Matze macht fette Beute (Buch - Paperback)

Abenteuer im Rauhen Haus

5 Sterne

Matze macht fette Beute (Buch - Paperback)

Abenteuer im Rauhen Haus

Hamburg, 1833: Matze ist 12 und kann im Armenviertel nur als Dieb überleben. Als er geschnappt wird, wird er zur Strafe ins Rauhe Haus geschickt. Doch dessen Leiter Johann Wichern ist ein höchst ungewöhnlicher Aufpasser und eröffnet Jungs wie Matze ein ganz neues Leben.

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Hamburg, 1833
Matze, 12 Jahre alt, lebt im Hamburger Gängeviertel in bitterer Armut. Nur als Dieb kann er überleben. Schule besuchen oder eine Ausbildung machen? Fehlanzeige!
Nur blöd, wenn man beim Einbruch ins Haus des Polizeiherrn erwischt wird – und das auch noch von der gleichaltrigen Tochter des Hauses höchstpersönlich! Matze weiß, was ihm droht: das Zuchthaus. Mal wieder.
Doch dieses Rauhe Haus mit seinem Aufpasser Johann Hinrich Wichern ist ganz anders als alles, was Matze bisher erlebt hat. Hier wird er nicht wie ein Verbrecher behandelt, sondern fast wie ein Familienmitglied. Ob das was mit diesem Jesus zu tun hat, von dem Herr Wichern erzählt?
Für Matze eröffnen sich ungeahnte Zukunftshoffnungen. Er hat nur noch einen Wunsch: Sein kleiner Bruder Jan soll auch ins Rauhe Haus kommen…

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783963623356
  • Auflage: 06.02.2023
  • Seitenzahl: 288 S.
  • Maße: 13,5 x 20,5 x 1,9 cm
  • Gewicht: 333g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Kinderbücher ab 8 Jahre
  • Altersempfehlung: ab 8 Jahre

  • Übersichtskarten

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Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    Was ist fette Beute?

    Für den 12jährigen Matze, der mit seinem 5 Jahre jüngeren Bruder Jan, im Hamburger Gängeviertel wohnt, ist das ganz klar. Fette Beute ist Gold und Silber, dass sie von reichen Leuten klauen um sich etwas zu essen zu kaufen und noch wichtiger um ihren ständig betrunkenen Vater mit Alkohol zu versorgen. Für die Kinder damals im 19. Jahrhundert bitterer Alltag, die Armut ließ ihnen oft keine Wahl und wenn sie erwischt wurden, dann drohte auch den Kinder Zuchthaus, Es gab für sie keine Chance eine Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu machen, also beschloss Matze ein richtig guter Dieb zu werden und fette Beute zu machen.

    Allerdings wird er bei einem Einbruch erwischt, ausgerechnet im Haus des obersten Polizeiherrn in Hamburg und auch noch von seiner Tochter. Matze hat noch nie ein solches Mädchen gesehen und so vergisst er völlig wegzurennen, zum Glück konnte wenigstens sein Bruder Jan fliehen. Durch welche Fügung auch immer, das weiß Matze da noch nicht so genau, kommt er jedoch nicht ins Zuchthaus, sondern ins "Rauhe Haus".

    Das "Rauhe Haus" wird von Johann Hinrich Wichern geführt, gemeinsam mit seiner Frau Amanda und es ist schon sehr merkwürdig, was er dort erlebt. Anders als im Zuchthaus bekommt er jeden Tag zu essen, neue saubere Kleider und ein eigenes Bett in einem Zimmer mit vielen anderen Jungen, die aus ähnlichen Verhältnissen wie Matze kommen. Matze wird mehr und mehr akzeptiert und im "Rauhen Haus" lernen und mitarbeiten, sogar spielen ist erlaubt und Wichern, so nennen ihn die Jungs, erzählt ihnen von Jesus, wie er sie liebt und annimmt wie sie sind. Mehr und mehr taut Matze auf und er kann sich auf einmal eine Zukunft vorstellen. Wenn doch nur sein Bruder Jan das auch erleben könnte.

