Artikelinformationen
Artikelbeschreibung
Christine ist eine Frau in den 30ern, kreativ, voller Elan, hat Mann und Kind. Und sie liebt Gott. Erst auf den zweiten Blick merkt man: Ihre Biografie hat einen Bruch. Nach gescheiterter erster Ehe hat sie ihre Vorstellung stark ändern müssen: darüber, wer Gott ist und wie er sich das mit Frau und Mann gedacht hat. Es hat sie viel gekostet, Schmerz vor allem. Aber auch Mut, sich mit ihrem Gottesbild auseinanderzusetzen. Und Kraft, sich eigenen Veränderungsprozessen zu stellen. In ihrem Buch ermutigt sie Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, dazu, hinzusehen, warum der Lebens- und Glaubensplan nicht aufging. Und sie motiviert zu eigenen konkreten Schritten - hin zu dem Gott, der menschenfreundlich ist."Es geht nicht darum, alle Verletzungen des Herzens zu vermeiden, sondern ein Herz zu kultivieren, das mit allem zurechtkommt, was das Leben für uns bereithält." Christine Poppe
Stimmen zum Produkt
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»Tina erzählt die mutige Geschichte über ihre Scheidung. Sie traut sich, Rollenbilder und theologische Glaubenssätze zu hinterfragen. Die Antworten, die sie daraufhin findet, schenken Hoffnung. Denn Gott ist genau dort zu finden, wo wir oft nicht mit ihm gerechnet haben.« Priska Lachmann, Autorin und Theologin / priskalachmann.de
Zusatzinformationen
- ISBN: 9783417010138
- Auflage: 14.02.2024
- Seitenzahl: 256 S.
- Maße: 13,5 x 21,5 x 2,2 cm
- Gewicht: 401g
- Preisbindung: Ja
- Sachgebiet: Erlebnisberichte
Passende Themenwelt zu diesem Produkt
Extras
Leseprobe
Bewertungen
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lebensnah und mutig
Am Anfang wusste ich nicht so genau, was mich unter dem Titel erwartet, aber er klang sehr interessant (und auch das Cover ist ansprechend gestaltet). Als ich mich dann weiter mit dem Buch beschäftigt habe, konnte ich erahnen, worum es gehen könnte: um Beziehungen und Trennungen. Aber Christine Poppe hat es weiterhin geschafft, mich zu überraschen.
Das Buch ließ sich durch Christines persönlichen und lebensnahen Schreibstil gut lesen, auch wenn immer wieder darauf verwiesen hat, dass manche Themen später erläutert werden. Besonders beeindruckend finde ich, wie mutig Christine ist, über ein Thema zu schreiben, das gerade in konservativ christlichen Kreisen ein sehr „heißes Eisen“ ist. Ich finde sie hat es aber gut geschafft, kritisch verschiedene Themen um die Thematik der Beziehungen, Rollenbilder und vor allem die heutige Umsetzung im christlichen Kontext zu hinterfragen und ihre Erkenntnisse zu teilen, auch wenn ich persönlich nicht immer derselben Meinung bin. Bemerkenswert finde ich dabei, dass man gut mit lesen kann, wie in ihrer eigenen Biografie mit dem Thema Scheidung ihre persönliche Beziehung zu Gott und ihr Glaube nicht verloren gegangen sind, sondern gewachsen ist.
Schön ist auch, dass sie Stimmen von anderen Menschen mit einbringt, die ihre Erfahrungen ergänzen.
Auch wenn mich das Thema persönlich nicht betrifft, ist es jedoch relevant in meinem Umfeld. Durch Christine Poppes Buch können Menschen, die eine Scheidung durchlebt haben besser verstanden werden, gerade auch in christlichen Kontexten. Außerdem bietet das Buch einen wertschätzenden Umgang mit dem Thema.
Christine Poppe bietet in ihrem Buch immer wieder gute Quellen und Belege für ihre Thesen und hat auch eine empfohlene Literaturliste am Ende angehängt mit weiterführenden Buchtipps, um mehr in die Thematik einzutauchen. Auch gab es im Buch QR-Codes, die einige Themen nochmal vertiefen sollten, diese haben bei mir jedoch nicht alle funktioniert.
Fazit: Ich würde das „von dem Versuch, mich selbst zu zähmen, und dem Mut, es sein zu lassen“ als ein mutiges und ehrliches Buch bezeichnen, voller Weisheit und Lebenserfahrung, das sich kritisch mit dem Thema Ehe, Scheidung und Beziehung auseinandersetzt.
