Sein Wort auf den Lippen

(Buch - Gebunden)

Nidau, 1897. Durch Zufall entdeckt Charlotte ein lang gehütetes Geheimnis über ihre Herkunft, das sie zutiefst erschüttert. Bei einem Besuch in Bern sucht sie Zuflucht in einer Kirche – und findet Gott, eine Heimat, die sie nie erwartet hätte. Begeistert von der Bibel und inspiriert von der Heilsarmee kann sie nicht schweigen, besonders als sie die Not um sich herum sieht. Doch damit stößt sie auf großen Widerstand, vor allem in ihren eigenen Reihen. Charlotte muss sich entscheiden, wem sie folgen will: Gott und dem, was er ihr aufs Herz gelegt hat, oder den Glaubensgeschwistern, die sie davon abhalten wollen.
Ein Roman der Bestsellerautorin Claudia Dahinden (»Die Uhrmacherin«-Reihe) vor dem Hintergrund der Schweizer Erweckungsbewegung über eine Frau, die ihre Stimme findet, um von dem zu erzählen, der ihrem Leben Sinn gab.

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Details

    • Erscheinungstermin:
      20.05.2025
    • Verlag:
    • Artikel-Nr.:
      396245000
    • ISBN:
      9783775162456
    • Sachgebiet:
      Erzählungen/Romane
    • Seitenzahl:
      320 S.
    • Maße:
      13,5 x 21,5 x 2,6 cm
    • Gewicht:
      468g
  • Dieses Produkt ist preisgebunden:
    Ja
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  • Angaben zum Hersteller nach GPSR:
    Hänssler
    in der SCM Verlagsgruppe GmbH
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    71088 Holzgerlingen
    DEUTSCHLAND
    info@scm-verlagsgruppe.de

Stimmen zum Produkt

  • 5 5
    »Die Klänge und Düfte eines Alltags in der Schweizer Stadt Bern im 19. Jahrhundert bilden die Kulisse für diese spannende Geschichte über die geistlichen Aufbrüche, die diese Zeit prägten. Die Autorin führt uns in die turbulenten Anfänge der Schweizer Heilsarmee und verfolgt die Auswirkungen einer geistlichen Erweckung im Leben derer, die von ihr berührt werden. Ein Muss für Kirchenhistoriker und Liebhaber von Erweckungsgeschichte!« NICOLA VOLLKOMMER, Buchautorin und Referentin

    »Liebe, Herzschmerz, Konflikte, Kämpfe und Leidenschaft, eine Prise (Kirchen-)Geschichte und relevante Theologie. Ein Buch wie eine sanfte Welle, die einen mitträgt. Ermutigend!«
    CHRISTOF LENZEN, Theologe und Autor

    »Ein wunderbares Buch!«
    DR. FRITZ PEYER-MUELLER, ehem. Rektor IGW

Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    Geschlechterrollen und Berufung im Gemeindekontext

    Claudia Dahinden hat einen feinen unaufgeregten Roman zu einem Thema geschrieben, das schon seit Jahrhunderten heiß diskutiert wurde und immer noch wird, von daher immer aktuell: die Rolle der Frau aus biblischer Sicht. Es sind die stets gleichen Fragen, die aufkommen: Darf eine Frau predigen? Welchen Aufgaben darf eine Frau im gemeindlichen Kontext nachgehen? Inwiefern spielt Berufung für eine christliche Frau überhaupt eine Rolle?
    Nun bettet die Autorin diese Debatte in eine Geschichte von einer jungen Frau, die sich zu der Zeit der Schweizer Erweckungsbewegung bekehrt und in sich den Ruf verspürt, Menschen zu evangelisieren.

    Wir befinden uns im Jahre 1897 in der Schweiz. Charlotte wächst zusammen mit ihrer Schwester in einer privilegierten Familie auf. Sie spürt jedoch schon immer, dass sie anders behandelt wird als ihre Schwester. Als sie auf ein lang gehütetes Familiengeheimnis stößt, ist es wie ein Befreiungsschlag und ein Fall ins Bodenlose gleichzeitig. Charlotte flieht nach Bern zu ihrem Patenonkel und findet dort in einer Kirche nicht zur Zuflucht, sondern sie begegnet Gott. Endlich fühlt sie sich angenommen und geliebt. Ihre Begeisterung für das Wort Gottes und ihr Hunger nach mehr schenkt ihr die große Sehnsucht, Menschen die frohe Botschaft näher zu bringen. Dieser Wunsch jedoch handelt ihr so einige große Probleme ein, vor allem von Autoritätspersonen…

    Hier treffen zwei Ebenen aufeinander: Einmal Charlottes Schicksal- ihre Fragen nach der eigenen Identität, diesem Gefühl nirgendwo zugehörig und ungewollt zu sein- und das Andere ist das Thema, was die globale Kirche schon immer beschäftigt hat, nämlich die Geschlechterrollen im christlichen Kontext. Die Autorin verknüpft diese Stränge sehr gelungen miteinander und erschafft einen tiefgründigen, sehr emotional aufgeladenen und theologisch wichtigen Roman. Charlottes Ringen mit der Frage nach Identität und Berufung ist so authentisch und ergreifend- ihr Wunsch danach, sich gemäß der Bibel zu verhalten und gleichzeitig ihr Streben danach, sich nicht mit Standardantworten abzufinden, sondern tiefer zu graben ist so bewundernswert, ansteckend und feurig, dass sie mich einfach total überzeugt hat. Ich mag ihren Charakter sehr und konnte mich mit Leichtigkeit identifizieren.