    Matze macht sich heimlich auf den Weg, seinen Bruder Jan aus Hamburg zu holen. Er muss es in der Nacht schaffen, ohne dass er von Wichern und den anderen Jungs entdeckt wird, sonst muss er das "Rauhe Haus" verlassen. Doch Jan ist mittlerweile auf ganz anderen Wegen unterwegs. Wird Matze es schaffen?

    Hans-Dietrich Nehring ist ein ganz wunderschöner, spannender und informativer Kinder- und Jugendroman gelungen, der auf sehr bildhafte Art und Weise die Lebensumstände der Kinder damals mit ihren Klassenunterschieden darstellt. Mit einer feinen Sprache hat er die Gedankengänge der Kinder nachgezeichnet und wie sie zum wahren Glauben an Gott finden und erkennen, dass dieser Gott ihre Rettung ist. Sie müssen keine Diebe mehr sein. Auch wenn Matze fiktiv ist, hat der Autor sehr geschickt, die Anfänge des "Rauhen Hauses" in Hamburg beschrieben, dank den ausführlichen Aufzeichnungen von Johann Hinrich Wichern und sie sehr lebendig in die Geschichte mit eingebaut.

    Eine Geschichte, die Spaß macht zu lesen und zu vielen interessanten Gesprächen in der Familie oder in einer Gruppe anregt.

  • 4/5 Sterne

    Neuanfang in Wicherns große Familie

    Der 12jährige Matze will nicht stehlen, aber was soll er machen? Er hat so viel Hunger, und Papa kommt nicht nach Hause. Bestimmt ist er mal wieder in einer Kneipe. Zusammen mit seinem kleinen Bruder Jan macht sich Matze auf den Weg, um etwas zu „organisieren“.

    Da der Polizeiwachtmeister auf dem Markt patrouilliert, müssen sich die Jungs etwas anderes einfallen lassen. Sie hoffen in einem Wohnhaus „fette Beute“ zu machen, dann müssten sie nicht mehr hungern. Es scheint so einfach zu sein, ein Kellerfenster steht offen. Sie klettern herein und machen sich auf die Suche. Doch dann kommt die Tochter des Hauses zurück. Jan ist gleich weg, doch Matze kann nicht schnell genug fliehen. Er hat große Angst wieder ins Zuchthaus zu kommen.

    Johann Hinrich Wichern kommt gerade zu dem Haus, in dem der Einbruch missglückte. Er nimmt Matze mit. Doch wie wundert sich dieser, als er nicht eingesperrt wird, sondern sich stattdessen zuerst einmal sattessen darf. Mit der Zeit lernt er die Hausgemeinschaft des sogenannten „Rauen Hauses“ lieben. Jetzt fehlt nur noch sein Bruder, doch bei dem Versuch ihn auch in Wicherns Haus zu bringen, verliert Matze fast alles, was ihm liebgeworden ist.

    Diese Erzählung beruht auf die Lebensgeschichte Wicherns, der zusammen mit seiner Frau Rettungshäuser für die verarmten Kinder Hamburgs aufgebaut hat. Viele Ereignisse in der Geschichte haben tatsächlich so stattgefunden und wurden den Aufzeichnungen Wicherns entnommen.

    Es ist interessant zu lesen, wie Kinder in der Mitte des 19. Jahrhunderts lebten. Die Geschichte enthält viele spannende Episoden. Johann Wichern wird sehr gut beschrieben, er wirkt authentisch und lebensnah, mit seinen positiven und negativen Seiten. Ein kleiner Mangel sind einige Wiederholungen.

    Sprache und Erzählstil passen gut zur empfohlenen Altersgruppe. Vermutlich haben besonders ältere Grundschulkinder Freude an diesem Buch, das auch gut in einer Unterrichts- oder Gruppenstunde vorgelesen werden kann.