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Befreit glauben und leben
In ihrem Buch "Von dem Versuch, mich selbst zu zähmen, und dem Mut, es sein zu lassen. Wie wir Rollenbilder überwinden und authentisch Beziehung leben" beschreibt Christine Poppe ihren Weg aus religiösen Glaubenssätzen und Gesetzlichkeit hin zu einem befreienden Gottesbild und einem authentischen, lebendigen Glaubensleben.
Wie in ihrer Gemeinde üblich heiratet Christine trotz ernsthaften Zweifeln ihren Freund - u.a. um auch körperlich mit ihm intim werden zu dürfen. Sie versucht eine gute Ehefrau zu sein und orientiert sich dabei an den klischeehaften Rollenbildern ihrer Umgebung. Immer mehr merkt sie: Das bin nicht ich. Ihre Ehe saugt ihr alle Lebensfreude und -kraft. Trennung kommt dennoch für Christine lange nicht in Frage. Zu groß ist die Angst vor Verurteilung.
Als sie den Schritt geht und sich von ihrem Mann trennt, werden einige ihrer schlimmsten Befürchtungen wahr: Enge Freunde verlassen sie und zeigen weder Mitgefühl noch Verständnis. Sie findet Zuflucht bei ihren nichtchristlichen Freunden, die sie liebevoll auffangen und für sie da sind und auch ihre Familie reagiert überraschend positiv.
Christine begibt sich auf einen mutigen Heilungsweg. Sie hinterfragt nicht nur die Rollenbilder, die sie als Einengung empfindet, sondern auch ihren Glauben und ihr Leben. In dieser Zeit lernt sie ihren heutigen Mann kennen, durch den vieles in ihrem Leben heilen darf.
Dieses Buch ist harte Kost für mich. Christine hat meinen Glauben und meine Überzeugungen in vielen Punkten herausgefordert. Ich darf neu Rollenbilder hinterfragen, die Bibel wälzen, Fragen stellen und lernen: Ich bin gehalten und geliebt. Diese Reise ist sicher noch lange nicht abgeschlossen. Große Leseempfehlung! -
bewegend!
Der Titel dieses Buches interessierte mich, ich hatte den Klappentext nicht gelesen, deswegen war ich anfangs etwas überrascht, dass die Scheidung der Autorin der Aufhänger ihres Buches war. Ich selbst bin frisch verheiratet und dachte zunächst - warum sollte ich dieses Buch weiterlesen? Doch ich tat es. Der Schreibstil der Autorin macht es möglich, dass man immer weiter lesen möchte. Ich habe das Buch nur drei mal weggelegt - und das nur, weil ich meine eigenen Gedanken erstmal sammeln wollte. Dieses Buch ist bewegend, es regt zum nachdenken an und eröffnet Räume der eigenen Reflexion. Poppe gelingt es, anhand ihrer eigenen Geschichte und anhand von Erfahrungen, die Menschen mit ihr geteilt haben, Empathie hervorzurufen. Ihre theologischen Einordnungen, das ehrliche Hinterfragen eigener Glaubenssätze und das weiter nach vorne gehen und trotzdem stehen lassen, sucht seines Gleichen. Dieses Werk ist nichts für schwache Nerven, denn es bewegt nachhaltig, regt zum Nachdenken an und zeigt, dass andere Wege möglich sind, als die, die man erlernt hat. Eine klare Empfehlung an alle Mutigen - egal welcher Beziehungsstatus gegeben ist.
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Buchempfehlung
Christine Poppe hatte mich schon bei ihrer Widmung. "Für mein jüngeres Ich, das zu jeder Zeit sein Bestes gegeben hat. Und für alle mit gebrochenen Herzen, die so mutig sind, wieder aufzustehen und ihrer Sehnsucht nach Verbindung zu folgen." Obwohl ich selbst nicht verheiratet bin oder war, finde ich das Thema extrem spannend und ist wichtig zu beleuchten. Ich glaube auch als Unverheiratete kann ich viel aus dem Buch "Von dem Versuch mich selbst zu zähmen und dem Mut, es sein zu lassen" mitnehmen. Dadurch können Menschen, die eine Scheidung durchlebt haben besser verstanden werden und ein wertschätzender Umgang findet statt.
Christine Poppe spricht nicht nur von ihren eigenen Erfahrungen, sondern bringt auch die Stimme von weiteren Menschen mit ein. Dies gibt nochmals einen grösseren Überblick über die Gefühle und Gedanken von Menschen, die so etwas durchleben mussten.
