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  Von: "Jörg Podworny" Aus: "Aufatmen"

  Mitte der 90er Jahre sorgte ein Buch für Aufsehen, dessen Autor gerade dabei war in Deutschland bekannt zu werden. Sein Name: Bill Hybels. Der Titel: "Bekehre nicht - lebe!"; Untertitel: "So wird Ihr Christsein ansteckend". Der Co-Autor war noch unbekannter. Wer kannte schon Mark Mittelberg? Das wird sich ändern. Der Direktor für Evangelisation bei Willow-Creek hat mit dem "Fortsetzungsband" von "Bekehre nicht - lebe!" eines der besten, herausforderndsten und ermutigendsten Gemeinde-Bücher der vergangenen Jahre geschrieben. Wer sich für die eigene Gemeinde auch nur ein bisschen qualitatives und quantitatives Wachstum wünscht und daran denkt, die "Evangelisationstemperatur" zu erhöhen, der wird an diesem Buch nicht vorbeikommen.
  "Jede Gemeinde sollte in Zusammenarbeit mit dem Heiligen Geist pro Jahr und pro zehn Christen, die den Gottesdienst regelmäßig besuchen, einen Nichtchristen erreichen und integrieren. Mit anderen Worten: Eine Gemeinde von 100 Personen sollte in diesem Jahr zehn Personen zu Christus führen und integrieren. Im nächsten Jahr sollte diese aus 110 Personen bestehende Gemeinde elf Personen erreichen und aufnehmen, und so weiter ...", beschreibt Mittelberg am Ende einen - wie er selber sagt: "revolutionären" - "Maßstab, der gleichzeitig herausfordernd und realistisch, einfach zu verstehen und wohl durchdacht ist".
  Auf dem Weg dahin skizziert der leidenschaftliche Evangelist einen in zahlreichen Gemeinden (nicht nur bei Willow Creek) erprobten Sechs-Stufen-Prozeß, den Gemeinden durchlaufen sollten. Angewandt auf die verschiedenen Persönlichkeits- und Evangelisations-Stile, wimmelt Mittelbergs Buch von hunderten praktischer Schritte, Beispiele und Geschichten, die schon beim Lesen anstecken, weil sie in jeder Gemeinde jeder Größe umgesetzt werden können. Anschauliche Zitate, Grafiken (wie man beispielsweise den kulturellen Graben zwischen Gemeinde und Nichtchristen überwinden kann) und packende Hybels-Predigten runden das gelungene Buch ab.
  Was außerdem überzeugt: Dies ist kein technokratisches Buch, das sich darauf beschränkt, simpel Schritt für Schritt zu erklären, wie's weitergeht. Nein, es setzt an mit dem Thema Herzensveränderung: "Was wir mit jeder einzelnen Idee in diesem Buch anfangen, ist abhängig davon, in welchem Maß wir uns den ersten Wert zu Eigen machen und umsetzen. Menschen sind Gott wichtig. Sind Sie davon in Ihrem tiefsten Inneren überzeugt?" Ohne ein von Gott verändertes Herz kann man das Buch getrost in die Altpapiertonne stecken. Auch deshalb gilt: Gemeindeleiter und Pastoren sollten sich, ihrer Gemeinde und den Menschen an ihrem Ort den Gefallen tun, dieses Buch gründlich durchzuarbeiten - und umzusetzen. Es wird nicht wirkungslos bleiben.