    Schmunzeln musste ich sowieso bei allen Charakteren, denen Charlotte in der Kirchgemeinde begegnet, denn seien wir mal ehrlich- sie bilden alle Typen ab, die wir alle irgendwie kennen im Gemeindekontext.
    Sehr interessant fand ich auch den Charakter Lukas, er war für mich neben Charlotte der Interessanteste und seine Entwicklung insgesamt war sehr echt, von daher fand ich das Ende sehr stimmig; dass er sich letztendlich so entscheidet wie er es tut, zeugt von seinem starken Charakter, das beeindruckte mich.

    Was die Autorin außerdem einfließen lässt, sind die Gemeindestrukturen, mit denen Charlotte letztendlich struggled. Auch da ist viel Fingerspitzengefühl von Nöten, weil sehr brisantes Thema, das schon viel Versetzung und Missbrauch hervorgebracht hat. Dahinden behandelt all diese Aspekte offen, herausfordernd und nüchtern; ihr Roman lädt einfach dazu ein, die eigenen Überzeugungen zu überprüfen und sich gegebenenfalls korrigieren und inspirieren zu lassen.

    Spannend sind die vielen Informationen über die Heilsarmee und ihre Entstehungsgeschichte, die in die Geschichte eingearbeitet sind. Wie unerschrocken und mit wieviel Liebe und Engagement sie die Botschaft von Jesus nicht nur verkündet haben, sondern sie auch in Taten umgesetzt haben ist beeindruckend. Das zeigt sich unter anderem in einem ebenso wichtigen Aspekt dieser Geschichte, nämlich der Umgang mit Randgruppen unserer Gesellschaft, z.B. mit Prostituierten.

    Charlotte macht eine enorme Reifeentwicklung durch, ich würde sagen von einem unsicheren etwas verlorenen Mädchen hin zu einer selbstbewussten geisterfüllten Tochter Gottes mit einem
    mutigen Herz und einer großen klaren Vision. Einfach wunderbar! Eine klare Leseempfehlung gibt es von mir für diesen tollen Roman!
  • 2/5 Sterne

    Historischer Roman mit sehr starkem christlichem Bezug - die Handlung konnte mich inhaltlich leider nicht überzeugen

    Die Erweckungsbewegung in der Schweiz im ausgehenden 19. Jahrhundert ist das zentrale Thema dieses historischen Romans. Der christliche Bezug ist wirklich sehr stark ausgeprägt und wer glaubt, die Suche der Hauptfigur nach ihren Wurzeln, sprich der leiblichen Mutter, bleibt Dreh- und Angelpunkt, der wird bald eines Falschen belehrt. Mittelpunkt der Geschichte ist Charlottes neue Gemeinde und ihre Frömmigkeit.

    Charlotte ist emotional entwurzelt, seit sie erfuhr, dass ihre Eltern gar nicht ihre Eltern sind und sucht nach Antworten. Bei ihrem Patenonkel in Bern angekommen, kommt sie schnell in die Fänge einer doch sehr vereinnahmenden Freikirche (die evangelische Kirche der Schweiz ist es jedenfalls nicht) und ist auch mehr als empfänglich dafür, dass man sie dort wie ein Familienmitglied annimmt, sobald sie sich vor Ort öffentlich zum Glauben bekehrt.

    Das ist alles erst mal nicht schlimm und auch löblich; die Aussage, dass Gott jeden Menschen so annimmt, wie er ist, spricht zweifelsfrei auch den Leser an. Was mich jedoch sehr gestört hat, ist der nahezu sektenhafte Charakter der neuen Gemeinde von Charlotte. Der Absolutheitsanspruch, den Amos Stuber (der Gemeindevorstand) und Elias Weber (Pfarrer) vertreten, war mir nicht wirklich geheuer: „die da draußen“ hätten „nicht die richtige Lehre“ und nur man selbst die Weisheit sprichwörtlicherweise mit Löffeln gefressen. Sorry, aber das klang mir alles zu fanatisch. Charlotte ist in ihrer Situation labil und formbar und alles, was die Stubers ihr sagen, fällt dementsprechend auf fruchtbaren Boden. Hinterfragt wird so gut wie nichts und auch dass Charlottes Onkel sie einfach gewähren lässt, klingt für mich sehr fragwürdig.

    Die Einblicke in die Arbeit der Heilsarmee, die in Bern an Bedürftige Suppe ausgibt und das Wort Gottes predigt, fand ich sehr interessant, denn Heilsarmee und Freikirche stehen einander zunächst als zwei Parteien gegenüber und dabei war mir die Heilsarmee weitaus sympathischer als die doch recht verbohrte Freikirche.

    Später im Roman fängt Charlotte an, selbst zu predigen und eckt dabei mit Stuber und dem Pfarrer an, die der Meinung sind, Frauen haben in der Kirche zu schweigen und sich dem Mann unterzuordnen. Ob sich Charlotte daran hält, verrate ich nicht, mir war aber der freikirchliche Touch (die Autorin ist selbst ebenfalls Mitglied in einer solchen) zu intensiv und der Plot als solcher einfach zu langatmig.

    Alles in allem fehlte mir in der Geschichte das durchgehend spannende Element. Die Autorin legte ihren Schwerpunkt auf die Erweckungsbewegung und die christliche Grundthematik, aber um den Leser an die Seiten zu fesseln, reicht das einfach nicht.

