Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
Herr Sturm hat das Leben satt. Der frustrierte Einzelgänger ist erfolgloser Schriftsteller, der bloß Texte für dämliche TV-Soaps zustande bringt. Da fällt ihm die geheimnisvolle Zeitungsannonce von Herrn Bischoff ins Auge. Der sucht jemanden, der 12 Menschen interviewt und dann ein Buch über den „Glauben der Menschen“ schreibt. Da er ziemlich gut zahlt, nimmt Sturm den Auftrag an. Doch die Gespräche mit den Fremden wühlen ihn mehr auf, als ihm lieb ist. Herr Sturm wird nicht nur mit dem Glauben der anderen konfrontiert, sondern auch mit seiner eigenen schmerzhaften Geschichte - vor allem mit dem katastrophalen Verlust der Liebe seines Lebens. Wie kann er mit den Enttäuschungen der Vergangenheit umgehen? Was soll er eigentlich selber glauben? Und wer ist sein Auftraggeber Bischoff wirklich?
"So viel präzise Beobachtung, funkensprühende Intelligenz und verletzliche Authentizität in so viel frechen Wortwitz, zarte Poesie und leuchtende Sprachbilder zu packen, ist eine literarische Sensation. Vor 25 Jahren nahm uns Jostein Gaarder mit in "Sofies Welt" der Philosophie.
Jetzt flanieren wir mit Jens Böttcher durch die gedanklichen Prachtstraßen und Elendsviertel der Religionen und Religionsverächter. Während seiner geradezu sokratischen Lehrgespräche im Sound der urbanen Postmoderne mutiert der Autor vom Berichtenden zum Betroffenen, gerät von der Erkenntnis in die Erfahrung, lässt sich in Gottes Mitleidenschaft ziehen - und erzählt das klug und kritisch, niveauvoll und sehr, sehr berührend."
Andreas Malessa | Journalist, Autor und Referent
"Eine poetische Hymne auf das Heilige, das uns alle verbinden könnte. Ein philosophischer deutscher Road-Movie mit der Sehnsucht als Karte und Schmerz, Gnade und Freiheit in wegweisenden Nebenrollen.
Ein Roman zum Glauben. Ein Buch als langer Liebesbrief. Glück, das weint. Nachforschung, die den Enttäuschungen trotzt. Eine Huldigung an Jesus, Franziskus, Rumi, Gibran, Mahatma, Paulus, Johannes. Mit Bergpredigt, Goldener Regel, Seligpreisungen und dem Hohen Lied der Liebe.
Eine Botschaft an das Kind in uns allen. Geschrieben von einem, der selber viel sucht, noch mehr sucht. Sich kindlich freut, wenn er Gutes entdeckt. Von einem, den Leben, Glauben und Liebe schon gründlich irritiert und tief verletzt haben. Mit einer Geschichte, die die Liebe wahrhaftig aufspürt."
Christina Brudereck I Schriftstellerin, Theologin und Referentin, Teil des Künstlerduos "2Flügel"
"Jens Böttcher ist ein literarisches Kunstwerk gelungen, das ihn in die Oberliga der deutschen Autoren katapultiert."
Uwe Birnstein | Theologe und Publizist
"Ein wenig wie Sophies Welt - nur viel abgefahrener."
Rolf Krüger | Journalist und Blogger
"Dieses Buch ist relevant. Man wird darüber reden "
Hans-Werner Durau I Geschäftsführer des SCM-Verlags
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»So viel präzise Beobachtung, funkensprühende Intelligenz und verletzliche Authentizität in so viel frechen Wortwitz, zarte Poesie und leuchtende Sprachbilder zu packen, ist eine literarische Sensation.
