Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
Ein Haus. Zwei Frauen. Zwei Jahrhunderte.
Als Innenarchitektin ist Claire überaus erfolgreich, aber ihre Ehe steckt wegen einer Beinahe-Affäre ihres Mannes in einer tiefen Krise. Als dieser kurzerhand eine unter Denkmalschutz stehende Südstaatenvilla in Atlanta kauft, um weit weg von Denver einen Neustart herbeizuführen, ist Claire entsetzt. Doch sie versucht, das Beste aus der Situation zu machen.
Überraschend findet Claire das Tagebuch von Charlotte Thursmann, die gut 150 Jahre früher in der Villa gelebt hat. Fasziniert taucht sie in deren Welt ein und lernt eine Frau kennen, die ähnliche Kämpfe austragen musste wie sie ...
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783963624056
- Auflage: 06.06.2024
- Seitenzahl: 416 S.
- Maße: 13,5 x 20,5 x 2,9 cm
- Gewicht: 479g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Erzählungen/Romane
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Manchmal sind Entscheidungen schwer und vor allem nicht gefühlsabhängig
<<Ein Haus. Zwei Frauen. Zwei Jahrhunderte.>>, dieser Klappentext beschreibt eigentlich kurz und knapp den Inhalt dieses Buches von Tamera Alexander.
Die Geschichte spielt in zwei Jahrhunderten vor dem selben Hintergrund einer wunderschönen Südstaatenvilla. Claire, eine erfolgreiche Innenarchitektin kämpft um den Erhalt ihrer Ehe und schlägt sich mit den Gedanken einer Beinahe-Affaire ihres Mannes und weiteren Schicksalsschlägen herum. Daneben steht die unglaubliche Geschichte von Charlotte Thursmann die ca.150 Jahre früher in der Villa gelebt hat.
Tamera Alexander versteht es gut in diesem Buch eine Geschichte zu schreiben, die sehr viele Themen aufgreift, für mein Empfinden vielleicht sogar viel zu viele Themen. Aber es hatte auf jeden Fall viel Tiefgang und man hat auch noch viel zum Nachdenken, wenn man das Buch bereits gelesen hat. Manche Themen könnten natürlich mehr ausgearbeitet werden und sind nicht pauschal zu beantworten. Den Umgang der Eheleute kann ich so gut nachvollziehen, denn wenn man so unter Stress steht und nicht verstanden wird, dann reagiert man auch nicht mehr so wie man frisch verliebt reagiert. Aber ich muss sagen, dass der Ehemann doch viel mit seiner Arbeit beschäftigt ist und gefühlt alles an Claire hängen bleibt, gerade weil er das alte Haus ohne ihr Wissen und Einverständnis gekauft hat. Positiv ist, dass alle beide versuchen an der Sache zu arbeiten und auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Vergebung, Barmherzigkeit und der christliche Umgang mit schweren Schicksalsschlägen werden am Ende zusammengefädelt, aber zeigen auch, dass es sehr schwer ist diese Fäden nicht zum Zerreißen zu bringen und dass es sehr viele Entscheidungen braucht, die nicht gefühlsabhängig getroffen werden müssen.
Die Nebengeschichte zeigt, dass das Leid in den Familien manchmal sehr grausam ist und dass es verschiedene Arten von Leid gibt, die Nebengeschichte ist unglaublich und hat mich manchmal wirklich nach Luft schnappen lassen.
Abschließend kann ich sagen, dass ich dieses Buch sehr gerne gelesen habe und auch der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Durch diese viele Themen konnte ich mein behütetes Leben wieder mehr schätzen und dankbar werden.