    Eine wirkliche Leseempfehlung kann ich nicht geben, es gibt weitaus mitreißendere Romane im christlichen Genre. Mich hat Frau Dahinden mit ihrem Buch nicht überzeugt.
  • 4/5 Sterne

    Roman zum Geniessen

    Das Buch „Sein Wort auf den Lippen” von Claudia Dahinden spielt im 19. Jahrhundert und erzählt die Geschichte eines Mädchens aus einer noblen Familie. Während der Handlung verfolgen wir, wie sie vor ihrem alten Zuhause floh und bei ihrem Götti in Bern Rast fand. Dort erlebte sie Gott und begab sich auf eine spannende Glaubensreise. Meiner Meinung nach ist das Buch sehr realistisch geschrieben und beschreibt das Leben in dieser Zeit gut.


    Eine wichtige Rolle spielt die Frage, welche Rolle Frauen in der Gemeinde spielen und ob sie predigen dürfen. Dieses Thema wird auch heute noch viel diskutiert und kann hitzige Debatten auslösen. Das Buch liefert eine gute Perspektive auf diese Thematik und zeigt auf, dass Frauen nicht nur fürs Schweigen gebildet wurden. Auch für Liebesfans hat es einige genussvolle Momente.


    Das Buch hat mich mitgenommen und ich habe die Reise der Protagonistin genossen. Durch den Besuch der Vernissage von Claudia konnte ich ihre Hintergründe erfahren, wodurch das Buch für mich noch bedeutungsvoller wurde. Ich kann das Buch allen empfehlen, die gerne historische Romane lesen. Ein Blick ins Buch lohnt sich, denn wir werden in eine Geschichte entführt, die genauso hätte passieren können.
  • 5/5 Sterne

    Interessanter, historischer Roman

    Ein toller, mitreißender und spannender Roman, der uns in die Schweiz, ins Jahr 1897, führt und wo wir die Geschichte der jungen Charlotte erzählt bekommen, die nachdem sie ein gut und lang gehütetes Geheimnis über ihre Herkunft aufdeckt, ihre Familie verlässt und in Bern ein neues Zuhause findet. Dort hat sie dann auch eine alles verändernde Begegnung mit dem lebendigen Gott und entwickelt einen tiefen Hunger für das Wort Gottes.

    Bald wird sie tätig – inspiriert durch ein Feuer in ihrem Herzen und die Menschen der Heilsarmee, deren Leben einen bleibenden Eindruck auf die junge Frau machen. Sie fängt an, den Menschen um sich herum, die Not leiden, zu helfen.

    Doch nicht alle sind begeistert davon… vor allem nicht einige Geschwister im Herrn.

    Es ist alles andere als einfach für Charlotte, doch sie möchte den Auftrag Gottes auf ihrem Leben erfüllen – um jeden Preis!

    Ein historischer Roman der besonderen Art, der Einblicke in die Schweizer Erweckungsbewegung gibt und zeigt, dass auch Frauen als Sprachrohr Gottes verwendet werden können… ganz gemäß dem Titel „Sein Wort auf meinen Lippen“.
  • 5/5 Sterne

    Erweckungsarbeit in der Schweiz

    In diesem Buch nimmt die Autorin ihre Leser mit auf eine Reise in ihre Heimat, die Schweiz. Claudia Dahinden erzählt eine berührende und eindrucksvolle Geschichte rund um die Entstehung der Heilserweckung – und zeigt dabei, was es bedeutet, mit Leidenschaft und Hingabe für den Glauben zu leben. Der Schreibstil ist angenehm leicht zu lesen und zugleich fesselnd. Die Geschichte war für mich sehr bildhaft dargestellt und weckte den Wunsch, die Schweiz – insbesondere Bern – einmal selbst zu besuchen.

    Im Mittelpunkt steht Charlotte. Kurz nach ihrem Geburtstag erfährt sie etwas, das eigentlich nicht für ihre Ohren bestimmt war. Als sich die Gelegenheit ergibt, ihren Patenonkel in Bern zu besuchen, ergreift sie die Chance. Dort eröffnet sich ihr eine ganz neue Welt. Sie findet zu Gott – und begegnet einer Art von Liebe, die ihr bisher völlig fremd war. Bei und mit Gott fühlt sie sich zum ersten Mal verstanden und angenommen – genauso, wie sie ist: Genug.

    Ich finde, Claudia Dahinden ist es sehr gut gelungen, die Atmosphäre in den damaligen Entstehungsgemeinden lebendig und authentisch wiederzugeben. Dabei habe ich Parallelen zu manchen konservativen Gemeinden von heute erkannt. Besonders schön fand ich, dass der Glaube im Buch eine zentrale Rolle spielt, ohne dabei aufdringlich oder missionarisch zu wirken. Stattdessen ist er informativ und einfühlsam in die Handlung eingebettet.

    Auch die Rolle der Frau in der damaligen Zeit wird thematisiert – Frauen hatten in den Gemeinden kein Mitspracherecht und durften nicht predigen. Der Gedanke, dass Frauen predigen können oder sollten, ist für mich persönlich ungewohnt, da ich anders geprägt bin. Dennoch mochte ich es, dass die Hauptfigur für ihren Glauben brannte und den Wunsch hatte, ihn mit anderen zu teilen – unabhängig vom Gesellschaftsstand.

