Wo die Winterrose blüht (Buch - Paperback)

4.5 Sterne

Wo die Winterrose blüht (Buch - Paperback)

Frankreich, 1943: Die Fluchthelferin Grace Tonquin bringt jüdische Kinder über die Pyrenäen in Sicherheit und nimmt sie mit in ihre Heimat Oregon. Doch die erlittenen Traumata bleiben nicht einfach in der Alten Welt zurück und werfen ihre Schatten bis in die Gegenwart.

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Details

Artikelinformationen

Artikelbeschreibung

Département Ariège, Frankreich, 1943
Die Fluchthelferin Grace Tonquin, eine unerschrockene junge Frau aus der Gemeinschaft der Quäker, will jüdische Kinder aus dem besetzten Frankreich über die Pyrenäen in Sicherheit bringen. Sie nimmt die verwaisten Geschwister Élias und Marguerite mit in ihre Heimat Oregon. Doch die erlittenen Traumata bleiben nicht einfach in der Alten Welt zurück, sondern drohen, die Familie zu zerreißen ...

Oregon, USA, 2003
Addie Hoult möchte ihrem Ersatzvater Charlie helfen, der an einer schweren Erbkrankheit leidet. Nur, wenn sie seine Verwandten findet, kann er gerettet werden. Und vielleicht werden dann auch seine inneren Wunden heilen. Ihre Suche führt sie zum Tonquin Lake und auf die Spuren von Grace und ihrer Familie, die ein Geheimnis zu umgeben scheint ...

 

Zusatzinformationen
  • ISBN: 9783963622816
  • Auflage: 29.06.2022
  • Seitenzahl: 384 S.
  • Maße: 13,5 x 20,5 x 2,5 cm
  • Gewicht: 443g
  • Preisbindung: Ja
  • Sachgebiet: Erzählungen/Romane
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Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    Die Botschaft der Trauerweide und der lange Weg zurück

    „Wo die Winterrose blüht“ von Melanie Dobson ist eine packende Flüchtlingsgeschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und ist im Juni 2022 bei Francke-Buch erschienen.
    Auf den Spuren der jungen Fluchthelferin Grace Tonquin werden wir mit hineingenommen in die Dramatik der Rettung jüdischer Kinder in Frankreich vor der Deportation.
    Als amerikanische Quäkerin arbeitet sie zusammen mit dem Franzosen Roland, der sie mit allen wichtigen Informationen und Hilfsmitteln unterstützt und bei Befreiungsaktionen aktiv agiert.
    Als Frankreich immer mehr unter die Naziherrschaft gerät, bleibt nur noch die Flucht über die Pyrenäen, um die Kinder vor Gefangenschaft oder Tod zu bewahren.
    Der Weg über die hohen Berge erweist sich für Grace, die ohne Begleitung von Roland mit 12 Kindern ihr sichergeglaubtes Domizil verlassen muss, als ein kräftezehrender Aufstieg mit unerwarteten Gefahren und Herausforderungen. Der Wintereinbruch verschärft die notvolle Situation, doch die Winterrosen beginnen zu blühen…
    Sechzig Jahre später kämpft eine andere junge Frau, Addie Hoult um das Weiterleben ihres Pflegevaters Charlie, der nur durch eine passende Knochenmarkspende eine Chance gegen eine tödliche Erbkrankheit hat. Auf der Suche nach Charlies vielleicht noch lebender Verwandtschaft begibt sie sich in die Vergangenheit seiner tragischen Familiengeschichte und entdeckt Geheimnisse, die Charlie aus seinem Leben vor vielen Jahren schon ausgeblendet hat.

    Mein Leseeindruck:
    Ein fesselndes Familiendrama, dessen Wurzeln in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und seiner Auswirkungen reichen.
    Die beiden Handlungsstränge sind miteinander verflochten und nach und nach entsteht ein Gesamtbild, das von Seite zu Seite deutlicher wird.
    Melanie Dobsons flüssig-packender Schreibstil hat mir ein spannend- unterhaltsames Leseerlebnis geschenkt, das mich auf eine emotionale Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschickt hat und mich bis zum Ende der Geschichte nicht mehr losgelassen hat.
    Auch der christliche Aspekt des Romans ist überzeugend und authentisch dargestellt und gibt der Handlung Tiefgründigkeit und Perspektive.

