Ich habe Staffel 1 und 2 gekauft. Echt toll

Die Serie beginnt nicht -wie sonst bei den "frommen" Verfilmungen üblich- mit der Geburt Yeshuas sondern baut sich quasi "von hinten" auf, indem sie zu Beginn die einzelnen Charaktere der späteren Nachfolger Yeshuas unter Einbeziehung der damaligen politischen Lage, den gesellschaftlichen Gepflogenheiten, sowie die des kulturellen Judentums darstellt, was in anderen Produktionen leider zu kurz kommt.
Da ist die verzweifelte Maria Magdalene, umhergetrieben vom Strudel ihrer Gefühle, ihrer inneren Qual durch die Mächte der Finsternis ausgelöst. Ihre vergebliche Suche nach Hilfe bei den geistlichen Pharisäern. Wie diese Frau gelitten haben muss, ist emotional total nachvollziehbar.
Dann ist der toll dargestellte, impulsive Simon Petrus, der mal mehr, mal weniger mit seiner Arbeit als Fischer erfolgreich ist, der mit seiner Steuerschuld gegenüber der römischen Besatzung teilweise ganz schön in Verzug gerät.
Dann ist da Matthäus der Zöllner, ein Jude für die Römer arbeitend, aus der damaligen, jüdischen Gesellschaft ausgestoßen und verachtet. Finanziell geht es ihm ausgezeichnet. Er besitzt fast alles: Schuhe, Kleidung und sonstigen, für die damalige Zeit üblichen Luxus. Der Preis dafür ist die Isolierung von Freunden und Familie, Einsamakeit auf allen Ebenen. Als Folge davon macht sich bei Matthäus eine starke Verunsicherung bemerkbar. Akzeptanz erfährt er nur durch seinen treuen Freund den Hund.
Dann der Pharisäer Nikodemus, nachdenklich, sensibel und sich selber fragend und Antworten aus der Thora über den Messias suchend allerdings auch verunsichert durch seine geltungsbedürftige Frau, welche ihn immer wieder auf seine gesellschaftliche Stellung als oberer Lehrer Israels hinweißt.
Dann der Wichtigste: Yeshua,der Messias, der Sohn Gottes und Mensch zugleich, welcher diese Menschen annimmt wie sie sind, mit all' ihren Macken und Charakterzügen. Es wird deutlich, wie sehr er die Sünder liebt aber die Sünde nicht akzeptiert. Er legt die Thora und das Gesetz Mose aus ohne es als ungültig zu erklären!
Yeshua wird nicht als jemand dargestellt, welcher 10cm über dem Erdboden, mit erhobenem, mahnendem Zeigefinger und frommen Sprüchen auf den Lippen durch die Gegend läuft sondern als jemand, der sich über alle damaligen frommen Vorstellungen -aber nicht den Tatsachen der Thora und des Gesetzes- hinwegsetzt und sein Leben aufgrund seiner Gottessohnschaft dementsprechend ohne "fromme Arroganz" ausrichtete und lebte.
Ganz klare Empfehlung!!!