    Ein starkes Buch, das ich mit großer Freude gelesen habe und von Herzen gern weiterempfehle.
  • 4/5 Sterne

    Tiefgang und überraschendes Ende

    Claudia Dahinden hat hier eine wirklich interessante Geschichte ins Leben gerufen. Sie hat die Geschehnisse aus dem persönlichen Leben von Charlotte und die Geschichte der Heilsarmee in einen schönen Einklang gebracht.

    Ich fand es spannend zu lesen, wie Charlotte nach und nach aus ihrem Schneckenhaus herausgekommen ist und mit Gottes Hilfe ihrer Berufung gefolgt ist, wie Gott ihr Innerstes geheilt hat und sie mit seiner Kraft ihre Stimme für die Armen eingesetzt hat.

    Der Verlauf der Geschichte war für mich persönlich nicht vorhersehbar und deshalb hat mich das Ende wirklich überrascht.

    Der Schreibstil ist angenehm und die Szenen werden detailreich beschrieben, sodass man wunderbar in die Geschehnisse eintauchen konnte.

    Fazit: Für mich persönlich ein angenehmer Roman für zwischendurch.
  • 5/5 Sterne

    Glaube leben

    Charlotte wächst im reichen Umfeld in der Nähe von Bern auf. Sie hatte schon immer das Gefühl, das sich ihre Mutter ihr anderes gegenüber verhält als ihrer jüngeren Schwester und dann bekommt sie zufällig mit, das es wirklich nicht ihre Eltern sind. Geschockt fährt sie nach Bern zu ihrem Patenonkel und hofft, das er ihr mehr über ihre Eltern erzählen kann. Wird sie endlich erfahren, wer ihre Eltern sind? In Bern trifft sie eine kleine christliche Gemeinschaft und ist überwältigend von ihrem Glauben. Sie findet dort ihren Platz und hat ein großes Herz für die ärmeren Menschen um sie herum, doch damit kommt nicht jeder so gut klar.

    Gewaltige Themen die Claudia in ihrem Buch bearbeitet. Es sind die Anfänge der Heilsarmee und eine Erweckungsbewegung in der Schweiz. Schockiert hat mich die Leitung der Gemeinde in die Charotte geht. Die möchten alles kontrollieren, auch mit der Gefahr, das Gott nicht wirken kann. Es ist erschreckend wie viel Ähnlichkeit es zu eigenen Gemeinden in der heutigen Zeit hat. Frauen in der Gemeinde: dürfen sie predigen oder nicht? Diese Frage setzt Claudia wunderbar, bibelgemäß um, ohne irgendwem auf die Füße zu treten.

    Sie schafft es jeder Person eine gewisse Charakter zu geben, besonders bei einer Person hatte ich von Anfang an ein komisches Gefühl und dieses hat sich dann auch bestätigt. Charlotte und ihren, etwas verrückten, Patenonkel mochte ich sehr.

    Die Geschichte ist flüssig geschrieben, sodass man sich sehr gut reinführen konnte. Es gibt auch eine Liebesgeschichte, die nicht übertrieben kitschig, sondern wie aus dem wahren Leben gegriffen ist.

    Noch vor kurzem war ich in der wunderschönen Stadt Bern und konnte die Orte im Gedanken mitverfolgen. Es war für mich, als ob ich nochmal durch die Straßen laufe. Warst du schon mal in Bern gewesen? Für mich ist es einer der schönsten Städte die ich kenne.

    Ich mochte die Entwicklung Charlottes, von dem unsicheren Mädchen zu der selbstbewussten Frau, die sich mit Gottes Hilfe für Bedürftige eingesetzte. Daher kann ich es nur empfehlen.
  • 4/5 Sterne

    Ein spannendes Buch!

    Das Buch hat mich nicht auf den allerersten Seiten gepackt, aber dafür umso länger nach dem Lesen nicht losgelassen.

    Zum Inhalt: Charlotte fühlt sich anders und oft nicht zugehörig: Weder in ihrer Familie, noch in den gesellschaftlichen Kreisen, in denen sie verkehren. Als sie ein Geheimnis über ihre Vergangenheit aufgedeckt, ist ein Besuch ihres Patenonkels in Bern genau die richtige Zuflucht. Dort stolpert sie “zufällig” in eine Kirche und kommt Gott näher. Der Roman spielt 1897 in der Schweiz und schildert uns, wie Charlotte nach dem Ruf Gottes ihre Stimme findet und erhebt.

