Mein ungebügeltes Leben (Buch - Taschenbuch)

4 Sterne

Mein ungebügeltes Leben (Buch - Taschenbuch)

„Im September 1965 erblickte ich in Potsdam leider genau drei Kilometer zu weit westlich der Grenze – das Licht der Welt. Ich war hin- und hergerissen – auf der einen Seite mein ...

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

„Im September 1965 erblickte ich in Potsdam leider genau drei Kilometer zu weit westlich der Grenze – das Licht der Welt. Ich war hin- und hergerissen – auf der einen Seite mein christliches Elternhaus, auf der anderen der ,real existierende Sozialismus‘ im Schulalltag. Dieser Spagat wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger. Da hilft nur noch Humor und Protest. Als ich dem armen, nackten Schulskelett ein blaues FDJ-Hemd überziehe, droht eine Katastrophe. Die Lehrerin ist außer sich: ,Wer hat hier den Untergang der DDR-Jugendorganisation prophezeit!?‘ Richtig bewegend wird es, als ich mich unsterblich in Henry verliebe …“ Spannend und originell erzählt Conny Schramm von ihrer Kindheit und Jugend in der DDR.

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783765543029
  • Auflage: 08.08.2016
  • Seitenzahl: 112 S.
  • Maße: 12 x 18,6 x 1 cm
  • Gewicht: 115g
  • Sachgebiet: Biographien

Extras

Leseprobe

Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    Mein ungebügeltes Leben

    von
    Meine Meinung:
    Ich bin an der Geschichte der DDR sehr interessiert, auch wenn ich nicht in dieser Zeit aufgewachsen bin. Hab nur ganz kurz während dieser Zeit gelebt, da ich im Frühjahr 1989 zur Welt gekommen bin. Trotzdem möchte ich natürlich wissen, was in unserem Land so vor sich ging. Diese ganzen theoretischen Bücher sind hier überhaupt nichts für mich, so lese ich viel lieber Zeitzeugen-Bücher.

    Conny Schramm hat fast ihre ganze Kindheit und ihre Jugend in der DDR verbracht und wurde dadurch sehr stark beeinflusst. So war es nicht immer ganz einfach, den Spagat zwischen Christentum und den Ansichten des sozialistischen Staates zu schaffen.
    Einige Geschichten haben mich wahnsinnig berührt, ich möchte aber nicht wirklich darüber schreiben um nicht zu viel vorweg zu nehmen.
    Einen einzigen kleinen Kritik-Punkt habe ich. So wurde die Kindheit doch recht ausführlich beschrieben, der zweite Teil, welcher die Jugendzeit beschreibt, ging dann aber doch recht schnell und die Ereignisse überschlugen sich. Hier hätte ich gerne mehr erfahren.
    Trotz allem, kann man mit diesem Buch einen sehr schönen Eindruck in das „christliche Leben“ während der DDR-Zeit erlangen. Somit durfte ich ein Stück weiter eintauchen. Der Schreibstil ist auf jeden Fall auch gelungen und macht es einem leicht, die ganzen Geschehnisse zu verstehen.

    Fazit:
    Sehr interessant und auf jeden Fall empfehlenswert.
  • 3/5 Sterne

    "Wir Jungpioniere tragen mit Stolz unser blaues Halstuch" - Absurdität Christsein in der DDR

    von
    Aufgewachsen in der DDR erzählt die Autorin Conny Schramm in vielen kleinen Episoden über ihr Leben von der Geburt bis zum Mauerfall.

