Ein Zuhause in Afrika (Buch - Gebunden)

4.5 Sterne

Ein Zuhause in Afrika (Buch - Gebunden)

1940: Charles wird nach Schottland geschickt, weil er dort vor den Bomben sicher ist, während Oswald von Stein begeistert an die Ostfront zieht. Der Krieg aus Sicht eines unschuldigen Kindes und eines verblendeten Majors. Man schwankt zwischen Betroffenheit und Entsetzen. Großartige Erzählkunst"

  • Artikel-Nr.: 332278000
  • Verlag: Francke-Buch GmbH
  • Originaltitel: Na´n plaas in Afrika
  • Band: 3
19,95 €
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Details

  • Artikel-Nr.: 332278000
  • Verlag: Francke-Buch GmbH
  • Originaltitel: Na´n plaas in Afrika
  • Band: 3

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

London, 1940: Wie viele andere Londoner Kinder wird Charles von seinen Eltern zu Verwandten aufs Land geschickt. Dort ist er vor den feindlichen Bomben sicher. Beim Abschied ahnt er nicht, dass die Zeit bei seiner hochbetagten Tante die glücklichste seines bisherigen Lebens sein wird. Doch was soll aus ihm werden, als die Tante immer gebrechlicher wird?

Berlin, 1940: Oswald von Stein ist von der Überlegenheit der Deutschen überzeugt und zieht begeistert in den Krieg an die Ostfront. Bis zuletzt hält er an seiner nationalsozialistischen Gesinnung fest und ist bereit, für Volk und Vaterland Opfer zu bringen.
Beide, der inzwischen verwaiste dreizehnjährige Charles und der ehemalige deutsche Major müssen nach dem Krieg wieder ganz von vorn beginnen. Wird es diesen zwei so unterschiedlichen Menschen gelingen, sich im fernen Südafrika eine neue Existenz aufzubauen? Zum Glück gibt es da noch Mentje und die zurückgezogen lebende Miempie. Werden diese beiden einen Zugang zum Herzen von Charles und Oswald finden?

Der Leser nimmt die Perspektive eines unschuldigen Kindes und die eines verblendeten Majors ein und schwankt zwischen Mitgefühl und Widerwille, Betroffenheit und blankem Entsetzen. Großartige Erzählkunst.

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783963622786
  • Auflage: 17.08.2022
  • Seitenzahl: 432 S.
  • Maße: 13,5 x 21,5 x 2,8 cm
  • Gewicht: 607g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane
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Leseprobe

Bewertungen

  • 4/5 Sterne

    Jeder sehnt sich nach Frieden, doch keiner will den Krieg verlieren

    von
    Dieser Satz in der Überschrift ist so aktuell wie nie, hat jedoch seine Wurzeln in England zur Zeit des 2. Weltkrieges. Wir werden mit hineingenommen in eine der dunkelsten Seiten von Europa und erleben die Geschichte aus zwei völlig verschiedenen Sichtweisen, erleben zwei ganz verschiedene Schicksale, fühlen mit jedem auf eine gewisse Art und Weise mit und dürfen am Ende lesen, wie und wo sich die Wege dieser beiden unterschiedlichen Menschen kreuzen.

    Da ist Charles, ein Junge 1933 in England geboren, der bei seinem Vater in London aufwächst, während seine Mutter Medizin studiert und in diesem Beruf ihre Berufung findet, nicht im Mutter sein.

    Zur gleichen Zeit sind wir auch in Berlin mit Oswald von Stein, 26 Jahre, dem Spross einer stolzen preußischen Familie, der sich der Partei angeschlossen hat, die Deutschland erfolgsversprechend an die Spitze bringen will. Eine dieser "erfolgsversprechenden" Handlungen ist die Bücherverbrennung in Berlin.

