Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
Timothy Kang wächst in bitterer Armut und unter großen Entbehrungen in Nordkorea auf. Um aus dem diktatorischen System auszubrechen, flieht er mit seiner Mutter nach China, wird jedoch abgeschoben und zu einer Haftstrafe in einem nordkoreanischen Straflager verurteilt. Diese Lager gehören zu den grausamsten Gefängnissen der Welt. Ein Ort, an dem niemand lange überlebt. In der dunkelsten Stunde seiner Haft ringt ihm ein Freund das folgenschwere Versprechen ab: Wenn er das Lager jemals lebend verlässt, muss er die grausamen Verbrechen öffentlich machen und den Toten eine Stimme geben. Und er überlebt! Heute lebt er in Südkorea in Sicherheit. Und er hat seine Geschichte aufgeschrieben, einen unglaublichen Bericht über Menschen, die die Welt vergessen hat.
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783775156950
- Auflage: 21.12.2015
- Seitenzahl: 256 S.
- Maße: 14 x 21,5 x 1,8 cm
- Gewicht: 422g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Biographien
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Mit Schutzumschlag und s/w-Zeichnungen
Passende Themenwelt zu diesem Produkt
Extras
Bewertungen
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Sehr gut
Mitreißend geschrieben, fesselnd und emotional zum Mitfühlen, gibt einen guten Einblick ins Leben in Nordkorea. Lebendiger Glaube wird dargestellt. Sehr zu empfehlen
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Ein wunderbares Buch, das zum Nachdenken anregt
Inhalt:
Timothy Kang - bzw. Chol wie er sich in dem Buch selber nennt – wächst in schlimmsten Armutsverhältnissen in Nordkorea auf. Zusammen mit seiner Mutter leidet er an starkem Hunger und unter dem diktatorischen System. Aus diesem Grund beschließt er seine Heimatland zu verlassen und nach China zu flüchten. Dort wird er jedoch abgeschoben und landet im nordkoreanischen Gefängnis, wo die Verhältnisse bedingt durch Folter und Hungersnöte noch viel grausamer sind als außerhalb der Mauern. An diesem Ort, den die wenigsten überleben, hilft ihm einzig der Glaube an Gott durchzuhalten, um der Nachwelt von den mitunter grausamsten Verbrechen der heutige Zeit zu berichten.
Meine Meinung:
Der Schreibstil des Buches hat mir wirklich sehr gut gefallen. Der Autor berichtet von seinem Leben auf eine sachliche Art, die es dem Leser erlaubt, Mitgefühl für ihn zu entwickeln ohne das Gefühl zu bekommen, dass er genau dies damit beabsichtigt. Man spürt sofort, dass es Timothy Kang daran gelegen ist, über sein Land zu informieren und dabei weder etwas zu beschönigen, noch zu erklären oder zu verdammen. Dies ist mir besonders positiv aufgefallen, weil man sich auf diese Weise eine fast schon objektive Meinung bilden kann, die natürlich auf subjektiven Erfahrungen des Autors beruhen.
Weiterhin ist mir dies auch bei dem Thema Glauben aufgefallen. Der Autor erklärt seinen Glauben an Gott, seine eigenen Erfahrungen und seine persönliche Meinung. Jedoch war zu spüren, dass das Ziel dabei nicht ist, den Leser von Gott zu überzeugen, sondern lediglich seinen Standpunkt näher zu bringen ohne sich ein Urteil darüber zu bilden, an was andere Menschen glauben. Dadurch kann das Buch auch von Menschen gelesen werden, die nicht religiös sind.
Die Erlebnisse des Autors seit seiner frühsten Kindheit haben mich emotional sehr bewegt. Schon nach den ersten Seiten konnte ich spüren, dass die nächsten ca. 240 Seiten nicht leicht zu lesen sein werden, obwohl der Schreibstil sehr flüssig war. Mein Eindruck lag vielmehr darin begründet, dass ich mir sofort ein Bild machen konnte unter welch ärmlichen und bedauernswerten Zuständen nicht nur Chol, sondern all die Menschen Nordkoreas leben. Dazu kommen die eigenen für mich aufwühlenden Gedanken, dass solche Zustände von der Außenwelt in größten Teilen unbeachtet bleiben. Dadurch habe ich mich manchmal beim Lesen ein bisschen hilflos gefühlt.
