Stimmen zum Produkt

• 5 5
  Von: "Christian Döring" Aus: "jesus.de"

  Margot Käßmann, schillernste Frauenfigur des deutschen Protestantismus, nimmt sich in ihrem neuesten Buchprojekt 20 biblischer Mütter an. Sie beschäftigt sich mit der vergewaltigten Batseba und geht der Frage nach ob Hanna nicht zu Unrecht als Rabenmutter bezeichnet wird.
  
  Bei all ihren Recherchen geht Margot Käßmann locker, gefühlvoll und verständnisvoll mit den biblischen Frauen um, die auf ihre Art unterschiedliche Mütterrollen ausgefüllt haben und bis zum heutigen Tag ausfüllen.
  
  Auch wenn ich einige Aussagen der Autorin nicht teile, kann ich den kurzen lesenswerten Kapiteln gut folgen. Die Bischöfin beschreibt eindrucksvoll die Stiefmutter Ketura und die bevorzugende Mutter Rebekka. Dem Leser werden ganz zwangsläufig bekannte Mutterrollen aus der Gegenwart einfallen. Ein lesenswertes Buch, das sicher seinen Beitrag leisten wird, wenn es um die Diskussion der Mutterrolle in der Gegenwart geht.
  
  Eines kreide ich jedoch der Autorin an: Sie behauptet in ihrem Vorwort, es seien zumeist Mütter und Großmütter, die den Glauben tradieren. Für die Väter und Großväter, die es auch in großer Zahl gibt und die ebenfalls von ihrem Glauben erzählen und ihn gemeinsam mit ihren Nachkommen leben, ist dies ein ziemlich schmerzender Tritt gegen das Schienbein.