    Dann gibt es einen Zeitsprung in das Jahr 1939. Der 2. Weltkrieg beginnt und für Deutschland sieht es "erfolgsversprechend" aus. Der Krieg wird uns jeweils aus der Sicht eines Kindes und aus der Sicht des ehrgeizigen jungen Nationalsozialisten geschildert und die Autorin versteht es auf eine sehr geschickte und einfühlsame Weise die Ereignisse zu beschreiben.

    Für Charles wird es gefährlich, denn er hat jüdische deutsche Wurzeln, was der Vater der Mutter verschwiegen hat, und er sieht die einzige Möglichkeit ihn in Sicherheit zu bringen, Charles zu seiner schon recht betagten Tante Grace ins schottische Hochland zu bringen. Für Charles beginnt ein neues Leben. Durch Grace lernt er bedingungslose Liebe und Annahme kennen und die Arbeit auf dem Hof gefällt dem Jungen so gut, dass er beschließt später selbst Landwirt zu werden. Wir Leser bekommen auch eine wahre historische Begebenheit, nämlich den Absturz von Rudolf Hess, geschildert.

    Oswald von Stein kann es kaum erwarten endlich in den Krieg zu ziehen. Sobald er seine Offiziersausbildung abgeschlossen hat, geht es los. Auch der frühe Tod seines jüngeren Bruders in einer der ersten Schlachten hält ihn nicht davon ab und sein Siegeswille und seine Überzeugung wachsen bis er in der Hölle von Stalingrad eingekesselt wird und in die Gefangenschaft kommt. Die Russen gehen aus gutem Grund nicht zimperlich mit den gefangenen deutschen Soldaten um. Er geht auf einen schrecklich anstrengenden Marsch nach Sibirien, die Beschreibungen sind so anschaulich, dass es schwer auszuhalten ist, hält weiter an seiner Überzeugung fest, doch er entwickelt auch menschliche Züge, indem er den Soldaten hilft, die schwächer sind als er.

    Nachdem der Krieg geendet hat, beginnt für Charles sowie für Oswald eine neue Zeit, die jedoch alles andere als leicht ist. Beide werden wieder entwurzelt und müssen auf einem fremden Kontinent, in Südwest-Afrika, ihren Weg finden. Für Charles gibt es keine andere Möglichkeit, nachdem seine Eltern gestorben sind und seine Tante nicht mehr lange zu leben hat. Er muss mit ihrem Enkel Greg nach Afrika.

    Oswald von Stein kommt als gebrochener Mann aus der Gefangenschaft in das zerstörte Berlin. Seine Familie ist tot und das Familienanwesen wurde fremden Leuten übergeben. Er weiß nicht mehr weiter. Seine Stiefmutter ist in Afrika neu verheiratet und lädt ihn zu sich ein. Werden sie es schaffen, das Trauma des Krieges, des Verlusts der Familie, der Heimat zu überwinden?

    Und werden sie sich dem mehr und mehr öffnen, der seine Hand an ihren schönsten und an ihrem schlimmsten Tagen immer über sie hält?

    Irma Joubert ist ein wirklich einfühlsamer und historisch sehr gut recherchierter Familienroman gelungen. Sehr detailliert beschreibt sie die Geschehnisse dieser dunklen Zeit und wie die Menschen auch in ihrem Glauben herausgefordert waren. Die verschiedenen Perspektiven mitzuerleben war sehr interessant und haben ein authentisches Bild der damaligen Zeit wiedergegeben.
  • 4/5 Sterne

    ein Zuhause finden

    von
    Dieses Buch erzählt die Geschichte von Charles, einem Kind in England, und Oswald, einem Major in Deutschland.



    Beide Erzählstränge, die parallel erzählt werden, sind spannend und interessant geschrieben.



    Ich konnte mich gut hineinfühlen und fand es angenehm zu lesen wenn es auch zeitweise eher zäh voran ging. Dazu kam das am Ende noch einige Fragen für mich unbeantwortet geblieben sind.