Vor 25 Jahren nahm uns Jostein Gaarder mit in „Sofies Welt” der Philosophie. Jetzt flanieren wir mit Jens Böttcher durch die gedanklichen Prachtstraßen und Elendsviertel der Religionen und Religionsverächter. Während seiner geradezu sokratischen Lehrgespräche im Sound der urbanen Postmoderne mutiert der Autor vom Berichtenden zum Betroffenen, gerät von der Erkenntnis in die Erfahrung, lässt sich in Gottes Mitleidenschaft ziehen – und erzählt das klug und kritisch, niveauvoll und sehr, sehr berührend.«
Andreas Malessa | Journalist, Theologe, Autor und Referent
»[…] Böttchers Buch ist eine hinreißende Hommage an den christlichen Glauben und das Mysterium der Liebe, poetisch und von großer Menschenliebe durchtränkt. Wohldurchdacht schickt Böttcher seine staunenden Leserinnen und Leser auf einen Parcours ins Innere der eigenen Glaubenswelten. Das ist unterhaltsam. bewegend und tröstlich, und zudem enorm klug.«
Uwe Birnstein | "Die Kirche"
»[…] Und dann schreibt Böttcher los, als gäbe es kein Morgen. Er bedient sich dabei einer Sprache, deren Klang und Harmonie, deren Bilder und Farben, deren Witz, Schönheit und Koketterie einen nahezu zwingt, Seite für Seite umzublättern. Weil man zustimmt, weil man widerspricht, weil man sich freut und ärgert und wundert. Weil man nicht aufhören kann. "Nur noch dieses eine Kapitel war gestern. 400 Seiten lang zieht Jens Böttcher den Leser in die Handlung, von der er ständig meint, sie erzähle eine ihm persönlich sehr bekannte Geschichte. Wunderbar. Gefühlvoll. Traurig und schön. Nehmen Sie sich besser nichts weiter vor an dem Tag, an dem Sie zu lesen beginnen.«
Detlef Eigenbrodt | Neues Leben Magazin
»[…] Böttcher erzählt so poetisch und wortgewaltig, dass man als Leser trotzdem gut dranbleiben kann. Auch lässt die Handlung hinter der Handlung das Buch immer interessanter werden. Wer ist der seltsame Herr Bischoff eigentlich? Warum weiss er so viel? Was hat Richard Sturm so sehr verletzt? Findet er einen Ausweg für sich? Wie gehe ich als Leser mit den Defiziten und Verlusten in meinem Leben um? Ist mein Glaube mehr als ein Denkgebäude? Am Schluss des Romans bleibt vieles offen, doch als Leser habe ich nicht nur ein berührendes Buch gelesen, sondern neue Hoffnung gewonnen, dass Gottes Liebe und Friede nicht nur für die guten Zeiten meines Lebens gelten.«
Hauke Burgarth | Livenet
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783775157186
- Auflage: 09.03.2016
- Seitenzahl: 400 S.
- Maße: 14 x 21,5 x 2,7 cm
- Gewicht: 584g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Erzählungen/Romane
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Ein Schriftsteller schreibt über den Glauben
Der Schriftsteller Richard Sturm bewirbt sich auf eine Anzeige in einem örtlichen Werbeblatt für einen besonderen Auftrag. Was genau dahinter steckt, erfährt er, als er seinen Auftraggeber Herrn Bischoff kennenlernt. Herr Sturm soll ein Buch über den Glauben schreiben und dazu zwölf verschiedene, von Herrn Bischoff vorgegebene Personen befragen. Und so macht er sich auf den Weg und interviewt ganz unterschiedliche Menschen wie einen freiberuflichen Lebensratgeber, einen Psychotherapeuten, einen Professor der Theologie und den Vorsitzenden der Atheisten Südelbe e.V.. Nebenher beschäftigt sich Herr Sturm, aufgewühlt durch verschiedene Gespräche, mit seiner eigenen Vergangenheit.
Vor allem zu Beginn des Buches musste ich mich ein wenig an den Schreibstil gewöhnen. Das Buch ist aus der ersten Person Singular erzählt. Manchmal hat mich der Humor in dem Buch angesprochen, aber manchmal fand ich die Sätze zu konstruiert, so dass für mich weniger mehr gewesen wäre (z.B. „Herr Bischoff lächelte, als wäre er der Zwilling vom Nikolaus“). Dazu muss man sagen, dass Herr Sturm vermutlich kein gewöhnlicher Charakter ist, so dass diese Denkweise trotzdem sehr gut zu ihm passt. Ich bin über diese Sätze nur manchmal gestolpert.