    Fazit: Eine spannende Geschichte über eine beeindruckende historische Gestalt, die die Lebensumstände von Kindern vor zweihundert Jahren beschreibt und mit seiner Schilderung eines liebevollen und aufopfernden Lebensstils beeindruckt. Sehr empfehlenswert!
  • 5/5 Sterne

    Empfehlenswerter Jugendroman über das Rauhe Haus

    ,,Matze macht fette Beute“ - Abenteuer im Rauhen Haus ist ein Roman für ältere Kinder bzw Jugendliche, erschienen im Francke-Verlag von Autor Hans-Dietrich Nehring.
    Der Zielgruppe entsprechend ist die Schrift etwas größer und in einer sehr verständlichen Sprache verfasst.
    Es geht um den 12-jährigen Matze, der sich für seinen 5 Jahre jüngeren Bruder Jan verantwortlich fühlt und sich um ihn kümmert, dass sie zu essen haben.
    Da der Vater viel Zeit im Wirtshaus verbringt und kein Geld für Essen übrig bleibt, muss Matze stehlen, um sich und seinen Bruder über die Runden zu bringen.
    Dabei wird er erwischt und ,,landet“ im Rauhen Haus. Matze kann aufatmen, denn dort gibt es genug zu essen und auch sonst wird für die Kinder gesorgt. Seine größte Sorge gilt jedoch sein Bruder Jan, den er unbedingt auch dort haben möchte.
    Eine sehr spannende Geschichte des Rauhen Hauses und um Hans Hinrich Wichern, am fiktiven Beispiel von Matze und seinem jüngeren Bruder, spannend und informativ nicht nur für Jugendliche! Ein interessantes Nachwort ergänzt den Roman mit Wissenswertem und macht deutlich, dass doch einen ganze Menge Wahrheit im Roman enthalten ist.
    Ein Roman, der zeigt, dass es nicht allen so gut geht, wie den meisten und wie wichtig es ist, die Grundbedürfnisse zu befriedigen, in und mit einer Gemeinschaft zu leben und was die Orientierung an Gottes Wort Positives bewirken kann.
    Ein wunderbarer, informativer, nicht nur fiktiver Roman für Jugendliche, aber auch für Erwachsene sehr interessant über die Geschichte des Rauhen Hauses mit einer unbedingten und herzlichen Leseempfehlung.
  • 5/5 Sterne

    Ein Kinderbuch nicht nur für Kinder

    Im Buch wird die Geschichte des zwölfjährigen Matze und seines kleinen Bruders Jan erzählt, die im Armenviertel von Hamburg um 1833 aufwachsen. Durch einen glücklichen Zufall kommt Matze zu Johann Hinrich Wichern ins Rauhe Haus. Das Buch ist toll recherchiert. Auch wenn die Geschichte von Matze fiktiv ist, finden sich viele wahre Begebenheiten wider. Das Buch lässt sich gut lesen mit vielen anschaulichen Beschreibungen. Ich fand es sehr spannend, in diese Zeit einzutauchen und Matze und seine Freunde auf ihren Abenteuern zu begleiten. Das Buch ist auf jeden Fall gut geeignet für Jungs und Mädchen von 8 bis 12. Aber auch als Erwachsener ist es ein tolles, kurzweiliges und spannendes Buch um mehr über Wichern und das Rauhe Haus zu erfahren.
  • 5/5 Sterne

    Empfehlenswert

    „...Matze hat Hunger. Es gibt verschieden Arten von Hunger. Einmal den Hunger nach etwas Leckerem, etwas Besonderem, und dann den Hunger, der einfach nur Hunger ist. Matze hat einfach nur Hunger...“

    Mit diesen Sätzen beginnt ein Kinderbuch, das in Hamburg im Jahre 1833 spielt. Matzes Vater vertrinkt das Geld. Für den 12jährigen Matze und seinen kleinen Bruder Jan gibt es nur zwei Möglichkeiten: betteln oder stehlen.
    Der Autor hat eine berührende und tiefgründige Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist kindgerecht und gut lesbar. Die historischen Gegebenheiten werden anschaulich und nachvollziehbar beschrieben.
    Matze bricht mit seinem Bruder Jan ausgerechnet ins Haus des Polizeiherrn ein. Dort wird er von dessen Tochter Leni erwischt. Jan gelingt die Flucht. Als der Hausherr erscheint, muss Matze damit rechnen, ins Zuchthaus zu kommen. Zufällig kommt der Polizeiherr aber mit Johann Hinrich Wichern. Der nimmt Matze mit ins Rauhe Haus. Da hört er von Amanda, Wicherns Frau:

    „...Iss, so viel du willst. [...] Im Rauhen Haus geht niemand hungrig ins Bett und hier geht niemand mit Hunger in den Tag...“