    Die Charaktere gefallen mir sehr gut. Sie sind sehr unterschiedlich und eindrücklich geschildert. Während des Lesens hat man immer wieder Aha-Momente und begreift, warum die Charaktere sind, wie sie sind und handeln, wie sie handeln.
    Zu Beginn passiert zwar erst einiges, aber dann dauert es, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt. Die Szenen ähnelten sich und schienen mir eintönig. Doch nach einigen Kapiteln passierte auch wieder mehr.
    Die Bekehrung von Charlotte ist zwar gut beschrieben, für mich aber zu schnell, zu plötzlich. Für den Roman durchaus passend und mir ist auch bewusst, dass Bekehrung so geschehen kann. Ist wohl einfach mein persönliches Empfinden an dieser Stelle.
    Besonders beeindruckt hat mich, Claudia Dahinden das Gemeindeleben schildert. Sie schafft es sehr gut, die anfängliche Freude und Geborgenheit, die Charlotte empfindet, zu beschreiben. Nach und nach, als Charlotte sich mehr engagiert, bemerkt sie dann auch immer mehr, dass hier nicht immer alles so gut läuft, wie es erscheinen soll. Das ist eine sehr ehrliche und authentische Darstellung von Kirche und Gemeinde und ich bin beeindruckt, wie Claudia all dies beschreibt, ohne zu bewerten, was wie der richtige Weg ist. Hier liegt meiner Meinung nach auch die Stärke des Romans: Im Beschreiben des Gemeindelebens und der Glaubensentwicklung.
    Sehr gut gefällt mir außerdem die kleine Liebesgeschichte, der wir beiwohnen dürfen, und die so gar nicht typisch, klischeehaft oder vorhersehbar, sondern einfach ehrlich ist.
    Auch sehr spannend finde ich die Frage, ob Frauen in einer Gemeinde predigen dürfen oder nicht. Besonders dieses Thema ist mir danach noch nachgegangen und hat mich dazu angehalten, mir eigene Gedanken zu machen. Auch wenn Claudia eine Seite stärker gewichtet, gefällt mir dennoch sehr, wie sie es offen lässt und auch während des Romans immer verdeutlicht: Alle machen Fehler und alle können sich irren. Total spannend, welche Konflikte es schon vor über 100 Jahren gab, die auch heute noch teilweise genauso auftreten.

    Fazit: Ich hatte es so nicht erwartet und zu Beginn des Lesens auch nicht bemerkt, aber der Roman von Claudia Dahinden hat mich stark beeindruckt. Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben. Vom Erzählerischen her darf es sich ruhig noch steigern, aber es ist unglaublich, wie viel hier drinsteckt: Elementare Glaubensaussagen, weise Aussagen in Bezug auf Gemeinde, die jeder kennen sollte, die Auseinandersetzung mit Themen wie der Rolle der Frau und natürlich der Aufruf, seine Stimme zu finden und zu erheben.
  • 5/5 Sterne

    Brillant geschrieben und super spannend

    Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Der Autorin gelingt es meisterhaft, Menschen zu beschreiben. Die inneren Kämpfe und Sehnsüchte, die Zeit in der diese Geschichte spielt. Man kann sich super die Orte, Transportmittel, die Natur und Räumlichkeiten vorstellen. Es ist ja eine völlig andere Zeit, aber ich wurde beim Lesen so sehr zurück versetzt, dass es überhaupt keine Mühe macht, sich das alles bildlich und emotional vorzustellen.
    Die vielen Charaktere sind wunderbar beschrieben und die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite garantiert.
    Mich hat auch überrascht das viele Lieder heute noch gesungen werden. Viele Lehren bis heute für Zündstoff sorgen.
    Aber es hat mir nicht nur eine spannende Lektüre gebracht, sondern auch viel Hintergrundwissen. Und ich wurde im Herzen berührt und bestätigt: Jesus liebt uns Menschen und keiner ist Ihm zu schlecht. Wir alle leben von der Gnade Gottes und wenn wir Sein Opfer am Kreuz verstanden haben, dann werden wir den Menschen mit der Gnade und Liebe von Jesus Christus begegnen. Besser kann man ein Buch nicht schreiben, deshalb hat Claudia Dahinden meine volle Anerkennung, vielen herzlichen Dank dafür.
  • 5/5 Sterne

    Ein besonderer Roman über Berufung und die Rolle der Frau

    Nidau,1897: Charlotte ist gerade 20 Jahre alt geworden, als sie eine erschütternde Entdeckung macht, die ihr Leben auf den Kopf stellt.
    Um ein bisschen Abstand zu gewinnen, aber auch mit der Hoffnung auf Antworten reist sie nach Bern zu ihrem Patenonkel. Doch ganz unerwartet findet Charlotte noch viel mehr: Jesus, der von nun an ihre Heimat.
    Erfüllt und voller Begeisterung kann und will sie nicht schweigen von dem, was sie mit Gott erlebt hat. Als sie dann eines Tages in Berührung mit der Heilsarmee kommt, ist sie erstaunt von deren Engagement für Bedürftige und ist sofort Feuer und Flamme für diesen Dienst - doch das gefällt nicht jedem.

    Charlotte Henzi hat mir von Anfang an sehr gut gefallen und ich war gespannt in welche Richtung sich ihr Weg weiterentwickelt. Besonders nach den Enttäuschungen, die sie erlebt hat, fand ich es sehr schön zu lesen, wie sie in Gott ein Zuhause findet und langsam aufblühen darf.
    Charlottes Mut war beeindruckend und ihr Brennen für das Evangelium eine Inspiration. Die Art und Weise wie die Autorin auch die Konfliktpunkte erarbeitet hat, hat mir sehr gut gefallen.
    Auch ihre neue Freundin Aimée war mir gleich sympathisch und ist ihr eine tolle Begleiterin.
    Die Autorin hat es auch wunderbar aufgezeigt wie die beiden sich in ihrer Unterschiedlichkeit ergänzen und jeder seinen Beitrag zur Kirchengemeinschaft leisten kann.
    Allgemein waren die einzelnen Charaktere sehr gut und überzeugend herausgearbeitet.

    Der Glaube spielt in diesem Buch eine zentrale Rolle was mir sehr gut gefallen hat. Dennoch finde ich, dass es sich die Geschichte auch für nicht-Christen hervorragend eignet und durch Charlotte wunderbar das Herz des Evangeliums aufzeigt.