Ein weiterer für mich wichtiger Punkt in diesem Buch ist die Intention des Autors. Timothy Kang schreibt, dass es ihm kein Anliegen ist, Mitleid für sich oder die Nordkoreaner zu bekommen, sondern die Menschen dazu zu bewegen möchte, für sein Land und die darin lebenden Menschen zu beten, damit es ihnen irgendwann möglich sein wird, frei von Hunger, Todesangst und Existenznöten zu leben.
Fazit:
Für mich ist „Gegen den Strom“ ein ganz besonderes Buch, welches ich wirklich jedem Menschen ohne Einschränkungen ans Herz legen möchte. Timothy Kang berichtet von seinem Leben und seinem Glauben in einem Land, in dem beides fast unmöglich ist. Mich hat das Buch nachhaltig bewegt, sodass ich auch jetzt – einige Tage nach Beendigung des Buches – viel über den Autor und die furchtbaren Zustände in Nordkorea nachdenken muss. Dieses Buch hat auch dazu geführt, dass ich mein eigenes Leben mittlerweile mit mehr Dankbarkeit betrachte. Ich möchte dem Buch die vollen 5 von 5 Sternen geben und hoffe, dass noch viel mehr Menschen sich an dieses großartige Werk trauen mögen. -
Ein aufwühlender Bericht
Timothy Kang wächst in einem ländlichen Gebiet in Nordkorea auf. Er ist Jahrgang 1986 und hat seine Erfahrungen und vor allem seine Erlebnisse in dem Buch "Gegen den Strom - Meine Flucht aus dem Elend Nordkoreas" verarbeitet.
"Da wir in unserem Bergwerksdistrikt für die Zinkgewinnung zuständig waren, erhielten wir wenigstens einmal im Monat eine Nahrungsmittelration für zwei Tage. An den restlichen Tagen mussten wir uns anderweitig versorgen. Leihen, stehlen, Gras essen." (Zitat, S. 40)
In einfachsten Verhältnissen groß geworden, immer mit dem Hunger gekämpft, keine Aussicht auf großartige Veränderungen, dies alles führt dazu, dass Timothy mehrmals den gefährlichen Weg nach China unternimmt - einfach um zu Überleben. Doch China hat ein Auslieferungsabkommen mit Nordkorea und so wird Timothy wieder nach Nordkorea abgeschoben, sobald er in China von der allgegenwärtigen Polizei entdeckt wird. Und in Nordkorea erwartet ihn jedesmal wieder Gefängnisse, Lager, Umerziehungsanstalten. Die Haftbedingungen sind unmenschlich und grausam. Viele sterben dort.
Während seiner Aufenthlate in China findet Timothy Kang auch seinen christlichen Glauben. Gott hält öfters die Hand über ihn und rettet ihn auch aus scheinbar auswegslosen Situationen. Timothy Kang schwört einem Freund, dass er berichten wird, dass er über die Zustände erzählen wird, sollte er Nordkorea überleben.
Als Christ hat er es in Nordkorea noch schwerer, bzw. für ihn kann die Offenlegung seines Glaubens tödlich sein.
Dieses Buch geht unter die Haut, denn das was Timothy Kang in seinen noch jungen Jahren erleben und vor allem erleiden musste, kann man sich kaum vorstellen. Und doch - es ist seine Geschichte.
Es ist ein aufwühlender Bericht, es ist aber auch ein Buch, bei dem der Autor in seinen Erzählungen viel Wert auf seinen christilichen Glauben legt, von seinem Studium der Bibel bis hin zu vielen Gebeten und wundersamen Hilfen, die er während vieler Situationen erleben durfte. Ein zukünftiger Leser sollte sich darauf einstellen. -
eine autobiographische Erzählung über das (Über-)Leben im diktatorisch regierten Nordkorea
„Wenn der Himmel einem Menschen eine große Aufgabe überträgt, lässt er ihn zuvor großes Leid und körperliche Anstrengungen erdulden. Er lässt ihn einen Hunger durchstehen, der den Körper bis auf Stück Leder abmagert. Er lässt ihn leben, ohne das er etwas hätte, das er er sein nennen könnte. Und er lässt ihn in allem, was er tut, scheitern, um ihn zu lehren, in den schwierigsten Lebenssituationen durchzuhalten.“ (Mengzi)
Timothy Kang ist noch ein Kind als er mit seiner Mutter aus Nordkorea flüchtet. Doch er wird entdeckt und abgeschoben. Ohne Prozess wird er zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und erlebt zusammen mit anderen Häftlingen die grausame, gnadenlose Strafe des diktatorischen Regimes. Doch Timothy Kang überlebt und erfüllt sein Versprechen, dass er seinem Mithäftling Paul gegeben hat: „Du musst hier lebend herauskommen und allen Menschen berichten, was hier geschieht.“
Die Entscheidung für dieses autobiographische Buch fiel also in den dunkelsten Zeiten seines Lebens. Er wollte nicht länger darüber schweigen und er will, dass dieses Buch die Menschen außerhalb Nordkoreas erreicht und bewegt. Und vielleicht wird sein Traum eines Tages tatsächlich Wirklichkeit: die Befreiung Nordkoreas vom diktatorischem Regimes und eine gütliche Wiedervereinigung Koreas.