    Charles war mir sympathisch, sein Leben, seine Not, seine Schwäche und daraus folgenden Schwierigkeiten waren sehr gefühlvoll erzählt.

    Die Sicht eines Kindes auf den Krieg hat mich fasziniert und manchmal erschreckt.



    Oswalds Gedanken und seine Einstellung zum Krieg waren mir da bekannter, diese Sicht auf den Krieg ist ja in vielen Romanen beschrieben worden.



    Irma Joubert hat es hier verstanden zwei so gegensätzliche Persönlichkeiten zu beschreiben, ihr Denken, ihr Leben und ihre Entwicklung sind authentisch aufgezeigt.



    "Ein Zuhause in Afrika" ist der dritte Band der Kriegstrilogie nach "Sehnsuchtsland" und dem "Kind im versteckten Dorf" aber wunderbar auch einzeln zu lesen.



    Dieses Buch erzählt von Einsamkeit, Veränderungen, Neuanfängen, Freundschaft und Vergebung, Verlusten, Trauer, Schmerz und Hoffnung.



    Auch wenn mich das Buch insgesamt nicht überzeugt hat ist es ein guter Roman der zum Teil auf wahren Begebenheiten beruht.
  • 5/5 Sterne

    Einfühlsamer historischer Roman

    von
    „...Wenn ich im letzten Weltkrieg eins gelernt habe, dann ist das, dass sich jeder nach Frieden sehnt, aber keiner den Krieg verlieren will...“

    Dieser Satz fällt während des Zweiten Weltkrieges in Großbritannien. Zwei Schicksale in dieser Zeit werden im Buch nebeneinander erzählt. Die beiden Lebenswege kreuzen sich erst kurz vor Schluss.
    Im Jahre 1933 ist Oswald von Stein 26 Jahre alt, als er mit Begeisterung der Bücherverbrennung in Berlin folgt. Wenige Monat später wird in London Charles Wilhelm Schmidt geboren, der bei seinem Vater aufwächst, während die Mutter Medizin studiert.
    Dann wechselt die Autorin ins Jahr 1939. Die folgende Ereignisse werden einmal aus der Sicht eines Kindes, einmal von einem überzeugten Nationalsozialisten geschildert. Der Schriftstil passt sich dem gekonnt an.

    „...Was Krieg ist, weiß Charles ganz genau. Das ist, wenn irgendwo weit weg Soldaten mit Gewehren und Kanonen aufeinander schießen...“

    Doch der Krieg kommt näher. Deshalb beschließen die Eltern, Charles zu einer Tante nach Schottland zu schicken. Tante Grace ist zwar schon betagt, aber für Charles beginnt eine unbeschwerte Zeit. Mit Freunden erlebt er manch Abenteuer. Der Absturz von Rudolf Hess wird gekonnt in die Handlung einbezogen. Auf einer nahegelegenen Farm arbeitet Charles mit Begeisterung. Er möchte später in der Landwirtschaft tätig sein.
    Währenddessen sehnt Oswald von Stein das Ende seiner Ausbildung herbei. Er will an die Front, so schnell wie möglich. Selbst der Tod seines jüngeren Bruders sorgt für kein Umdenken. Doch im Kessel von Stalingrad bleibt ihm nur der Gang in die Gefangenschaft. Es fühlt sich wie eine persönliche Niederlage an. Das Grauen in der Stadt wird genauso detailliert beschrieben, wie der Marsch der Gefangenen nach Sibirien. Auf dem aber zeigt sich die andere Seite des Oswald von Stein. Er kümmert sich um die, die schwächer sind als er.