    Sehr realistisch werden die Verhältnisse in dem Kinderheim beschrieben. Schnell stellt Matze fest, dass er nicht eingeschlossen ist. Er soll nicht aus Zwang bleiben, sondern freiwillig.
    Grundlage des Zusammenlebens ist der christliche Glaube. Er bestimmt den Tagesablauf. Auch wenn einer der Jungen damit Probleme hat, wird er nicht anders behandelt wie die anderen. Die Vielschichtigkeit der Gemeinschaft wird gut herausgearbeitet. Manche der Jungen haben schon mehr erlebt, als es für sie gut ist. Aber über die Vergangenheit wird nicht mehr gesprochen. Warum und wieso wird eindeutig im Buch erklärt. Wichtig ist, dass nun für alle ein Neuanfang möglich ist. Die Jungen bekommen Unterricht, dürfen später ein Handwerk erlernen und ihnen werden soziale Werte des Zusammenlebens vermittelt. Natürlich bleiben Konflikte nicht aus.
    Matze möchte, dass auch sein kleiner Bruder im Rauhen Haus aufgenommen wird. Dafür geht er ein großes Risiko ein. Wird das Folgen haben?
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Im Rauhen Haus wurde Kinder eine Zukunft gegeben, die nach den Vorstellungen der Zeit eigentlich solche keine hatten. Der Erziehungsstil Wicherns setzte völlig neue Maßstäbe. Es zählte die Gemeinschaft, nicht der Profit.
  • 5/5 Sterne

    Großartiges Kinderbuch über die Gründung des Rauhen Hauses in Hamburg. Sehr empfehlenswert!

    Mit seinem Kinderbuch „Matze macht fette Beute – Abenteuer im Rauhen Haus“ bringt der Autor Hans—Dietrich Nehring kleinen und großen Lesern das Leben von armen Kindern in Hamburg vor 200 Jahren nahe und geht hierbei auch auf die Gründung des Rauhen Haus ein.

    Matze lebt mit seinem kleinen Bruder Jan bei seinem trunksüchtigen Vater. Die Mutter ist schon lange gestorben und so sieht sich Matze in der Verantwortung für Jan. Da wieder einmal kein Geld im Haus ist, beabsichtigen die beiden in ein großes, vornehmes Haus einzubrechen und richtig fette Beute zu machen. Doch die Tochter des Hauses erwischt die beiden, während Jan fliehen kann, wird Matze verhaftet. Droht ihm nun erneut eine Zuchthausstrafe? Was wird dann aus Jan? Gibt es keine Rettung für die beiden Brüder?

    Das Leben vor 200 Jahren war nicht einfach und für die armen Kinder aus dem Gänge Viertel in Hamburg schon gar nicht. Wie bei Matze und Jan war es keine Seltenheit, dass Kinder stehlen mussten, um zu überleben. Dem Autor ist es hervorragend gelungen, das Leben dieser Kinder dem Leser realitätsnah und wahrhaftig nahezubringen, was unter anderem daran liegt, dass große Teile des Buches eben auch der Wahrheit entsprechen, so erschreckend es sich heute anhört. Hans-Dietrich Nehring zeigt auf, was passiert, wenn es kein soziales Auffangnetz gibt. Hierbei hat mich sehr angesprochen, dass die historischen Fakten nicht nur gut recherchiert wurden, sie fließen auch wunderbar in die Geschichte mit ein. Für den Leser, der mehr wissen möchte, gibt es am Ende des Buches noch einige Hinweise sowie ein Literaturverzeichnis. Der Schreibstil des Autors liest sich hervorragend und die Geschichte hat einen guten Spannungsbogen. Die Charaktere der Protagonisten werden gut aufgebaut, auch das Setting wird gelungen beschrieben und mit einer Karte ergänzend erklärt. Hamburger werden so manches schnell wiedererkennen. Für mich hat dieses Buch aber besonders der christliche Glaube der Familie Wichern begeistert. Hier wird deutlich, was der gelebte Glaube alles verändern kann.

    Sehr gerne empfehle ich dieses großartige Kinderbuch weiter, das auch für Erwachsene eine gute Informationsquelle über die Gründung des Rauhen Haus sein dürfte.
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