Für mich ganz wichtig sind die Abschlussworte, bei welchem die Leute nochmals zu Wort kommen und sich an die Angehörigen sowie die Betroffenen richten.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, auch wenn du nicht verheiratet bist oder warst. -
Veränderung ist möglich
Christine Poppe erzählt über ihre Vergangenheit und ihre Erfahrung mit der Scheidung. Sie hat viele Glaubenssätze hinterfragt und sich viel mit den Themen Trennung, Schmerz und Glaube beschäftigt.
Das Cover finde ich umwerfend. Ich muss zugeben, dass es das erste war, was mir ins Auge fiel und warum ich das Buch lesen wollte. Die Farben passen einfach gut zueinander.
Ich war überrascht, als ich anfing zu lesen, um was es da eigentlich ging. Denn der Titel verriet es auf den ersten Blick gar nicht. Ich bewundere Christines Mut und ihre Stärke. Auch ihre Ehrlichkeit war bewundernswert. Der Glaube kam nicht zu kurz. Man merkt, dass dieser bei ihr stetig gewachsen ist.
Was ich toll fand, dass Christine viele andere Menschen interviewt hat, die ihre Erfahrungen auch geteilt haben. So kriegt man einen Einblick in verschiedene Perspektiven.
Zum Ende des Buches findet man viele Quellenangaben.
Ich habe einige Aussagen nicht richtig verstanden, deshalb konnte ich diese auch nicht nachvollziehen.
Christine Poppe ist jetzt als Coach tätig. Sie ist glücklich mit ihrem Mann und ihrem Kind.
Ich wünsche ihr alles Gute auf dem weiteren Weg mit der Familie und Jesus! -
Ein sehr wertvolles Buch
Die Erwartungen an dieses Buch waren anfangs etwas verwirrend. Erst dachte ich vom Titel her, es geht um Selbstfindung.
Der Klappentext verhieß eher ein Buch über Beziehungsprobleme und Scheidungen.
Am Ende muss ich sagen es ist beides richtig, die Autorin findet durch die schwierige Beziehung zu sich selbst zurück.
Es ist ein wirklich sehr gutes Buch, das ich gern gelesen habe und es hat sehr viele Aspekte meines Lebens angesprochen obwohl ich in keiner der angesprochenen Situationen gewesen bin.
Ich habe etwas über Kirchengemeinden erfahren und wieso man vorsichtig mit dogmatischen Regeln sein muss.Ich habe auch interessante Auslegungen und Hintergrundwissen zu biblischen Grundlagen erfahren. Und das wertvollste an diesem Buch ist definitiv der große Teil der Selbstfindung und die Beziehung zu anderen.
Christine Poppe schreibt fundiert und trotzdem nicht langweilig über psychologische Grundlagen und wie wir mit unseren Prägungen umgehen und arbeiten können.
Ich habe sehr viel für mich mitnehmen, und mich in manchem Verhalten wiederfinden können. Auch wenn man nicht aus einem christlichen Hintergrund kommt, oder eine Scheidung erlebt hat, so hat doch jeder sein Paket zu tragen und unbewusst Verhaltensmuster entwickelt, die nicht immer zu unserem Besten dienen.
Auch der Glaube kommt nicht zu kurz und es ist schön zu lesen , wie die Autorin einen liebevollen Gott kennenlernt der trägt und hilft.
Alles in allem eine große Bereicherung der christlichen Literatur und ein Buch das eigentlich jede Frau (und vielleicht auch jeder Mann) lesen sollte, der in einer christlichen Gemeinde ist.
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Ein gutes, dringend notwendiges Buch!