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Schwieriges Thema in spannender Geschichte
Claire und Stephen sind aufgrund seiner Beinah-Affäre mitten in einer Ehekrise. Stephen bekommt ein tolles Jobangebot und möchte mit Claire neu in Atlanta anfangen. Kurzentschlossen kauft er eine Südstaatenvilla, die der Innenarchitektin Claire leider so überhaupt nicht gefällt. Nach anfänglichem Unmut geht Claire diesen Weg mit, da sie sich von Gott so geführt sieht. Aber eigentlich findet sie den Umzug, den Ort und die Villa einfach nur schrecklich. Als sie jedoch zufällig auf einen geheimen Raum und darin auf ein 150 Jahre ales Tagebuch stößt, weckt dies Claires Interesse. Fasziniert begiebt sie sich auf Spurensuche, um mehr über die frühere Bewohnerin Charlotte herauszufinden.
Der Leser begleitet Claire in den Konflikten ihrer Ehe und zwischendurch in Rückblicken auch immer wieder Charlotte, der Verfasserin des Tagebuchs. Auch Charlotte kämpft mit den Widrigkeiten der damaligen Verhältnisse und Umstände.
Dies war mein erster Roman von Tamera Alexander. Ich habe sehr leicht in die Geschichte hineingefunden und konnte gut mit Claire mitfühlen. Charlottes Geschichte hätte ich mir deutlich ausführlicher gewünscht. Aber insgesamt waren für mich beide Handlungsstränge am Ende gut zusammengeführt. Auch wenn die Wende bei Claire etwas plötzlich kam. Der christliche Glaube tauch immer wieder auf, sowohl bei Claires, als auch bei Charlottes Geschichte. Bei einer Aussage über Gott habe ich gestutzt und mich schwer getan.
Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen, auch und gerade weil die Themen Ehekrise und Scheidung sicherlich nicht einfach sind.
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Ein wundervolles Buch über Verlust, Vergebung und Gottes wertvolle und unendliche Liebe.
Claire, eine begabte Innenarchitektin, möchte trotz der Affäre ihres Mannes, ihre Ehe nicht einfach „wegwerfen“. Auch wenn ihr Mann ohne ihre Zustimmung wichtige Entscheidungen trifft, möchte sie für ihre Ehe kämpfen – zumindest anfangs. Doch je weiter man in Claire´s Leben eintaucht, desto stärker merkt man, dass nicht nur die Affäre ihres Mannes Schuld an ihrer Ehekrise ist…
Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil und lässt den Leser in eine andere Welt eintauchen, die so realistisch, greifbar und nachvollziehbar ist. Ich konnte mich sehr gut in die Protagonisten, ihre Welt und ihre Sorgen hineinversetzen, sodass ich immer wissen wollte, wie ihre Geschichte weitergeht und ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es lässt den Leser in zwei verschiedene Welten eintauchen, die gut miteinander verwoben sind, und aus denen man viel für sein Leben und das Hier und Jetzt mitnehmen kann, sowohl aus Claire´s als auch aus Charlottes Leben.
Auch wenn wir (hoffentlich) nicht von unserem Partner betrogen werden, erleben wir in unserem Alltag, wie wir von Partner, Familie und Freunden angelogen oder (in unseren Augen) ungerecht behandelt werden. Mich hat es fasziniert, wie Claire mit diesem Betrug umgeht und wie sie in dieser Zeit ihren Glauben lebt. Ich denke, dass wir in Situationen von Lügen und Ungerechtigkeit uns etwas von Claire abschauen und lernen können und dürfen. Ich persönlich möchte das auf jeden Fall versuchen.
Zum Schluss kann ich nur sagen, dass die Autorin mich mit ihrer wunderschönen Geschichte zum Nachdenken über mein eigenes Glaubensleben angeregt hat und ich glaube, dass sehr viele, mich inbegriffen, etwas aus diesem Buch mitnehmen können und werden, auch wenn der Buchdeckel schon lange wieder geschlossen ist. Deswegen bekommt es von mir sehr verdiente fünf von fünf Sterne! -
Roman über Gottes Führung durch schwierige Zeiten
Ich war sehr gespannt auf das neue Buch von Tamera Alexander. Dieser Roman spielt hauptsächlich in der heutigen Zeit. Claire und ihr Mann Stephen haben einige Eheprobleme. Sie ziehen berufsbedingt vom Norden in den Süden der USA und ziehen dort in eine alte Südstaatenvilla. Doch der Umzug bringt nicht die erhoffte Besserung für ihre Ehe. Erst als Claire das Tagebuch von Charlotte Thursmann findet, die früher in ihrer Villa gelebt hat, beginnt sich nach und nach etwas zu verändern. Durch das Lesen des Tagebuchs findet sie nach und nach den Weg für ihr eigenes Leben. Zusätzlich zum Tagebuch gibt es einige Kapitel aus der Sicht von Charlotte, sodass man auch in die Geschichte des amerikanischen Bürgerkriegs mit hinein genommen wird.
