Die Geschichte der Hauptfigur Monika, ihrer Jugend im Dritten Reich und dem Leben, von dem sie erzählt, haben mich zutiefst bewegt. Wahrscheinlich ist der Roman von derartiger Intensität, da die Autorin selbst Zeitzeugin und etwas in Monikas Alter war in der Zeit, von der sie erzählt. Beim Lesen merkt man: es ist ein gewaltiger Unterschied, ob jemand nur über eine Epoche schreibt oder ob derjenige sie selbst erlebt hat. Auf jeden Fall war für mich die Geschichte hautnah und authentisch erlebbar und absolut glaubwürdig.

Der Roman beginnt 1943 und erstreckt sich bis in die Nachkriegszeit, Dreh- und Angelpunkt ist das Hofgut Hasenheide, gelegen im hessischen Westerwald. Monika kommt damit zum ersten Mal in Berührung, als sie zusammen mit drei anderen Mädchen zum Ernteeinsatz dort hin geschickt wird. Sofort verliebt sie sich in den heimeligen Ort und baut eine Beziehung auf zu der Familie, für die sie arbeitet – wenn auch die Einstellung des Gutsbesitzers und seine Verehrung Hitlers sowie die Beschäftigung zahlreicher Zwangsarbeiter einen Schatten auf die Idylle werfen.

Monika verlebt ihre Jugend im Dritten Reich, sie ist zum Zeitpunkt, als der Roman beginnt 18 Jahre alt. Zunächst stellt sie sich keine Fragen zu dem, was Schule, Elternhaus und Gesellschaft ihr vorgeben, doch mit dem Einsatz auf Hasenheide beginnt das Mädchen, sich zu fragen, wa die Kehrseite der Parolen denn sei, die den Alltag der Menschen um sie herum bilden. Monika wird erwachsen, der Leser ist Zeuge ihrer Entwicklung.

Mehrere Schicksalsschläge – teils natürlich dem Krieg geschuldet – beuteln Monika und ihre Familie. Mehrere Männer treten in ihrem Leben in unterschiedlicher Weise in Erscheinung, letztendlich entscheidet Monika sich für ihre große Liebe.

Auch nach dem Krieg ist nicht „heile Welt“, denn mit Hasenheide steht ein großer Konflikt im Raum, der eine weitere Familie betrifft und dem sich alle Beteiligten am Ende stellen müssen. Dem Leser wird klar: Wunschtraum und Wirklichkeit klaffen häufig weit auseinander.

Der christliche Aspekt der Geschichte ist deutlich zu spüren, vor allem im letzten Drittel des Romans. Themen wie Glaubenszweifel, Schuld und Sühne, Vergebung und Gebet sind genauso ein Thema wie Gottvertrauen und die Auseinandersetzung mit mehreren Bibeltexten.

Insgesamt bin ich begeistert von der Geschichte, sie hat mich zutiefst bewegt und bis zum Ende nicht losgelassen. Eine absolute Leseempfehlung, die lange nachhallt und sehr viel Stoff zum Nachdenken bietet!