Das Thema Nordkorea ist erst kürzlich wieder durch den umstritten Test einer Wasserstoffbombe in den Medien gewesen. Doch was weiß man von diesem isolierten, künstlich rückständig gehaltenen Land. Ich war sehr bewegt, unter welchen trostlosen, einsamen Bedingungen die Bevölkerung (vor allem auf dem Land) leben muss. Hunger bestimmt den Alltag. Alles ist streng reglementiert und wer hinterfragt oder aufbegehrt, landet im Gefängnis oder in Straflagern. Die Zustände in diesen Lagern sind oft unmenschlich und haben mich zutiefst erschüttert. Im Gedächtnis geblieben sind mir vor allem zwei Situationen, in denen zum einen ein Arbeitseinsatz auf den Feldern beschrieben wird und zum anderen, dass sogar eine Ratte ein „Festmahl“ ist, wenn es darum geht nicht zu verhungern.
Etwas was mich an die Kasten in Indien erinnert hat, ist die Unterteilung der nordkoreanischen Bevölkerung nach dem Songbun. Dieser Status ist angeboren und kann auch nicht durch Bildung verbessert werden. Ausbildung und Beruf sind nicht frei wählbar und somit werden Menschen auch nicht nach ihren Fähigkeiten eingesetzt, sondern nach ihrer Klassenzugehörigkeit. Die Heranwachsenden erfahren keine Liebe und Annahme und haben keine Perspektive, keine Zukunft. In diesem Zusammenhang spricht der Autor auch die Flüchtlingsproblematik an. Denn auch er hat selbst erlebt, wie schwer es ist als Flüchtling in einem anderen Land Fuß zu fassen.
Diese Erfahrungen sind auch für Menschen interessant, die sich vielleicht nicht unbedingt für Nordkorea an sich interessieren. Gerade jetzt, wo auch in unserem Land aktuell viel über die Flüchtlingsproblematik diskutiert wird.
Das Buch ist als Hardcover im SCM-Verlag erschienen. Es überzeugt mit griffigen Seiten und einer angenehm großen Schrift. Sehr gut haben mir auch das Gedicht zu Beginn und die vereinzelten schwarz-weiß Zeichnungen im Buch gefallen.
Das Cover erinnert in der Gestaltung und Farbgebung an die nordkoreanische Flagge. Im Hintergrund kann man aber die Gefängnisse erahnen. Diese Verbindung finde ich sehr gelungen, weil es ein unfreies Land zeigt.
Für den Autor spielt der christliche Glauben eine sehr wichtige Rolle. Man findet dazu immer wieder Passagen in seinen Erzählungen und zum Ende hin fügt er in seinen Text auch vermehrt Bibelstellen ein. Nur der Glaube hat ihn in den schwersten Zeiten seines Lebens Halt gegeben. Und da das Buch autobiographisch erzählt, sollte man kein objektives Sachbuch erwarten, dass ausschließlich über die Zustände in Nordkorea berichtet. „Gegen den Strom“ ist vielmehr eine autobiographische Erzählung über das (Über-)Leben des Autors, der sich nichts sehnlicher wünscht als Freiheit für seine Heimat.
Fazit:
Ein bewegende Geschichte eines heranwachsenden Jungen im diktatorisch regierten Nordkorea. Schonungslos offen, berührend und trotz des großen Leids voller Hoffnung.
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