Im Laufe des Buches werden einige sehr herausfordernde Themen angesprochen, wie der Tod eines Kindes und Eheprobleme aufgrund von Untreue. Es wird aber deutlich, dass es mit Gottes Hilfe möglich ist, durch schwierige Zeiten zu gehen und denen, die einen verletzt haben, zu vergeben.
Ich habe das Buch wirklich verschlungen, auch wenn es an manchen Stellen sehr emotional wurde. Es war durchgehend spannend und hielt auch überraschende Wendungen bereit. Durch das ganze Buch zieht sich die Gegenwart Gottes, der das Leben der Protagonisten in der Hand hält und sie durch alle Schwierigkeiten hindurch führt. -
Schmerzhaft, ehrlich, glaubensvoll
In ihrem neuesten Roman „Mit jeder kleinen Entscheidung“ betritt die Autorin Tamera Alexander neues Terrain, denn er spielt in der Gegenwart und hat nur an wenigen Stellen Rückblicke in die Vergangenheit vor rund 150 Jahren. Da ich bereits alle anderen ihrer historischen Romane gelesen und lieben gelernt habe, fiel mir der Einstieg in dieses Buch schwerer. Das liegt auch vor allem an der Thematik des Buches, die sich mit einem gläubigen Ehepaar beschäftigt, das mit Untreue, Misstrauen, Anklagen und Veränderungen kämpfen muss. Für mich persönlich lag anfangs eine Schwere auf der Handlung, die mich in meinem Alltag sehr beschäftigt hat. Dabei schildert die Autorin die Charaktere absolut authentisch und man kann sehr stark mitfühlen, selbst wenn man diese Thematik noch nicht am eigenen Leib erlebt hat.
In etwa der Mitte des Buches, als die Handlung mit einem neuen Strang in die Geschichte zurückblickt, war ich voll in der Geschichte drinnen und der Fokus verschob sich. Ähnlich wie die Protagonistin im Buch bekam ich ein tiefes Mitgefühl mit den Schicksalen aus der früheren Zeitebene und die Perspektive verschob sich. Ich möchte es so zusammenfassen: wenn wir von unserer eigenen Not wegschauen und sehen, wie andere Menschen, denen es noch viel schlimmer ergeht als uns, es schaffen, an Gott festzuhalten und Ihm treu zu bleiben, dann ist es auch uns möglich, die Hindernisse – so schwer sie auch erscheinen mögen – zu überwinden und zu sehen, dass Gott im Leid anwesend ist und uns hindurchtragen möchte. Ich glaube, dass es absolut notwendig ist, uns mit dem Leid anderer Menschen auseinanderzusetzen. Besonders da wir heute in einer Wohlstandsgesellschaft leben, die hauptsächlich auf das Erfüllen der eigenen Bedürfnisse ausgerichtet ist. Das führt zu Egoismus und Undankbarkeit. Wenn es uns gelingt, diesen Kreislauf zu durchbrechen und unsere Herzen mit Jesu Liebe füllen zu lassen, wenn wir von uns wegschauen und uns um andere Menschen kümmern, dann bauen wir Gottes Königreich hier auf Erden.
Der Roman hat mich tief bewegt und auch wenn der Einstieg für mich persönlich etwas holprig war, gebe ich ihm alle verfügbaren Sterne und möchte ihn gerne weiterempfehlen. Er ist anders als die bisherigen Romane von Tamera Alexander und das muss sich der Leser bewusst sein, aber er rührt Stellen im Herzen an, die so wichtig sind, geöffnet zu werden. Die Autorin ermutigt, fordert heraus und schafft mit dem Buch einen Nachklang im eigenen Leben und dafür möchte ich ihr danken. -
Neuanfang in Atlanta?
