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Gilt die Erwählung des jüdischen Volkes noch? Wie stehen Christen zu Israel?
"Sie sind Israeliten. Ihnen gehört die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesschlüsse, die Thoragebung, der Gottesdienst, die Verheißungen, die Väter - und aus ihnen kommt der Messias." Römer 9,4-5
Diese ausführliche Auslegung von Römer 9 bis 11 hat sich in den vergangenen Jahren zum Standardwerk entwickelt. Mit teilweise überraschenden Erkenntnissen geht Johannes Gerloff den Gedankengängen des Paulus nach. Dabei kommt auch die aktuelle Situation im Nahen Osten zum Tragen.
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783775160834
- Auflage: 5. Gesamtauflage (1. Auflage: 04.06.2020)
- Seitenzahl: 192 S.
- Maße: 13,5 x 21,5 x 1,6 cm
- Gewicht: 274g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Israel/Judentum
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Ausführlich, evangelikal und israelliebend
Wer kennt sie nicht, die Israelliebhaber in der Gemeinde? Ob nun der obligatorische Button oder das regelmäßige Gebet, Gottes Volk spielt nicht nur in den Medien eine tragende Rolle. Der Theologe, Autor und politische Beobachter, Johannes Gerloff, legt mit „Verflicht und von Christus getrennt“ eine Studie zu Römer 9 – 11 vor.
Der Römerbrief wird gerne dreigeteilt. „Evangelistisch und missionarisch gesinnte Leute konzentrieren sich auf Röm. 1-8. „Israelliebhaber“ auf Röm. 9-11 und wem Gemeindeaufbau, das Zusammenleben in der Gemeinde am Herzen liegt, hat Röm. 12-16“. Gerloff zufolge bieten alle Religionen Antworten auf Fragen, die die ersten acht und letzten fünf Kapitel besprechen. Doch „mit den Ausführungen in Röm. 9-11 stoßen wir auf den grundlegenden Unterschied zwischen allen religiösen Bemühungen und der biblischen Offenbarung“. Denn „zwischen Schöpfung und Neuschöpfung macht Gott Geschichte.“ So verwundert es nicht, dass „der rote Faden in Gottes Geschichte mit dieser Welt Israel ist“. Schlussendlich wird Israels Existenz „zu einer Herausforderung für unser Verantwortungsgefühl, unsere Egozentrik und unseren Humanismus“.
Und so widmet sich Gerloff in zehn Kapiteln einem seiner Herzensanliegen: Israel. Während seiner Studie über die drei Kapitel des Römerbriefes kommt zum Vorschein, was von Auslegern nicht übersehen werden darf und sich durch die gesamte Heilige Schrift zieht: Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen Israel und den nichtjüdischen Völkern. Eine weitere Komponente ist diese: „Wer einen für andere Kulturkreise relevanten Erlöser schaffen will und dazu Jesu seines Judentums entkleidet, steht in der Gefahr, einen Gott nach eigenen Maßstäben und Vorstellungen zu fabrizieren und so letztlich dem Götzendienst zu verfallen“. Des Weiteren ist der Theologe Gerloff von folgendem überzeugt: „Gott kann in seiner Freiheit und Souveränität nicht nur auserwählen, um seine Gnade und Barmherzigkeit zu erweisen, sondern auch um zu verhärten und zu verstocken“. Zu guter Letzt geht es vordergründig „nicht um das Wohl oder die Rettung von Menschen, sondern um die Heiligkeit, Herrlichkeit und Ehre des lebendigen Gottes“.
In den Ausführungen spürt man dem Autor ab, dass er von einer bleibenden Erwählung Israels ausgeht und die neutestamentliche Gemeinde – bestehend aus Juden und Nichtjuden – nicht als Ablösung oder Ersatz ansieht. Vielmehr zeigt schon die Tora auf, dass „erst aus der Erwählung und Selbstoffenbarung Gottes, die der Erwählte schon damals in keiner Weise durch eigene Anstrengung erwirken konnte, die Verpflichtung: „Bewahre das Gebot und die Ordnungen und Rechte, die ich dir heute gebiete, sie zu tun (Deut. 7,11) erfolgte“. Israels bleibende Erwählung schließt keinen Nichtjuden vom Heil aus, ist aber im Gegenzug kein Freifahrtschein für Israeliten in den Himmel.
Die Lektüre lohnt sich nicht nur aufgrund ihrer inhaltlichen Tiefe, sondern auch vor dem Hintergrund des aufkommenden Antisemitismus. Stellvertreten sei dieses sehr markante Zitat vorgebracht: „Wenn heute ein Großteil des jüdischen Volkes den Eindruck gewonnen hat, dass die christliche Lehre von der „Rechtfertigung allein aus Gnaden“ die Tora außer Kraft gesetzt und somit den Weg dafür bereitet habe, dass Christen guten Gewissens jüdische Menschen in die Gaskammer treiben konnten, dann ist im Bereich der christlichen Theologie etwas grundlegend schiefgelaufen“.
Als Lesepublikum wendet sich der Autor an solche, die bereits Vorwissen zu dieser Thematik besitzen. Zudem schreibt er aus der Sicht eines Evangelikalen. Jedoch sind die Erklärungen und Ausführungen für jedermann verständlich, lediglich ein Interesse an Theologie sollte vorhanden sein.
Insgesamt liegt eine ausführliche Studie vor, die den Zusammenhang zwischen biblischen Aussagen aus dem Alten und Neuen Testament verbindet und verdeutlicht. Israels Rolle im Heilsplan Gottes wird verständlich erläutert und vor dem Kontext jüdischer Quellen dargestellt. Gerloffs Anliegen lässt sich wie folgt zusammenfassen: „Wenn wir die Themen „Jesus, „Israel“ und „Gemeinde“ gegeneinander ausspielen, beschneiden wir die Ehre des lebendigen Gottes“.
Mehr Rezensionen findest du unter www.lesendglauben.de
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