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Bewertungen
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eindrücklich und spannend
Ich durfte dieses Buch von Silvia Barron schon vorab lesen und ihr dürft euch wirklich auf dieses Buch freuen!
"Uns führt der Mut" ist der erste Teil einer Trilogie und führt uns nach Dresden in das Jahr 1932.
Wie so viele Unternehmen in dieser Zeit steht auch die Otto Kaiser AG kurz vor dem Ruin. Emma Kaiser fühlt sich als Buchhalterin persönlich verantwortlich für die Misere, in der sie nun stecken. Auf der Suche nach einer Möglichkeit das Familienunternehmen zu retten, manövriert sie sich in eine ungemütliche Lage.
Währenddessen wird die Welt um sie herum immer unruhiger und die NSDAP gewinnt mehr und mehr an Zulauf.
Auch Max Dietrich bleibt nicht unberührt von der schwierigen Wirtschaftslage und landet bei seiner Arbeitssuche ausgerechnet in der Firma der Familie Kaiser.
Silvia Barron hat bei ihrem neuen Roman wieder einmal bewiesen, dass sie sich absolut auf gut recherchierte historische Romane versteht und lässt ihre Leser eintauchen in die unruhigen und ereignisreichen 1930er Jahre.
Man bekommt ein gutes Gefühlt für die angespannte wirtschaftliche aber auch politische Lage.
Emma Kaiser habe ich gleich ins Herz geschlossen und mit ihr gehofft, dass es ein gutes Ende, bzw. einen guten Weg für ihr Familienunternehmen gibt. Sehr schön fand ich auch den Zusammenhalt innerhalb ihrer Familie - besonders aber ihr Vater hat mich manches Mal zum Schmunzeln gebracht.
Aber auch viele weitere Charaktere haben mir sehr gut gefallen und ich bin gespannt wie sich deren Leben besonders in den folgenden Jahren weiterentwickelt.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen, dennoch bleibt es spannend und man wird bestens unterhalten.
Die Themen des Romans sind keine leichte Kost: besonders Armut, die wirtschaftliche Krise, angespannte politische Situation und die Ängste die mit all diesen Umständen einhergehen. Erschreckend und eindrücklich fand ich auch die Beschreibung der Strategien und Aufmärsche der NSDAP. Was für die einen Stärke demonstrierte, sorgte bei anderen für Angst und Unsicherheit. Diesen Zwiespalt erlebt man in dem Roman recht deutlich und auch die Folgen, die er für Familien und andere Beziehungen hatte.
Ein absolut lesenswerter Roman den ich sehr gerne weiterempfehle!
Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband. -
spannend, aufrüttelnd und emotional
Die Themen, die in dem Buch behandelt werden, sind keine leichte Kost. Die wirtschaftliche Krise zusammen mit dem Anfang des Nazi-Regimes waren für mich persönlich wirklich hart zu lesen. Die ganzen Schwierigkeiten, die Ängste, die Hoffnungslosigkeit und die Probleme, mit denen sich die Menschen tagtäglich befassen mussten, sind einfach erschreckend. Mir persönlich hat es das Herz gebrochen so viel Leid zu sehen.
Besonders erschreckend fand ich auch, dass manche Menschen, die eine andere Meinung als die Nazis vertreten haben, nichtsdestotrotz durch Manipulation und strategisch schlau dargestellte Argumentationen ihre Meinung geändert haben.
Die Charaktere fand ich vielschichtig und abwechslungsreich. Jeder hatte seine ganz persönlichen charakterlichen Merkmale und es hat Spaß gemacht, die Geschichte eines jeden Protagonisten mitzuverfolgen.
Der Schreibstil ist packend und einfach. Man taucht super in die Geschichte ein und für mich persönlich war der Spannungsbogen von Anfang an da und hat sich über die Seiten immer weiter aufgebaut.
Fazit: Ein ganz tolles Buch mit wichtigen inhaltlichen Themen. Besonders der Prolog zu Band 2 hat mich gecatcht und ich bin super gespannt, wie die Geschichte weiter geht. Eine ganz klare Leseempfehlung. -
Toller Roman über Mut, Liebe und Werte
"Uns führt der Mut" ist der erste Titel einer Trilogie von Sylvia B. Barron und handelt von einer Dresdner Unternehmerfamilie. Hauptfigur ist Emma, die Enkelin des Firmengründers der Otto Kaiser AG und für die Buchhaltung in der Firma verantwortlich. Ich brauchte nur wenige Seiten, um von der Geschichte ganz gefangen zu sein. Trotz der Schwere der Umstände liest es sich so leicht und flüssig, dass ich gar nicht mehr aufhören mochte. Emma sieht das Familienunternehmen tief in den roten Zahlen, geprägt von der wirtschaftlichen Not in den frühen dreißiger Jahren der Weimarer Republik. Bereits mehrfach wurde ein neuer Reichskanzler gewählt und niemand möchte mehr investieren, die NSDAP erfährt wachsenden Zuspruch und der aufstrebende Hitler gewinnt immer mehr an Boden für sein völkisches Gedankengut. Emma verbindet sich mit Franz von Altrock, nicht nur beruflich, sondern auch privat; jedoch zweifelt sie immer mehr an der Richtigkeit ihrer Verlobung mit ihm. Auch er wendet sich immer mehr dem Nationalsozialismus zu und sie steht zwischen Glaube und Liebe. Wäre da nicht der mittellose Max Dietrich mit seinem Einfallsreichtum, der sich mit ungewöhnlichen und finanzstärkenden Ideen in die Firma einbringt, wäre Emma kurz vor dem Aufgeben. Ganz wunderbar entfaltet sich eine zarte Romanze zwischen den beiden, nachdem Emma die Verlobung zu Franz gelöst hat. Der geschichtliche Hintergrund macht das ganze enorm spannend und man spürt in allen gesellschaftlichen Schichten die Zerrissenheit der deutschen Bevölkerung. Aktueller denn je geht es um Rassentrennung und blindes Mitlaufen. Auch die Anlehnung an reale Hintergründe rundet die Geschichte wunderbar ab. Einziger Wermutstropfen: der zweite Band erscheint erst im März 2026.....