Eine alte Südstaatenvilla. Wer würde sich da nicht freuen, sie zu besitzen und in ihre Geschichte einzutauchen?
Genau das finden wir im vorliegenden Roman, denn Stephen hat seiner Frau Claire fernab der Heimat so eine Villa gekauft. Dort wollen beide einen Neuanfang wagen und hoffen, ihre Ehe retten zu können.
Stephen hatte eine Affäre und die beiden kommen trotz Eheberatung nicht wirklich weiter. Claire als erfolgreiche Innenarchitektin kümmert sich um einige Renovierungsarbeiten und findet ein altes Tagebuch der früheren Besitzerin.
Was hat sich in dem Haus alles abgespielt und welche Geheimversteckee findet man noch? Kann das Lesen des Tagesbuches Stephen und Claire heute noch weiterhelfen?
Der Schreibstil der Autorin ist recht flüssig. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt. Einmal im Hier und Heute und im Damals, d.h. das Leben der Hausherrin. Die "Damalsgeschichte" hat mich gefesselt. Teilweise ist sie sehr brutal beschrieben, was ich echt heftig fand. Aber der unerschütterliche Glaube der Hausbesitzerin und deren Sklaven ist bewundernswert.
Die Geschichte von Stephen und Claire hingegen hat mich sehr enttäuscht. Der Glaube spielt eine untergeordnete Rolle, obwohl Claire Gott gegenüber gehorsam sein möchte. Die Dialoge zwischen den Eheleuten, besonders vonseiten Claires sehr gehässsig und unversöhnlich. Auch hat mir ihr ganzes Benehmen nicht zugesagt und ich konnte keinen Zugang zu ihr finden.
Eine Aussage in dem Buch Gott gegenüber war für mich ein absolutes No-Go. Denn die Heiligkeit und Vollkommenheit Gottes sollte uns immer respektvoll und erhaben vor Augen stehen.
Leider hat mich das Buch sehr beschwert, weil es um Ehebruch und Sünde geht und ich die Protagonisten teilweise nicht authentisch fand. -
Die Krisen einer Ehe und ein Fund mit großer Wirkung
Nach einer Beinahe Affäre ihres Mannes und einigen weiteren Krisen in ihrer Ehe, entschließt sich Claires Mann Stephen, das Jobangebot in einer renommierten Anwaltskanzlei in Atlanta anzunehmen. Um einen Neustart zu schaffen, kauft er eine alte Südstaatenvilla mit einer ganz eigenen Geschichte, in der Claire schon bald auf ein umfangreiches Geheimnis der dort vor 150 Jahren lebenden Charlotte Thursmann stößt. Mit jeder weiteren Entdeckung sieht sie in der tapferen Charlotte weit mehr Ähnlichkeiten, die Auswirkungen auf beider Leben hatten.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ziemlich schwer in die Geschichte reinfinden konnte. Zwar faszinieren mich Südstaatengeschichten und der Teil um Charlotte hat mir auch richtig gut gefallen, aber mit Claire und Stephen konnte ich leider nicht warm werden. Das große Thema dieses Buches ist Untreue, Ehebruch und dem Umgang damit. Das wird ziemlich ausführlich geschildert mit allen Aufs und Abs, Vorwürfen, Misstrauen, Unterstellungen, Missverständnissen und Streitereien, dass es mir im Laufe der Zeit einfach zu viel und wiederholend war.
Ich hab versucht, mich in beide Seiten hineinzuversetzen und auch die Gefühle der Tochter dabei zu verstehen, dennoch fand ich beide Elternteile sehr anstrengend und egoistisch, alles völlig festgefahren und sturköpfig. Auch die liebgemeinten Ratschläge der sympathischen Historikerin Bernice Tollwood sind immer wieder abgeschmettert worden und obwohl Claire sie für ihren Glauben und ihr umfangreiches Bibelwissen bewundert, ist ihr Herz wie versteinert, was die gesamte Situation so gut wie chancenlos macht.