    Die Fragen rund um die Rolle der Frau in der Gemeinde sind heute ebenso relevant wie damals und ich fand es sehr spannend die Auseinandersetzungen mit dem Thema zu verfolgen und es hat auch mich wieder neu zum Nachdenken angeregt. Sicherlich bringt jeder Leser in diesem Thema seine eigenen Überzeugungen mit, aber diese Geschichte war wieder einmal eine Ermutigung sich persönlich mit Gottes Wort und den Aussagen dazu auseinanderzusetzen.

    Eine wunderbare Mischung aus Tiefgang und humorvollen Dialogen, ein Buch das Spaß macht und zum Nachdenken bringt!
  • 5/5 Sterne

    Gewollt, geliebt und gesendet!

    Wir befinden uns in der schönen Schweiz in Nidau im Jahr 1897. Die Schweiz war damals schon eine Demokratie und somit schon ein exotisches Land mitten in Europa und so leben auch ihre Bewohner ein wenig anders. Die junge Charlotte, eine von zwei Schwestern einer wohlhabenden und privilegierten Familie, feiert heute ihren zwanzigsten Geburtstag und ihre gestrenge Mutter ist mehr als bestrebt ihre für ihr Empfinden nicht sehr attraktive Tochter schnellstens unter die Haube zu bringen. Doch Charlotte sind solchen gesellschaftlichen Anlässe einerlei und sie müht sich durch den Abend. Zu allem Überfluss kommt sie an diesem Abend einem Familiengeheimnis auf die Spur, welches ihre Herkunft betrifft und dass sie in ihren Grundfesten erschüttert. Nun versteht sie auch, warum sie sich in dieser Familie noch nie zugehörig gefühlt hat und fühlt sich nicht mehr in der Lage länger in der herrschaftlichen "Familienvilla" zu bleiben.

    Sie macht sich auf zu ihrem Götti nach Bern, der nach einem aus ganz bestimmten Gründen längeren Auslandsaufenthalt wieder in seine Heimat in die Schweiz zurückgekehrt ist. Ihr Götti war der beste Freund ihres Vaters und arbeitet als Geologe an der Universität in Bern. Doch auch dort kommt sie mit ihren Nachforschungen nicht weit und bei einem ihrer verzweifelten Spaziergänge durch die Stadt landet sie in einer kleinen Kirche und findet etwas mit dem sie so gar nicht gerechnet hat, nämlich Gott. In Gott und seinem Wort findet sie Trost und Zuspruch und ihre Seele kommt immer mehr zur Ruhe und bei den gläubigen Menschen, ganz besonders der jungen Aimee, dieser Kirche findet sie Annahme, gelebte Liebe und eine Heimat.

    Da Charlotte einen wachen Geist hat, nimmt sie mit Begeisterung an den angebotenen Bibelstunden teil und ist dankbar, dass sie dank ihres Göttis weiter in Bern bleiben kann. Sie macht Bekanntschaft mit der Heilsarmee und der dort gelebte Glaube, der sich von dem ihrer kleinen Gemeinschaft doch unterscheidet, zieht sie aus noch unerfindlichen Gründen an, denn Charlotte wächst nicht nur in ihrem Glauben und entdeckt auch ihre von Gott geschenkten Gaben wieder. Sie hat auch ein waches Auge auf die Not in der Stadt und will ihren Glauben umsetzen, den Menschen in Not helfen und ihnen vor allem das Wort Gottes bringen, damit sie die gleiche Freiheit, Liebe und Annahme erfahren, die sie auch erfahren hat. Ganz besonders rührt sie die Not der vielen Frauen, die in der Prostitution leben und sie macht eine ganz besondere Bekanntschaft, die ihr Leben auf eine Weise verändern wird, die sie sich noch nicht vorstellen kann.

    Jedoch stößt Charlottes Engagement nicht bei allen auf die gewünschte Resonanz. Sie erfährt sehr viel Widerstand aus ihrer eigenen Kirche und ihre anfängliche romantische Beziehung mit Peter, einem der Jungpastoren, zerbricht und Charlotte erfährt ihre erste heftige Glaubenskrise. Doch die Stimme, die Gott in ihr erweckt hat, ist nicht zum Schweigen zu bringen und Charlotte will nicht aufhören, den Menschen von IHM zu erzählen.....

    Claudia Dahinden hat einen ganz besonderen, leisen und doch spannenden historischen Roman geschrieben und nimmt den Leser auf eine so anschauliche Art und Weise mit in die Anfänge der Schweizer Erweckungsbewegung in der Heilsarmee, dass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte. Auf eine so feine Art schildert sie die Entwicklung der Protagonisten und bringt ein sehr kontrovers diskutiertes theologisches Thema zur Sprache. Ich war begeistert über die Entwicklung von Charlotte und wie fein sie gespürt hat, was Gott von ihr möchte und was ihre Berufung ist, die sich nicht durch religiöse Bestimmungen einiger bestimmter Denominationen unterdrücken lässt. Nicht wenn man Gott mehr gehorchen möchte als den Menschen. Mir hat diese besondere Geschichte sehr gut gefallen und dieses Buch darf auf jeden Fall bei mir wohnen bleiben und es wird auch nicht das letzte Buch dieser Autorin gewesen sein.