Beim Lesen hatte ich manchmal das Gefühl, dass es sich fast um eine Mischung aus Sachbuch und Roman handelt. Bei den Gesprächen mit den fremden Menschen, aber auch bei den (philosophischen) Gedankengängen von Herrn Sturm gab es sehr lange Interviewpassagen bzw. innere Monologe. Das war mir persönlich zu lang und zu viel auf einmal. Dadurch bin ich an diesen Stellen mit dem Lesen sehr langsam vorangekommen. Dennoch fand ich es gut, dass das Thema Glauben nicht einseitig, sondern von vielen unterschiedlichen Seiten beleuchtet wurde. Außerdem habe ich auch immer wieder neue Fakten kennengelernt bzw. interessante Gedankenanstöße bekommen, die mir sicher lange nachhallen werden.
Die Passagen rund um die Vergangenheitsbewältigung von Herrn Sturm ließen sich gut lesen. Vor allem das Ende hat mich sehr bewegt und mir noch einmal deutlich gemacht, wie viel Tiefgang das Buch hat.
Insgesamt ein schönes Buch, das den Glauben an Gott auf verschiedene Arten beleuchtet und sehr zum Nachdenken anregt. Wer zu dem Buch greift, sollte bereit sein, sich in unterschiedliche Gedankengänge hineinzudenken, da das Buch kein Roman ist, den man locker an einem Abend weglesen kann.
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Eine fabelhafte Geschichte
Richard Sturm ist desillusioniert. Er scheint ein gebrochener, verbitterter, einsamer Mann zu sein. Was ist in seiner Vergangenheit passiert, was hat ihm zu dem gemacht ? Anfangs sehen wir nur seine Bitterkeit, seine Unlust am Leben. Erst nach und nach bekommen wir als Leser die Hintergründe dargestellt. Richard Sturm schreibt Drehbücher zu Daily Soaps - was ihm zum Hals heraushängt, aber er braucht Geld zum Leben und von seiner wahre Leidenschaft, Bücher zu schreiben, ist er meilenweit entfernt. Als er jedoch eines Tages auf eine Annonce in der Zeitung findet (die er sonst selten beachtet), in der ein Schriftsteller gesucht wird und ein exquisites Honorar geboten wird, wird er neugierig und bewirbt sich bei Herrn Bischof. Sein Auftrag ist mit 12 vorherbestimmten Menschen über ihren Glauben zu sprechen.
Der Untertitel des Buches "Eine fabelhafte Reise durch die Welt des Glaubens" ist doppeldeutig und trifft die Geschichte genau.
Fabelhaft ist die Reise, die der Protagonist des Buches, Richard Sturm, unternimmt. Sein Aufttraggeber, Herr Bischof, der alles schon geplant hat, bevor es Richard Sturm überhaupt in Erwägung gezogen hat. Auch weitere Aspekte sind fabelhaft. Das ist der märchenhafte, der übersinnliche Teil - der vorherbestimmte Teil? Daher trifft der Untertitel den Kern genau.
Aber auch fabelhaft in Bezug auf "gut gelungen" - auch hier trifft der Untertitel, denn Jens Böttcher gelingt es eine weit gespannte Welt des Glaubens darzustellen, sie zu einem Ziel zu führen, sie zu bündeln oder einzuordnen.
Richard Sturm spricht mit 12 Menschen, die alle verschieden Glauben (oder auch nicht glauben), während er mit den Menschen spricht, wird auch in Richard Sturm eine Veränderung vorgehen, seine harte Schale fängt an erst löchrig zu werden und dann aufzubrechen. Das alles geschieht langsam und nachvollziehbar.
Die Gespräche, die er mit den Menschen von Bischofs Liste führt, sind teils sehr philosphisch, mal mehr - mal weniger und manchmal für mich zu abstrakt. Dennoch fand ich es erstaunlich, wie Jens Böttcher diese verschiedenen Ansichten zusammengeführt hat, die Verbindungen, die Quintessenz herausgefiltert hat.
Fazit:
Ein gebrochener Mann auf der Suche nach dem Glauben - eine fabelhafte, eigenwilige, psychologische, kreative, vielschichtige Erzählung.