    „...Wir haben es bis hierher geschafft. Denk daran: Wir haben uns zwar ergeben, aber das ist etwas anderes als aufgeben. Unsere Selbstachtung können sie uns nicht nehmen….“

    Das Kriegsende bringt für beide einen erneuten Einschnitt. Charles` Eltern sind tot. Die Tante weiß, dass der Junge bei ihr keine Zukunft hat. Ihr Leben wird nur noch kurz währen. Sie schickt ihn mit ihrem Enkel Greg nach Afrika.
    Oswald von Stein steht nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft vor dem Nichts. Sein Elternhaus wurde anderen Leuten zugesprochen. Der Vater ist tot, die Stiefmutter lebt inzwischen in Afrika, Sie ist bereit, ihm ein Heim zu bieten.
    Wieder wird ausführlich geschildert, wie sich die Lebensverhältnisse der beiden dort entwickeln. Für sie geht es durch ein tiefes Tal, bis sich endlich eine Zukunft absehen lässt.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es, Stimmungen lebendig zu machen und Geschichte anschaulich zu erzählen.
  • 5/5 Sterne

    Krieg ist niemals gut

    von
    Der kleine Charles wächst zwar behütet aber mit wenig Liebe in London auf. Als die Lage in der Stadt immer bedrohlicher wird, schickt sein Vater ihn zu seiner Großtante nach Schottland. Das ist für den 6jährigen Jungen zuerst einmal schrecklich. Die Verwandte ist sehr alt, er versteht die Sprache nicht, und in der Schule hat er große Schwierigkeiten. Doch er lebt sich schnell ein und genießt dann das Leben auf dem Land. Schon bald hängt er mit ganzem Herzen an seine liebevolle Großtante. Sie hat stets ein ermutigendes Wort für ihn. Bei ihr fühlt er sich geborgen.

    Der adlige Deutsche Oswald ist überzeugt, dass sein Volk die Welt erobern wird, und er ist gewiss, dass er als Offizier zu diesem großen Erfolg beitragen wird. Damit wird er auch endlich seinem Vater beweisen, dass er etwas taugt. Doch dann geschieht das Unglaubliche: Stalingrad. Und danach verzweifelte Jahre der Kriegsgefangenschaft.

    Charles und Oswald haben viel gemeinsam, trotz dem Altersunterschied und der Tatsache, dass sie im Krieg auf verschiedenen Seiten stehen. Beide verlieren im Krieg fast alle Familienangehörige, beide verlassen Europa und finden auf dem afrikanischen Kontinent ein neues Zuhause, beide lieben die Landwirtschaft, und beide sehnen sich nach Liebe und Geborgenheit.

    Dieser ruhige Familienroman zeichnet den Weg dieser zwei jungen Männer nach. Als in der zweiten Hälfte des Buchs von ihrem neuen Leben in Südafrika berichtet wird, tauchen liebgewordene Figuren aus anderen Romanen der Autoren auf. Doch obwohl dieses Buch das dritte Teil einer Trilogie ist, steht die Geschichte für sich allein da.

    Dieses Buch ist ein Buch, in dem man sich verlieren, sich als Teil dieser zusammengeflickten südafrikanischen Familie fühlen kann. Wichtige Themen sind Familie und Zusammenhalt, Geborgenheit und Krieg. Es wird deutlich, wie sinnlos und zerstörerisch Krieg ist. Auch wenn Oswald in seinem Kriegseifer zu Beginn der Geschichte unsympathisch ist, ist es interessant durch Charles und Oswald die beiden Seiten des Kriegs in einer Geschichte nebeneinander zu sehen; Opfer und Befürworter des Kriegs, oder Opfer der Streitereien und Opfer der Ideologie. Das Tragische am Krieg drückt ein Lehrer von Charles so aus, „Wenn ich im letzten Weltkrieg eins gelernt habe, dann ist das, dass sich jeder nach dem Frieden sehnt, aber keiner den Krieg verlieren will.“

    Fazit: Ein gefühlvoller und ruhiger historischer Roman, der den Weg einzelner heimatlosen Menschen nachgeht und zeigt, wie sie füreinander Familie werden. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die gern historische Familiengeschichten lesen.
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