    Sehr lesenswert!
  • 5/5 Sterne

    Auf der Suche nach Gott und sich selbst

    Nidau, 1897. Charlotte Henzi erfährt durch Zufall, dass ihre Eltern gar nicht ihre leiblichen Eltern sind. Entwurzelt, aber zugleich bestätigt, dass sie nie in diese Familie gehörte, folgt sie einer Einladung nach Bern. In einer Kirche findet sie Gott und neue Freunde. Sie studiert fleissig die Bibel und ist begeistert von der Heilsarmee und deren Wirken. Sie will das Evangelium verkünden – doch genau das soll sie als Frau eben nicht. Und nun? Gottes Ruf folgen oder den Glaubensgeschwistern, die sie abhalten wollen?

    Erster Eindruck: Ein schlichtes Cover mit einer Frau in den Gassen von Bern – gefällt mir. Ein Personenverzeichnis und ein Glossar schweizerischer Begriffe am Ende des Buches sind sehr hilfreich.

    Die Enthüllung, dass Charlottes Eltern gar nicht ihre Eltern sind, ist ein Schock. In ihrem Herzen schmerzt aber nicht nur die Entwurzelung, sondern sie hat zugleich die Bestätigung, dass ihr jahrelanges Gefühl, nicht dazuzugehören, stimmig war. Was ist passiert, dass sie nicht bei ihren richtigen Eltern aufwachsen konnte? Die Einladung ihres bis dahin nur durch Karten und Geschenke bekannten Patenonkels Thomas kommt ihr gerade recht: Der Geologe lebte jahrelang in Grossbritannien, ist nun aber in die Schweiz zurückgekehrt. Sie freut sich, ihn kennenzulernen und macht sich auf die Reise nach Bern. Aufgrund ihrer privilegierten Situation – auch im Haushalt ihres Göttis – kann sie sich ihrem Bibelstudium und der Kirche widmen.

    Für mich war es das erste Buch der Autorin, insofern habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Bei mir auf dem SUB wartet jedoch noch die Uhrmacherin-Trilogie, worauf ich mich sehr freue. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und ich konnte mir die Protagonisten sehr gut vorstellen. Es war für mich zudem ein sehr spezielles Lesegefühl, da ich in der beschriebenen Region wohne und dementsprechend die Plätze auch kenne. Nur spielte eben alles in einer viel früheren Zeit und wirkte dadurch gleichwohl fremd und unbekannt. Sehr interessant fand ich die Informationen rund um die Heilsarmee. Die Heilsarmee ist in der Schweiz sehr bekannt, nicht zuletzt durch ihre Brockenhäuser, Notschlafstellen oder auch ihre Spendensammelaktionen vor Weihnachten, wo sie in Gruppen singend auftritt. Ich habe mir jedoch vorgängig noch nie Gedanken über deren Gründung oder die Opposition zu Beginn ihres Wirkens gemacht. Es war sehr mutig von Charlotte und ihren Mitschwestern, sich zu exponieren, um das Evangelium zu verkünden.
  • 4/5 Sterne

    Tief bewegend und regt zum Nachdenken an

    Der Titel „Sein Wort auf den Lippen“ hat mich sofort angesprochen. Er sprang mir regelrecht ins Auge und hat mein Interesse direkt geweckt. Umso dankbarer bin ich dem SCM Verlag, dass ich dieses Buch als Rezensionsexemplar lesen und rezensieren durfte.

    Nidau, 1897: Im Mittelpunkt steht Charlotte, ein junges Mädchen, das eines Tages erfährt, dass sie nicht zur Familie gehört, bei der sie aufgewachsen ist. Diese Nachricht stellt ihr bisheriges Leben auf den Kopf. Das Gefühl, nie ganz dazuzugehören, bestätigt sich – und sie sieht nur einen Ausweg: die Flucht nach Bern zu ihrem Götti. Dort begegnet sie nicht nur neuen Lebensumständen, sondern kommt auch mit dem christlichen Glauben in Berührung.

    Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig, wodurch ich regelrecht in die Geschichte hineingezogen wurde. Ich konnte mich gut in die Zeit des 19. Jahrhunderts hineinversetzen. Besonders Charlotte ist mir ans Herz gewachsen – sie ist ein warmherziger und feinfühliger Mensch. Ihre Gedanken konnte ich sehr gut nachvollziehen.

    Ihr Weg zum Glauben ist berührend und inspirierend. In der Heimat ihres Göttis trifft sie auf Christen, die sie liebevoll aufnehmen und ihr helfen, die Bibel und den Glauben kennenzulernen. Besonders beeindruckt hat mich Charlottes Begeisterung für Gottes Wort – sie verschlingt Bibelverse förmlich und zeigt damit, wie lebendig und kraftvoll der Glaube sein kann. An ihr wird deutlich, wie ein Christ wirklich „brennen“ sollte.

    Auch die weiteren Charaktere sind überzeugend und glaubwürdig dargestellt. Ihre Entwicklungen im Laufe der Geschichte fand ich spannend und gelungen. Es entsteht eine gute Balance zwischen ernsten Themen und humorvollen Momenten, was das Buch besonders lesenswert macht.

    Fazit:
    Der Titel „Sein Wort auf den Lippen“ hat mich tief bewegt und zum Nachdenken gebracht. Schon allein seine Aussagekraft ist bemerkenswert – denn ja, genau das wünsche ich mir auch: Gottes Wort auf meinen Lippen, mit voller Überzeugung. Wie schön ist das!