Ein nicht ganz einfaches Buch, dennoch ein spannender Bericht, das einen durch die Welt des Glaubens führt. -
Mein (Lese-)Highlight 2016
"War es in Ordnung, dieses diffuse Glück trotzdem zu ersehnen, wider besseren Wissens? War es o.k., der Illusion Herzensheimat nachzuhecheln wie ein hungriger Hund einem billigen, quietschenden Plastikknochen? War es nicht eh klar wie Bio-Gemüsebrühe, dass eben nur diese aktive Suche zum Sinn und Zweck jedes menschlichen Lebens führen konnte? Ich stellte erneut fest, dass ich genau das mal geglaubt hatte. Früher. Vor Tutu und mit Tutu. War mein Herz mittlerweile nicht weniger hart als das von Mutter? War ich schockgefroren? War die Antwort nicht im genauen Gegenteil all dessen zu finden, was der "Erwachsene" in mir dem "Träumer" einzureden versuchte? Hatten in meinem Herzen eigentlich Träume und Hoffnung noch Platz? Was ist mit ihm passiert, dem Jungen mit der strahlenden Hoffung in den Augen?"
Als der erfolglose Schriftsteller Richard auf eine undurchsichtige Zeitungsannonce antwortet, ahnt er nicht was er damit in Gang setzen wird.
Ein älter Herr - Herr Bischoff - bittet ihn, sich mit zwölf verschiedenen Menschen zu treffen, um mit ihnen über ihren Glauben zu sprechen. Diese "Rechercheinformationen" soll er dann für ihn in einem ganz besonderen Buch zusammenführen. Richard glaubt, dass Herr Bischoff diese dann als Erinnerungen für seinen Lebensabend "benötigt".
Er zahlt gut und verspricht ihm außerdem noch den Inhalt einer kleinen Schachtel aus einer längst vergangenen Epoche mit handgearbeiteten Schnörkeln und Insignien.
Richard kann dieses Angebot nicht ablehnen, weil er dringend Geld braucht und er beschließt - auch wenn ihm alles etwas komisch vorkommt - das Buch zu schreiben.
Welche zwölf Menschen werden mit Richard ihre Gedanken über den Glauben teilen? Kann sich Richard dabei auf seine Beobachtungsagbe und seine Erinnerungen verlassen? Was steckt wirklich hinter diesem ungewöhnlichen Buchprojekt? Und welcher zusätzliche Lohn verbirgt sich in der kleinen Schachtel, dessen Inhalt er erst erfährt und erhält, wenn er seine Arbeit erledigt hat?
Gleich zu Beginn stellt der Autor eine Frage in den Raum:
"Wenn sie in einem Satz zusammenfassen müssten, was sie im Leben suchen, was sie ersehen, was sie glauben - was würden sie spontan antworten. Ohne Nachzudenken!", die auch Richard nicht spontan zu beantworten vermag. Auch ich habe keine spontane Antwort für mich "gefunden" und habe lange darüber nachgedacht.
Sehr gern habe ich als Leser Richard bei seiner (Glaubens-)Reise begleitet. Jede einzelne Person, die er trifft, hat eine interessante (oft ganz unterschiedliche) Sichtweise auf das Leben und das, was er glaubt. Da das Buch durchaus philosophisch angehaucht ist und nicht moralisiert und (be-)wertet, wird man auch selbst immer wieder zum Nachdenken angeregt. "Herr Sturm und die Farbe des Windes" ist nichts für kurzweilige (Lese-)Stunden, sondern eher ein Handbuch fürs Leben. Ich bin mir sicher, dass man es mehrmals lesen kann und immer wieder etwas Neues für sich darin entdecken können wird.
Für mich persönlich ist dieses Buch nicht ein Buch, sondern ein Geschenk, dass ich jeden der auf der Frage nach dem Sinn des Lebens ist, mit auf den Weg geben möchte (und natürlich auch allen anderen).
Ich persönlich mochte ganz besonders die bildhaften Gleichnisse, zum Beipspiel mit dem Regen oder mit der Farbe des Windes und Richards Begegnung mit dem obdachlosen Hondo. Wie sehr habe ich mir gewünscht, dass er noch öfter im Buch auftauchen würde. Auch der charismatische, in sich ruhende Krishnan Sharma infiziert nicht nur Richard mit dem stillen Glück des Vertrauens.