Schon beim Anblick des Covers wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will – da der Titel jedoch nicht gleich verriet, wohin es thematisch geht, ließ ich mich überraschen. Und das wurde ich definitiv, überrascht. Im positiven Sinne. Denn: das Buch befasst sich mit Scheidung innerhalb der christlichen Welt. Kein einfaches, und definitiv ein zu wenig diskutiertes Thema! In ihrem Erstwerk schildert Christine Poppe u.a. Szenen ihrer ersten Ehe. Sie beleuchtet auch, wie sie selbst aufgewachsen ist und wie es überhaupt zu der recht frühen Ehe kam. Welche Glaubenssätze sie verinnerlicht hatte und wie sich ihr Gottesbild über die Jahre verändert hat. Was sie heute glaubt und nicht mehr glaubt. Sie wahrt dabei stets die Privatsphäre beteiligter Personen und ist sehr respektvoll und wertschätzend in ihren Schilderungen. Dieses Buch ist keine „eiskalte Abrechnung“ mit dem Ex-Mann. Im Gegenteil. Das Buch ist aufgeteilt in zwei Teile, quasi ein „Davor“ und ein „Danach“. Poppe verbindet eigene Erfahrungen mit Erkenntnissen aus Psychologie, Politik, Theologie und Feminismus. Das Gute daran: sie unterscheidet sehr genau zwischen Empfindungen und Fakten. Das Buch bietet durchweg gute Quellen und Belege für ihre Thesen und auch die empfohlene Literaturliste am Ende enthielt einige weiterführende Buchtipps, die ich als sehr positiv empfunden habe. Einen Satz fand ich besonders eindringlich, weil ich finde, dass er die christliche Welt, die oft sehr strikt von Ge- und Verboten geprägt ist, gut beschreibt: „Wir könnten so glücklich sein, wenn wir es uns nur erlauben würden.“ (S. 42). Insgesamt denke ich, dass das Buch für alle empfehlenswert ist, die sich für das Thema interessieren. Ich habe es aus der Perspektive einer unverheirateten Frau in ihren 20ern gelesen. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre, auch wenn ich bisher weder eine Ehe noch Kinder habe. Den Schmerz, die Enttäuschung, die Angst, versagt zu haben und den Trost, wieder neue Hoffnung gefunden zu haben, all das lässt sich dank des sehr reflektierten Schreibstils wunderbar nachempfinden, auch ohne selbst geschieden zu sein.
Den sehr sperrigen Titel hätte ich persönlich kürzer gewählt und im Buch werden an mehreren Stellen QR-Codes eingesetzt, die (zumindest bei mir) zum Teil nicht funktioniert haben. Das ist etwas nervig. Ansonsten habe ich das Buch sehr gerne gelesen und bin davon überzeugt, dass es eine Diskussion anstoßen kann, die innerhalb vieler christlicher Gemeinden notwendig wäre: dass es manchmal eben nicht besser ist, auf ewig in toxischen Ehen zu verbleiben, nur um Gebote willen. Und dass eine Scheidung nicht das Ende der Welt bedeutet. Sondern auch ein ganz wunderbarer Anfang sein kann. Denn, wie Poppe zurecht feststellt: „Jesus ist für Menschen gestorben. Nicht für Institutionen, nicht einmal für die Ehe.“ (S. 57). -
Ein sehr wertvolles Buch
Die Erwartungen an dieses Buch waren anfangs etwas verwirrend. Erst dachte ich vom Titel her, es geht um Selbstfindung.
Der Klappentext verhieß eher ein Buch über Beziehungsprobleme und Scheidungen.
Am Ende muss ich sagen es ist beides richtig, die Autorin findet durch die schwierige Beziehung zu sich selbst zurück.
Es ist ein wirklich sehr gutes Buch, das ich gern gelesen habe und es hat sehr viele Aspekte meines Lebens angesprochen obwohl ich in keiner der angesprochenen Situationen gewesen bin.
Ich habe etwas über Kirchengemeinden erfahren und wieso man vorsichtig mit dogmatischen Regeln sein muss.Ich habe auch interessante Auslegungen und Hintergrundwissen zu biblischen Grundlagen erfahren. Und das wertvollste an diesem Buch ist definitiv der große Teil der Selbstfindung und die Beziehung zu anderen.
Christine Poppe schreibt fundiert und trotzdem nicht langweilig über psychologische Grundlagen und wie wir mit unseren Prägungen umgehen und arbeiten können.
Ich habe sehr viel für mich mitnehmen, und mich in manchem Verhalten wiederfinden können. Auch wenn man nicht aus einem christlichen Hintergrund kommt, oder eine Scheidung erlebt hat, so hat doch jeder sein Paket zu tragen und unbewusst Verhaltensmuster entwickelt, die nicht immer zu unserem Besten dienen.
Auch der Glaube kommt nicht zu kurz und es ist schön zu lesen , wie die Autorin einen liebevollen Gott kennenlernt der trägt und hilft.
Alles in allem eine große Bereicherung der christlichen Literatur und ein Buch das eigentlich jede Frau (und vielleicht auch jeder Mann) lesen sollte, der in einer christlichen Gemeinde ist.
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Ein gutes, dringend notwendiges Buch!