    Der erste Teil erzählt sehr ausführlich von ihrer Kindheit, von der Diskrepanz zwischen Gemeinde und Jungpionieren, und dem Nicht in der Partei sein der Eltern und dem Christsein im Alltag. Es gibt immer wieder Gedichte und Lieder, die zwischendrin augeschrieben sind. Für mich als so ganz ohne DDR Bezug Aufgewachsene ganz befremdlich, das Kinder sowas singen mußten.
    Die ganze Ideologie ist teilweise so absurd, auch in den persönlichen Erzählungen, das einem sich die Nackenhaare hochstellen.
    In den Erzählungen erleben wir dann wie die Autorin älter wird und sich auch immer wieder kritisch mit dem Sozialismus auseinandersetzt. Sie findet in all dem Zwiespalt zwischen Arbeitseinsätzen in Fabriken (ja Kinder haben dort sozusagen ausgeholfen als Berufsvorbereitung) und Dienst an der Waffe (den sie als Christ verweigert) auch eine andere Seite im Leben... die christliche Jugendgruppe in der sie dann auch ihren ersten Freund kennen und lieben lernt.
    Dieser flieht später in den Westen und die Begegnung später ist sehr ernüchternd.
    Schockiert hat mich beim lesen, das Christen bei der Berufs- und Ausbildungswahl extrem diskriminiert wurden. War man nicht in der Partei hatte man quasi keine Chance auf Studium oder bestimmte Ausbildungsberufe, egal wie gut die Noten waren (was wirklich verrückt ist!).
    Der Schreibstil ist sehr schlicht und einfach, so wie wenn man eben einem anderen Menschen von seinem Leben erzählt. Für mich war der zweite Teil sehr viel schwächer vom Erzählstil. Es wird mehr gesprungen, als ob viel mehr im Kopf gewesen ist, als später dann auf dem Papier.
    Einige Fragen bleiben am Ende auch ungeklärt, da wäre es nett gewesen, wenn das noch geschrieben worden wäre.
    Insgesamt sehr kurzweilig und schnell zu lesen.
    Sicher spannend für alle, die eine ähnliche Sozialisation in der Kindheit erlebt haben und sich dann wieder erinnern. Für mich war es ganz interessant, Dinge zu erfahren, die ich so sonst nicht gewußt hätte.
  • 4/5 Sterne

    Mein ungebügeltes Leben (Conny Schramm) - eine christliche Kindheit und Jugend in der DDR

    von
    Inhalt
    Conny Schramm erzählt sehr persönlich und detailliert von ihrer Kindheit und Jugend in der DDR - zerrissen zwischen Staatsideologie und christlichem Elternhaus.
    Mit dem älter werden wird immer deutlicher, dass sie mit dem Spagat zwischen der christlichen Erziehung (und Erwartungen) und dem Anspruch des Staates aufwächst.
    Sie scheint dadurch schon früh kritischer zu schauen als wahrscheinlich andere Kinder, die nur mit der Ideologie des Ostens aufwuchsen und keine religös-christlichen Werte kennenlernten.

    Krass fand ich den Ablauf der Schulprüfungen und die Ergebnisse sowie die klaren Worten zu den schlechten berufs- und Ausbildungschancen für Kinder christlicher Familien. Gehört hatte ich davon schon, es war mir nicht neu - aber so ein persönlicher Bericht hat nochmal ein anderes Gewicht.
    Von ihrer ersten Liebe trennt sie sich aus Vernunftgründen und sehnt sich noch lange nach ihm, der die DDR dann mit Flucht verlässt.

    Beruflich macht sie ihren Weg, wenn auch nicht im Traumberuf, und erzählt hier von der Chance, sich mit einem Lehrer auszusöhnen, der sie als Christin in der Schule schlecht behandelte. Da wird wieder der christliche Aspekt der Versöhnung und Vergebung erkennbar.

    Und dann überschlagen sich die Ereignisse - kurz vor der Wende eine genehmigte Reise mit den Eltern in den Westen - die Schwester als Pfand in der DDR. Das Wiedersehen mit der Jugendliebe ...

    Und dann die dramatischen Ereignisse mit dem Vater und gleichzeitig die Grenzöffnung, der Mauerfall. Klar, dass bei persönlicher Dramatik zunächst das Weltgeschehen untergeht.
    Wie sie letztlich ihr Begrüßungsgeld nutzt, das lest doch bitte selbst ...

    Das Cover
    Der Trabbi ist unverkennbar und weist auf ein ungebügeltes Leben in der DDR hin. Liebe scheint im Spiel zu sein und Berlin sowie die Mauer ...
    Da können die eigenen Ideen schon auf die Reise gehen ... und man beim Lesen schauen was sich dann tatsächlich hinter den Bildern verbirgt.
    Die Collage finde ich gelungen.

    Schreib/Erzählstil
    Stilistisch ist alles "einfach" erzählt, eben irgendwie aus Kinder/Teenager-Sicht. Dadurch ist es aber auch gut nachvollziehbar und man kann sich gut in sie hineinversetzen.
    Schwierigkeiten hatte ich mit einigen der DDR-spezifischen Begriffe - so wie sie selbst am Anfang ja auch.
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