Mit seiner Mutter hingegen tat ich mich bis zum Ende hin schwer. Im Gegenteil zu ihrem Sohn, empfand ich sie leider weder nett, noch warmherzig. Ganz besonders ihre offenen Schuldzuweisungen, ihre erniedrigenden Worte und ständigen Vorwürfe taten mir sogar als Leser weh. Furchtbar egoistich, verbittert und mit einem Herz aus Stein ist und bleibt sie aber trotzdem seine Mutter. "Gekränkte Hochsensibilität im Alter" trifft es da hervorragend. Da musste ich wirklich Schmunzeln.
Das Buch ist in der deutschen Ausgabe als Hardcover 2016 im SCM-Verlag erschienen. Auch wenn man zuerst nicht wirklich viel mit dem Titel anfangen kann, verrät der Untertitel doch um so mehr. Nach dem Lesen versteht man auch die Aussage von "Herr Sturm und die Farbe des Windes" und ich finde der Titel könnte nicht passender sein. Ich mag auch das farbenfrohe und doch zurückhaltende Cover. Es lenkt nicht vom Wesendtlichen ab und hat doch so viel zu sagen.
Das Buch ist hochwertig verarbeitet, überzeugt mit einer angenehmen Schriftgröße und Kapitellänge. Leider war es trotz seiner 398 Seiten viel zu schnell vorbei.
Fazit:
Begleitet Richard selbst auf seiner fabelhaften Reise durch die Welt des Glaubens, bei dem er auch mit seiner eigenen schmerzhaften Geschichte konfrontiert wird und dabei seinem Ziel tagtäglich näher und näher kommt.
Dieses Buch ist ein Gewinn für jeden der offen mit seinen Gedanken und Beobachtungen umgeht und bereit ist sich inspirieren zu lassen.
Ein Buch das verzaubert, zu Tränen rührt und mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Würde es 10 Sterne geben, hätte dieses Meisterwerk sie alle ehrlich und aufrichtig verdient. Mein (Lese-)Highlight in diesem Jahr! -
Jens Böttcher lotet den Glauben aus: Himmlisch!
Der frustrierte Soapschreiber Richard Sturm erhält per Zeitungsannonce einen ungewöhnlichen Auftrag. Der gehimnisvolle, betagte Herr Bischoff möchte, dass Herr Sturm 12 Menschen nach ihrem Glauben befragt. Neugierig geworden und vom Hornorar gelockt, macht Sturm sich auf die Reise. Bald merkt er, dass diese Konfrontation mit den verschiedensten Glaubensmodellen kein Spaziergang ist, sondern dass es dabei um die "Wurst" geht. Und nicht zuletzt um ihn selber und seine tragische Vorgeschichte. Bald schon merkt er, dass er nicht mehr ausweichen kann, und sich fragen muss: "Und was glaube ICH!?"
Jens Böttcher stellt sich dem größenwahnsinnigen Unterfangen, den Glauben der Menschheit in Worte zu fassen, und es gelingt ihm ausgesprochen gut, natürlich nicht mit Anspruch auf Vollständigkeit und stets durch seine subjektive Brille. Ihm geht es darum, das Verbindende aller Glaubensmodelle aufzuzeigen - für Böttcher die Liebe - jedoch auch darum, nicht zu verschweigen, was Menschen und Religionen trennt. Wir lernen Theologen, Therapeuten, Ufo-Gläubige und sexy Yogalehrerinnen kennen, Verletzte, Geheilte, Verlorene und Gefundene. Das Buch liefert keine fertigen Antworten oder Erklärungen, es ist teilweise, wie bei Jens Böttcher nicht anders zu erwarten, harter Tobak und strengt Gehirnwindungen und Seelensaiten ordentlich an. Jedoch seine Schreibe macht süchtig. Er schafft es von der ersten Seite an, den Leser mähtig auf die Folter (ich dachte immer, die gibt's nur für Katholiken!!!) zu spannen und einen neugierig zu machen darauf, wer eigentlich Herr Bischoff wirklich ist, was das Geheimnis von Herrn Stum ist, und was es mit Gott wirklich auf sich hat. Das alles mit großer Empathie, Seelentiefe und abgefahren durchgeknalltem Humor. Ein Buch, das erweckt, verstört, berührt und einen verwandelt zurücklässt. Also: Welche Farbe hat der Wind!? -
Nahrung für die Seele...