Ich musste das Buch etappenweise lesen, weil ich nicht reinkam und es mir schwerfiel, der festgefahrenen und sich doch häufig wiederholenden Handlung zu folgen. Auch wenn es ein aktuelles Thema ist, war es mir einfach zu langatmig und die Diskussionen ermüdend.
Einzig die Rückblicke in die Tagebücher von Charlotte und der Zeit der Sklaverei haben für ein wenig Schwung und Abwechslung gesorgt.
Ein abruptes Umdenken findet auf einmal statt, was für mich viel zu spät und damit etwas unglaubwürdig wirkte.
Und die christlichen Aspekte waren trotz gut gemeinter Absicht oft belehrend, stellenweise nicht ganz nachvollziehbar, eine Aussage fand ich sogar richtig anmaßend und eher wie ein deftiger Regenschauer, statt sanft und gut dosiert.
Dieses Hin und Her macht es insgesamt etwas schwer das Buch zu beurteilen, gerade weil ich mir unter dem Titel und der Inhaltsbeschreibung etwas anderes vorgestellt hatte. -
mein Highlight
"Mit jeder kleinen Entscheidung" ist ein Buch, das mich völlig überwältigt hat; diese Geschichte ist ganz anders als die vorherigen "Alexander" was mich überrascht hat und dann völlig überzeugen konnte.
Von der ersten Seite an bin ich abgetaucht; es ist leicht ins Buch zu kommen und ich habe fast atemlos die Geschehnisse verfolgt. Außergewöhnlich finde ich an diesem Roman, dass er 2019 spielt und nicht, wie man es von der Autorin gewohnt ist, weit in der Vergangenheit. Allerdings gibt es auch hier historische Abschnitte, doch sie sind wohldosiert und trotz der Stärke nicht im Vordergrund. Was mich erstaunt hat, war die Tatsache, dass ich den zeitgenössischen Teil spannender fand als den historischen - wobei beide unfassbar interessant sind.
Die Autorin hat Claire, Steffen und deren Ehekrise realistisch und gefühlvoll beschrieben. Beide Hauptcharaktere sind vielschichtig und facettenreich dargestellt, außerdem konnte ich beide gut verstehen, wollte beide hin und wieder schütteln und fand beide liebenswert und authentisch.
Claire ist in ihrem eigenen Kummer so gefangen, dass sie den des anderen kaum wahrnimmt, dabei ist sie (zurecht) verletzt, zerbrochen und enttäuscht. Steffen ist besonders in seiner Art, nicht perfekt und doch bestrebt das Richtige zu tun - beide sind realistisch charakterisiert und ihr Verhalten ist nachvollziehbar und logisch.
Meine ganz besondere Lieblingsfigur war aber Bernice.
Ihr Glaube, ihre Wärme und ihre herzliche Art mit den wertvollen Ratschlägen haben sie besonders gemacht. Ich könnte mir sogar ein Buch zu ihrer Person vorstellen.
"Mit jeder kleinen Entscheidung" spricht über ein Ehepaar, das durch eine tiefe Krise geht. Es geht um Schmerz, Reflexion, Schuldzuweisung, Schulderkenntnis, Trauer, Herzeleid, Verzweiflung, Wut, aber auch Hoffnung, Freundschaft, Liebe, Neuanfänge, Vergebung und Gottes Kraft, die Heilung schenkt.
Dieses Buch gehört zu meinen Highlights, denn es geht ins Herz, hat mich lachen und weinen lassen, meine Emotionen durcheinander gewirbelt und mich noch lange nach dem Lesen beschäftigt.
Es ist gigantisch, unfassbar gut, voller Tiefgang und eine etwas andere Liebesgeschichte. -
Sehr amerikanisch in der Frömmigkeit der Figuren, teilweise auch an der Realität vorbei.