Schon beim Anblick des Covers wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen will – da der Titel jedoch nicht gleich verriet, wohin es thematisch geht, ließ ich mich überraschen. Und das wurde ich definitiv, überrascht. Im positiven Sinne. Denn: das Buch befasst sich mit Scheidung innerhalb der christlichen Welt. Kein einfaches, und definitiv ein zu wenig diskutiertes Thema! In ihrem Erstwerk schildert Christine Poppe u.a. Szenen ihrer ersten Ehe. Sie beleuchtet auch, wie sie selbst aufgewachsen ist und wie es überhaupt zu der recht frühen Ehe kam. Welche Glaubenssätze sie verinnerlicht hatte und wie sich ihr Gottesbild über die Jahre verändert hat. Was sie heute glaubt und nicht mehr glaubt. Sie wahrt dabei stets die Privatsphäre beteiligter Personen und ist sehr respektvoll und wertschätzend in ihren Schilderungen. Dieses Buch ist keine „eiskalte Abrechnung“ mit dem Ex-Mann. Im Gegenteil. Das Buch ist aufgeteilt in zwei Teile, quasi ein „Davor“ und ein „Danach“. Poppe verbindet eigene Erfahrungen mit Erkenntnissen aus Psychologie, Politik, Theologie und Feminismus. Das Gute daran: sie unterscheidet sehr genau zwischen Empfindungen und Fakten. Das Buch bietet durchweg gute Quellen und Belege für ihre Thesen und auch die empfohlene Literaturliste am Ende enthielt einige weiterführende Buchtipps, die ich als sehr positiv empfunden habe. Einen Satz fand ich besonders eindringlich, weil ich finde, dass er die christliche Welt, die oft sehr strikt von Ge- und Verboten geprägt ist, gut beschreibt: „Wir könnten so glücklich sein, wenn wir es uns nur erlauben würden.“ (S. 42). Insgesamt denke ich, dass das Buch für alle empfehlenswert ist, die sich für das Thema interessieren. Ich habe es aus der Perspektive einer unverheirateten Frau in ihren 20ern gelesen. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre, auch wenn ich bisher weder eine Ehe noch Kinder habe. Den Schmerz, die Enttäuschung, die Angst, versagt zu haben und den Trost, wieder neue Hoffnung gefunden zu haben, all das lässt sich dank des sehr reflektierten Schreibstils wunderbar nachempfinden, auch ohne selbst geschieden zu sein.
Den sehr sperrigen Titel hätte ich persönlich kürzer gewählt und im Buch werden an mehreren Stellen QR-Codes eingesetzt, die (zumindest bei mir) zum Teil nicht funktioniert haben. Das ist etwas nervig. Ansonsten habe ich das Buch sehr gerne gelesen und bin davon überzeugt, dass es eine Diskussion anstoßen kann, die innerhalb vieler christlicher Gemeinden notwendig wäre: dass es manchmal eben nicht besser ist, auf ewig in toxischen Ehen zu verbleiben, nur um Gebote willen. Und dass eine Scheidung nicht das Ende der Welt bedeutet. Sondern auch ein ganz wunderbarer Anfang sein kann. Denn, wie Poppe zurecht feststellt: „Jesus ist für Menschen gestorben. Nicht für Institutionen, nicht einmal für die Ehe.“ (S. 57). -
Authentisch Beziehung leben - das klingt hoffnungsvoll!
Christine Poppe blickt auf ihre Vergangenheit. Sie ist Christin und hat sich vom ersten Ehemann scheiden lassen. Sie ist selbst als Coach tätig und hinterfragt christliche Rollenbilder, aber auch Glaubenssätze, die es zu überwinden galt. Für ihr Buch hat sie weitere 42 Gesprächspartner interviewt und auch deren Antworten mit einfließen lassen.
Das Buch soll allen helfen, deren Beziehungen herausfordernd sind oder waren, und die sich neue, positive Beziehungen wünschen. Es ermutigt Betroffene, sich auszusprechen und sich somit nicht allein zu fühlen. Es kann auch Menschen, die andere in ähnlichen Umständen begleiten, für die Thematik sensibilisieren.
Im ersten Teil erzählt die Autorin, wie sie im Umfeld einer konservativen Gemeinde groß wurde und wie deren Wertvorstellungen ihre Jugend und ihr Leben prägten.
Sie beschreibt die Entwicklung ihrer ersten Ehe, an der sie lange festhielt, weil immer noch die Hoffnung bestand, man könne sich anpassen, der Partner ändere sich doch noch, oder dass man wohl etwas falsch macht, wenn Beziehungen nicht funktionieren. Der Druck, sich unterordnen zu müssen war sehr groß, so mächtig, dass eine Trennung lange keine Option war.