Nach Samuel kamen Könige um Könige, Kriege um Kriege, und das ganze Theater - wer wen, weshalb und warum, wofür und wogegen anbetete und pries oder auch nicht, um die Ecke brachte oder am Leben ließ, begann, und nahm seinen unfriedlichen Lauf des Weltgeschehens. Die Entstehung so vieler verschiedener Ideologien brachte unnötige Kriege hervor. Die Auswirkungen haben wir bis heute - man muss nur die Nachrichten einschalten - am Hals, und können sehen wie wir damit fertig werden, mit dieser diesseitigen Hölle.
Hätte der Autor Jens Böttcher damals schon gelebt, seid ganz sicher, er wäre von Glaubenskrieg zu Glaubenskrieg geeilt, und hätte mit Tupfer und Salbe, vor allem aber, mit unerschöpflicher Empathie versucht, das Durcheinander einzudämmen und abzustellen. Die Menschen ein wenig bei der Hand zu nehmen, und sie zur Vernunft oder auf Kurs zu bringen. "Du", hätte er zu den Gotteskriegern gesagt, "das tut doch weh. Hör auf mit dem Unfug und trink mal 'n Schluck."
Heute - im Zeitalter feiger Bomben - geht das natürlich nicht mehr. Schon klar. Aber wenn er könnte, der Autor, dann...
Dieses Buch ist eine helfende, bittersüße Medizin für all diejenigen, zu denen es Zugang finden wird.
Hier werden wir Leser liebevoll bei der Hand genommen. Als fluffig leichte Verpackung ist seine in Worte gefasste Linderung in süchtig machenden Wortwitz eingehüllt. Was er in diesem Buch bewerkstelligt hat, gleicht einem Kompass zur Selbstfindung, zur Orientierung, zur Klarstellung, zum Ausatmen, wenn man sich entweder verirrt hatte oder erst gar nicht losgelaufen ist, weil man schlichtweg nicht wusste in welche Richtung genau man gehen sollte. Und ob überhaupt.
Wer seine Sonnabend-Sendung "Tiefseetauchen" schlüssig verfolgt, wird so seine Vermutungen anstellen, ob nicht der ein oder andere Gast aus diesen wundervollen Beiträgen sich, vielleicht als verkleidete Person, in dieses herausragende Buch eingeschlichen hat. Herausragend deshalb, weil es eben anders ist als andere Bücher. Inhaltlich. So wie der Autor selbst. Anders. Angenehm anders.
Seine Werke bringen Zeitabläufe durcheinander, weil man von seinen Worten und Ansichten, seinen Fähigkeiten als Buchautor und Musiker einfach nicht lassen kann und alles stehen und liegen lässt. Anfangs sind ein paar Seiten die vermuten lassen: Irgendwie ist er gerade noch nicht so ganz bei sich. Noch nicht so ganz im Tritt. Das sind aber nur ein paar Seiten. Danach wird man mehr noch als nur mitgerissen, man vergisst alle Sorgen für diesen Moment des Lesens. Spätestens am Ende von Seite 196 nähert sich diese Erkenntnisreise einer so vollendeten Vollkommenheit, dass es schon fast ein wenig unheimlich ist, weil man in einen großen Spiegel sehen muss. Der Autor holt den großen Hammer heraus, holt aus, und trifft den Nagel ohne zu zögern, mitten auf den Kopf.
Den Preis von 17,95€ finde ich persönlich viel zu gering. Ehre wem Ehre gebührt. So lautet die Regel. Dieses Buch ist kein profaner Bestseller wie er anschließend in jedem Buchladen von Massen verramscht wird. Dieses Buch ist von ganz anderer Art. Viel wertvoller, bedeutender, nachhaltiger. Wer es besitzt, wird es hüten wie einen heiligen Gral. Ganz sicher. Es ist ein... Meisterwerk? Sagt man das überhaupt noch, oder ist das zu altmodisch? Egal. Ein rein religiöses Buch ist es jedenfalls nicht. Dem Ewigen sei Dank. Und Er, der Ewige, der Atem, möge ihn segnen, den Autor Jens Böttcher.
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