Buchinhalt:
Die Ehe von Innenarchitektin Claire und Anwalt Stephen liegt nach zwei Seitensprüngen von Stephen in Trümmern. Als dieser kurzerhand eine alte Südstaatenvilla erwirbt und einen neuen Job in einer Kanzlei in Atlanta annimmt, wird Claire vor vollendete Tatsachen gestellt. Nie hat sie in einem so alten Haus wohnen wollen, doch dann findet sie in der Villa ein altes Tagebuch, das einer gewissen Charlotte gehörte, die zu Zeiten des Bürgerkriegs in der Villa lebte. Der Fund setzt Ereignisse in Gang, die Claire zwingen, ihr bisheriges Leben noch einmal neu zu überdenken....
Persönlicher Eindruck:
In dem Gegenwartsroman Mit jeder kleinen Entscheidung erzählt Autorin Tamera Alexander die Geschichte von Claire und Stephen, einer gescheiterten Ehe und einem versuchten Neuanfang in einer alten Südstaatenvilla in Atlanta. Es ist nicht das, was Hauptfigur Claire sich gewünscht hat – ihr Mann Stephen stellt sie mehr oder minder vor vollendete Tatsachen. Zwei Seitensprünge von Stephen haben Claire zu der Überzeugung gebracht, dass ihre Ehe am Ende ist und dennoch geht Claire mit.
Die Geschichte ist ganz okay, doch aufgrund des Klappentextes hatte ich ehrlich gesagt andere Erwartungen. Ich hatte mir erhofft, dass die Autorin einen größeren Fokus auf die historischen Passagen lenkt, doch leider dümpelt alles mehr oder minder in der Gegenwart dahin. Schade, denn die Erzählung aus dem Bürgerkrieg hätte das Zeug dazu gehabt, einen tollen, tiefgründigen und mitreißenden Roman zu ergeben – ja, wenn Frau Alexander dieses Potential genutzt hätte.
Ich gebe offen zu: es wurde mir mit der Zeit einfach zu viel, dass sich der Plot immer nur um die Ehekrise drehte. Claire verzweifelt lange Strecken am Tod ihres kleinen Sohnes, der allerdings schon 13 Jahre vor der Romanhandlung passierte und natürlich am Fremdgehen ihres Mannes. Ob man dafür so viele Seiten braucht, ich weiß es nicht.
Die christlichen Passagen waren sehr deutlich und daraufhin ausgelegt, dass unter allen Umständen an der Ehe festgehalten werden muss, egal, wie schlimm die Verfehlungen auch sind. Claire spricht relativ weit vorne im Buch davon, „Gott gehorchen zu müssen“, als sie immer noch bei ihrem Mann bleibt, statt ihn in die Wüste zu schicken. Das fand ich weniger authentisch. Egal, welche Überzeugungen der einzelne Leser auch haben mag, für mich war die Frömmigkeit und das Verhalten der Figuren doch sehr amerikanisch und gegen Ende sogar relativ unglaubwürdig. Gerade der Schluss war für meinen Geschmack sehr konstruiert und nicht sonderlich glaubhaft und diente mehr oder minder dazu, die vermittelte Ansicht beim Leser zu festigen.
Ich verrate sicher nicht zu viel, wenn ich preisgebe, dass Claire Stephen wieder zurücknimmt, ihm alles verzeiht und an mehreren Stellen im Buch die Schuld sogar bei sich selber sucht. Gut, das hat einfach so sein müssen, aber es geht einfach auch ein Stück weit an der Realität vorbei.
Gut gefallen haben mir die historischen Passagen, auch wenn diese nur sehr spärlich auftauchten und eher schmückendes Beiwerk waren. Ich habe schon viele Romane von Tamera Alexander gelesen, die mir sehr gut gefielen – dass dieser hier aus aus der Reihe tanzt, das hätte ich nicht erwartet.
Letztendlich konnte mich der Roman als Ganzes nicht überzeugen, so leid es mir tut. Im Gedächtnis nachhallen wird er ganz sicher nicht.
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