Von mir gibt es trotzdem eine absolute Leseempfehlung und ich freue mich auf Band 2 und 3. -
Lehrreiches Lesevergnügen
Als erster Band einer Trilogie rund um den Nationalsozialismus spielt ‚Uns führt der Mut‘ in den Jahren 1932 und 33. Die erzählte Zeit umfasst eine Spanne von etwas mehr als einem halben Jahr und endet mit der Ernennung Hitlers als Reichskanzler.
Die Autorin versteht es auf äußerst gekonnte Weise, historische Themen in ansprechender Romanform zu verpacken. Die Erzählung fängt die vorherrschende politische Stimmung gut ein und legt in einfach zu folgenden Gedanken die Strukturen von Radikalisierungstendenzen in Umschwungszeiten und Zeiten des Mangels dar, ohne dass das Buch trocken oder gar langatmig zu lesen wäre.
Der Plot legt ein angenehm ruhiges Tempo vor, sodass man gut in die Geschichte hineinfinden und die einzelnen Personen kennenlernen kann. LeserInnen benötigen kein besonderes historisches Vorwissen, um voll in die Handlung eintauchen zu können. Zusätzlich bereichern anschauliche Beschreibungen von Orten und historischen Gepflogenheiten, sowie kunstgeschichtliche Details das Lesevergnügen rund um die Otto Kaiser AG.
Die Kaisers sind eine total sympathische Familie mit Gemeinschaftssinn, gelebtem Glauben und klaren Werten, die vor allem beim Patriarchen und der Protagonistin Emma zum Vorschein kommen. Der präsente Glaubensbezug hat mir insgesamt sehr gut gefallen, da dieser nicht nur unscheinbar im Hintergrund hängt, sondern mit klaren theologische Aussagen in Erscheinung tritt und die Geschichte enorm bereichert.
Emma mochte ich wirklich sehr gerne und konnte mich so gut mit ihren Wünschen und Zweifeln identifizieren: Sie ist eine ganz und gar aufgeweckte und liebevolle Hauptperson mit hohen Ansprüchen an sich selbst und inspirierenden Gedankengängen. Das Verhalten ihrer Schwester Ilse hingegen war mir häufig unsympathisch. Dennoch lies sich gut erahnen, wie gebrochen diese ist und wie sehr sie mit ihrem Selbstwert kämpft.
Sehr positiv fand ich, dass die sich entwickelnde(n) Liebesgeschichte(n) nicht platt und von Anfang an vorhersehbar ablaufen, sondern die einzelnen Charaktere vielschichtige Facetten haben und mit den zahlreichen Nuancen der menschlichen Natur dargestellt werden, sodass man nicht direkt einen klaren ‚guten‘ Favoriten vs. einen ‚schlechten‘ Kandidaten ausfindig macht. Das selbe lässt sich für die ausgefeilte Darstellung der politisch agierenden Romanpersonen sagen: hier hat es die Autorin ebenfalls geschafft, Motivation und Dynamik vom Mitläufertum bis zum überzeugten Radikalisten differenziert darzustellen, ohne Stereotype zu schaffen.
Durch die einfühlsame und klare Aufarbeitung der Inhalte trägt der Roman zur Aufklärung bzgl. unglaublich wichtiger Themen wie Antisemitismus bei und ist damit weiterhin von brandaktueller Relevanz. Aufgrund des hohen Bildungsgehalts kann ich mir den Roman auch gut als Lektüre für SchülerInnen vorstellen - ich konnte auf jeden Fall viel aus dem mit kraftvollen Aussagen durchzogenen Werk mitnehmen. Dadurch wird ‚Uns führt der Mut’ zu meinem neuen Favoriten unter den Barron-Büchern :). Am liebsten hätte ich direkt den nächsten Teil weitergelesen! Auch wenn die Geschichte gut für sich alleine zu lesen ist und ohne dramatischen Cliffhanger endet, macht sie definitiv Lust auf mehr.
CN: gestörtes Essverhalten/Bulimie, Zwangsprostitution/sexualisierte Gewalt, Dissoziation/Depersonalisation/PTBS, Rassismus/Antisemitismus
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