. In Details könnte die geschichtswissenschaftliche Diskussion gelegentlich differenzierter ausfallen. Doch dies ist kein wissenschaftliches Werk, sondern ein geistlich-praktisches Buch.
Wer sollte das Buch lesen?
Gemeindeleiter und Pastoren, die nach Wegen suchen, wie christliche Gemeinden heute glaubwürdig leben können. Hauskreisleiter und Kleingruppen, die sich von der frühen Christenheit inspirieren lassen wollen. Christen in säkularem Umfeld, die neue Kraft und Orientierung suchen. Junge Christen, die ihren Glauben ohne Anpassung an den Zeitgeist leben möchten. Leiter in missionarischen Bewegungen, die eine neue Kultur der Jesusnachfolge aufbauen wollen.
Was bleibt?
Faszination frühe Christen macht Mut. Die frühe Kirche wirkte nicht durch Macht, sondern durch gelebte Liebe, Gemeinschaft, Glaubwürdigkeit und Hoffnung. Dieses Erbe kann uns heute neu inspirieren, als authentische, diakonische und geistlich kraftvolle Gemeinde in einer postchristlichen Welt zu leben. Roland Werners Buch ist dafür ein ebenso inspirierender wie herausfordernder Begleiter. -
von Fabian Umbach (Veröffentlicht am 27.05.2025)
Faszination erfolgreich geweckt
„In den ersten drei Jahrhunderten überwanden die Christen das Römische Reich von innen, doch nun begann das Reich, die Kirche von innen auszuhöhlen.“ (12f)
Dr. Dr. Roland Werner gelingt es auf wunderbare Weise in das Glaubensleben der frühe Kirche (1.-3. Jh.) einzuführen.
Die Stärke des Buches ist, dass viele Quellen selbst zitiert werden. Werner lässt die ersten Christen selbst zu Wort kommen. Klasse. Aufgrund der über 500 Fußnoten kann man die Quellen auch selbst konsultieren und sich vertiefen. Auch die Bibel kommt nicht zu kurz.
Für das Buch wählt Werner einen thematischen Zugang. Unter dem Aspekte der Fundamente wird die Quellenlage betrachtet. Sieben Faszinationen jeweils mit einem griechischen Wort zusammengefasst (wie Euangelion - Gute Botschaft) bilden den Hauptteil des Buches. Die Kapitel werden mit Lebensbildern unter dem Wort Fokus abgeschlossen. Super. Sieben Folgerungen für die Gegenwart runden das Buch ab. Ein lesenswerter Gastbeitrag von Baltes über Juden und Christen in der frühen Kirche befindet sich im Anhang.
Was ich mir noch gewünscht hätte:
An manchen Stellen wie bei der Betrachtung der Lebensbilder aber vor allem im abschließenden Kapitel Folgerungen gehen mir die Übertragungen für die Gegenwart nicht weit genug. Was das für mich als Christ im 21. Jh. heißt, muss der Leser eher selbst herausfinden. Es ist eher eine thematische Bündelung. Über 200 Seiten wird man großartig eingeführt, aber dann findet man auf nur 8 Seiten Folgerungen für uns. Vielleicht ist es aber bewusst so gemacht, damit das Buch zeitloser und langfristiger wirken kann.
Alles in allem unbedingt lesen. Die ersten Christen haben uns viel zu sagen!
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