Die Arbeit zeichnet unter umfassender Berücksichtigung auch der neuesten
Literatur die bisweilen verschlungenen Pfade nach, auf denen sich die
Meinungen der Paläanthropologen bezüglich Ramapithecus und verwandter
fossiler Formen in den letzten fünf Jahrzehnten bewegten: Ein faszinierendes
Kapitel paläanthropologischer Forschung wird vor dem Leser ausgebreitet.
Ramapithecus, einst erster Hominide und damit früher Vorfahr des Menschen,
entpuppt sich heute eher als Verwandter des asiatischen Menschenaffen
Orang-Utan. Die Faktoren, welche für einen derart gravierenden
Deutungswandel verantwortlich sein könnten, sind nicht nur für den
Anthropologen interessant, illustrieren sie doch die grundsätzliche
Abhängigkeit aller Fossildeutungen von den jeweils aktuellen
evolutionstheoretischen Rahmenvorstellungen.