Das Rollenbild der Frau, insbesondere deren Unterordnung, die von manchen Gemeinden entsprechend gelebt oder gefordert wird, kommt in diesem Zusammenhang zur Sprache. Beispiele von den Interviewpartnern runden das Bild entsprechend ab.
Christine Poppe führt sehr anschaulich den zeitgeschichtlichen Zusammenhang der entsprechenden Bibelstellen und der damals geltenden Lebenswirklichkeit (vgl. Epheser 5, 21-22) aus. Das familiäre Rollenbild kann sich durch diese Betrachtungsweise verändern und (ggf. auch theologisch) neu interpretiert werden.
Der zweite Teil handelt darüber, wie durch Echtheit und Selbstverbundenheit neues Vertrauen in Beziehungen entstehen kann. Doch zunächst muss man sich von manchem loslösen im Leben. Die Autorin zeigt verschiedene Wege auf, wie man zur Ruhe kommen kann und inwiefern Therapien und der Glaube helfen können. Im Buch findet man auch verschiedene QR-Codes, die zu ergänzenden Themen führen.
Das Buch endet mit zahlreichen Quellenangaben und einer Literaturliste, die ihr selbst als Inspiration dienten.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Zeiten der Wüste kennen wir alle und man kann sehr gut Parallelen zu anderen Lebensbereichen ziehen. Christine hat ihren Weg beschrieben, wie man aus dem Tal wieder herauskommen kann und auch geschildert, wie sie sich mit ihrem Glauben auseinandergesetzt hat. Ein ehrliches Buch, das Mut macht, Hoffnung schenkt und einen neuen Blickwinkel auf Gottes Liebe zu uns aufzeigt.
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Veränderung ist möglich
Christine Poppe wächst in einer konservativen christlichen Familie auf. In ihrer Russlanddeutschen Gemeinde ist alles klar geregelt – wie Frauen sich kleiden sollen, wer in der Ehe das Sagen hat, wie die Freundschaftszeit zu verlaufen hat. Christine will gern tun, was von ihr erwartet wird. Mit 21 ist sie verheiratet, doch das erwartete Eheglück bleibt aus. Schon nach wenigen Jahren ist der Leidensdruck für sie so schwer, dass sie sich scheiden lässt. Dabei ist sie davon überzeugt, dass sie das als Christin nicht darf.
Sie fühlt sich in der Trennungszeit sehr alleingelassen. Doch ihr größter Trost ist Gott, der sie nicht, wie sie befürchtet hatte, verwirft, sondern liebevoll begleitet. Es dauert Jahre, bis sie versteht, welche Glaubenssätze ihr geschadet haben und wie sie wieder heil werden kann. Inzwischen arbeitet sie als Coach um anderen, die Ähnliches mitmachen, zu helfen.
In diesem Buch erzählt Christine ihre Geschichte. Dabei reflektiert und bewertet sie ihr Erleben. Kurze Aussagen von Menschen, die eine Trennung erlebt haben, ergänzen ihre Erfahrungen. Aber neben den autobiografischen Teilen des Buches, erzählt die Autorin vor allem, was sie in den letzten Jahren gelernt hat. Im Verlauf ihrer Therapie, beim Bibelstudium und bei der Ausbildung zur traumasensiblen Coach lernt sie viel über Themen wie Heilung, Vergebung und Grenzen. Das Gelernte gibt sie hier weiter.
Dieses Buch ist ein Buch voller Weisheit und Lebenserfahrung. Die Worte der Autorin sind mitfühlend, verständnisvoll und ermutigend. Sie macht Mut, die eigene Würde zu schützen und einen Weg zu finden, der zu einem lebenswerten und erfüllten Leben führt. Obwohl sie zu Schlüssen kommt, die manche konservative Christen nicht teilen werden, ist ihre Ansicht gut begründet. Es wird beim Lesen deutlich, dass sich ihre Gottesbeziehung vertieft hat. Es geht ihr nicht darum, ihren eigenen Willen durchzusetzen, sondern sie möchte von Gott hören, was er will, und so leben, wie es ihm gefällt.
Fazit: Lebenshilfe für Menschen, die ihre konservative Prägung hinterfragen, dabei aber an Gott festhalten. Im Vordergrund stehen Themen wie Scheidung und Wiederheirat, Schuld und Vergebung, Veränderung und Neuanfang. Sehr empfehlenswert!
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