    Ein berührender historischer Roman mit geistlicher Tiefe – ich empfehle ihn sehr gerne weiter.
  • 4/5 Sterne

    Ein schwieriges Thema, fair diskutiert.

    Das Buch „Sein Wort auf den Lippen“ von der Schweizer Autorin Claudia Dahinden führt den Leser in die Schweiz zum Ende des 19. Jahrhunderts.

    Die junge Charlotte muss entdecken, dass die Familie, bei der sie lebt, nicht ihre Ursprungsfamilie ist, somit bewahrheitet sich ihr Gefühl nie genug zu sein und nicht wirklich dazuzugehören. Eine Erfahrung, die sie schon in jungen Jahren geprägt hat. Sie flüchtet nach Bern zu ihrem Götti, auch in der Hoffnung mehr über ihre richtigen Eltern kennenzulernen. Wird sie dort in Erfahrung bringen können, wer ihre Eltern sind? Wird sie in Bern wirklich zu einer Familie gehören? Ihre Begegnungen dort lassen sie überraschen…

    Der Roman von Claudia Dahinden diskutiert innerhalb der Erzählung zwei Hauptthemen. Zum einen die Entwurzelung von Charlotte, die bei Pflegeeltern aufwächst und sich dort trotz allem Komfort nie zuhause fühlt, zum anderen erörtert die Autorin, ob es Frauen in der Gemeinde erlaubt sein sollte zu predigen. Das Ganze geschieht vor der gut recherchierten Historie der schweizerischen Erweckungsbewegung. Meines Erachtens hat Claudia Dahinden gelungen die Gefühle und Ängste eines Menschen herausgearbeitet, der sich durch seine Herkunft entwurzelt fühlt und eine Heimat bei Gott und in der Gemeinde findet. Auch für das zweite Thema schafft die Autorin eine breite Diskussionsgrundlage, in dem sie viele Argumente für und gegen das Predigen von Frauen anführt. So gibt sie dem Leser/der Leserin die Möglichkeit sich eine eigene Meinung zu bilden. Es wäre super gewesen, wenn sie an den einzelnen Stellen auch die zugrundeliegenden Bibelverse angeführt hätte, so benötigt man schon einige Bibelkenntnisse, um diese zu erkennen. Mir hat die objektive Herangehensweise der Autorin gut gefallen und auch ihr „Endergebnis“ finde ich passend, auch wenn man eine andere Meinung vertritt.

    Zur Geschichte selbst muss man sagen, dass es eine Romanerzählung ohne große Höhen und Tiefen ist, trotzdem liest sich das Buch leicht und flüssig und man bleibt an der Geschichte dran. Die handelnden Personen werden sympathisch dargestellt und das Setting in der Schweiz hat mich sehr angesprochen.

    Insgesamt gesehen hat mir der Roman gefallen und er hat für gute, entspannende Lesestunden gesorgt. Es ist vielleicht weniger die Handlung an sich als die diskutierten Themen, die mich angesprochen haben. Gerne empfehle ich das Buch weiter.
  • 4/5 Sterne

    intensiv und spannend

    Intensiv, spannend und wortgewaltig führt Claudia Dahinden mit ihrem Roman "Sein Wort auf den Lippen" durch die Geschichte von Charlotte und geht dabei auf viele spannende Themen ein.

    Nicht nur, dass Charlotte auf der Suche nach Antworten bzgl. ihrer Herkunft ist, gibt es hier noch die Zerrissenheit eines Herzens, das gerade Gott gefunden hat, sich für ihn einsetzten möchte und dem Grenzen gesetzt werden.

    Ich fand es unfassbar interessant zu sehen, wie Charlotte sich entwickelt, fand es toll, dass der Glaube eine große Rolle spielt, auch wenn ich persönlich über einen theologischen Aspekt der Geschichte, den ich anders sehe, regelmäßig gestolpert bin.
    Nichtsdestotrotz fand ich es hochspannend zu sehen, wie ein junger Mensch für Gott brennt, sich einsetzen möchte, Bibelworte in sich aufsaugt, anderen Menschen von Jesus erzählen will und bereit ist, den dafür geforderten Preis zu bezahlen.

    Dazu kommt, dass die Charaktere wirklich gut ausgearbeitet sind und die Geschichte humorvoll, fast schon keck, sehr fröhlich und doch an den nötigen Stellen mit tiefem Ernst erzählt wird.
    Ich fand es toll, wie sich sowohl Charlotte als auch Aimée entwickelt haben und über sich hinausgewachsen sind. Dieser Roman entfaltet sich langsam, dafür aber sehr intensiv und hinterlässt durch die Einblicke in die Strukturen und Hintergründe der Heilsarmee bleibenden Eindruck.
    Glaube und praktische Hilfe gehen dort Hand in Hand und davon haben wir alle zu lernen, unabhängig davon, ob wir die gleichen Glaubenssätze haben oder manches evtl. anders sehen. Die Liebe zu anderen Personen, der Einsatz für Menschen am Rande der Gesellschaft und das Feuer für Gott haben mich stark beeindruckt.

    Dieses Buch lässt sich leicht lesen, ich konnte es kaum aus der Hand legen und habe mitgelebt, mitgelacht und mitgelitten.

    "Sein Wort auf den Lippen" ist somit ein intensiver Roman, der dazu ermutigt, auf Gottes Stimme zu hören und ihm mehr zu gehorchen als den Menschen.
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