    Mein Fazit:
    Ein wunderbares Lesevergnügen, das durch empathische Charaktere, spannend -emotionale Szenen und historisch-gute Recherche, das Thema von Vergebung und Heilung aufbereitet.

  • 4/5 Sterne

    blühen - wenn alle anderen schon erfroren sind

    "Eine Winterrose. Eine schlichte, aber starke Pflanze, die immer noch ihre Schönheit ausstrahlt, wenn alle anderen Blumen in den Wintermonaten schon längst verblüht waren." Zitat S. 148

    Das hier ist mein erstes buch von Melanie Dobson aber definitiv nicht das letzte. Ich lese gerne Romane die zur Zeit des 2. Weltkrieges spielen denn bei aller Grausamkeit der vergangenen Zeit, es gab sie - die Winterrosen die blühten wenn alle anderen schon erfroren waren - die starken Frauen und Männer die bereit waren ihr Leben für andere in Gefahr zu bringen.

    "Wo die Winterrose blüht" ist ein wunderbarer und sehr vielschichtiger Roman mit tollen und tiefgehenden Charakteren und einer grandiosen Geschichte. Erzählt wird sie auf zwei Zeitebenen wobei mich der historische Teil von Anfang an gepackt hat und der zeitgenössische Teil erst etwas später.

    Im historischen Teil geht es um Grace. Eine junge Fluchthelferin die mit mehreren Kindern auf dem Weg aus dem besetzten Frankreich über die Pyrenäen ist um die Kinder zu retten.

    Mit ihrem Mann, Elias und Marguerite (zwei der Kinder denen sie das Leben gerettet hatte und deren Verwandte nicht aufzufinden waren) baut sie sich ein neues Leben auf. Doch der Albtraum der Vergangenheit lässt sie alle nicht los und das Leben wird schwer, das Glück und der Frieden drohen zu zerbrechen.

    Im zeitgenössischen Teil geht es um Addie deren Ersatzvater Charlie an einer schweren Erbkrankheit leidet. Sie möchte ihm helfen und sucht nach Verwandten. Ihre Suche führt sie zum Tonquin Lake, dorthin wo Grace früher gelebt hat. Doch Grace ist verschwunden, niemand scheint etwas zu wissen und alles ist sehr geheimnisvoll.

    Auch die Nebencharaktere sind spannend, vielschichtig und interessant. Am liebsten war mir da Louis, Addie trifft ihn bei ihrer Suche und auch seine Geschichte ist sehr spannend.

    Doch auch die Frage wo sich die beiden Erzählstänge treffen werden, wie sie verbunden sind und wie die Antworten auf die vielen Fragen lauten, hat mich beschäftigt.

    Der Schreibstil ist wunderbar sanft, leicht zu lesen, getragen, treffend und berührend. Die Geschichte geht zu Herzen und lässt einen nicht los. Man möchte wissen wie es weitergeht und mag das Buch nicht aus der Hand legen.

    Ganz stark fand ich die Botschaft die dieses Buch vermittelt und zwar die Tatsache das Gott aus großem Versagen wunderbares wachsen lassen kann.
    Wenn auch sonst der Glaube nur zurückhaltend thematisiert wurde ist diese so wichtige und tröstende Nachricht deutlich eingearbeitet und macht Mut.

    "Wo die Winterrose blüht" ist ein starkes Buch über schwere Schuld, großes Trauma, Herzensnot, Verletzungen aber auch Neuanfängen, Liebe und Vergebung.
  • 4/5 Sterne

    Wo die Winterrose blüht

    Frankreich, 1943: die junge Amerikanerin Grace Tonquin versucht eine kleine Gruppe jüdischer Kinder vor den Nazi in Sicherheit zu bringen. Unter ihnen die Geschwister Elias und Marguerite, die sie nach erfolgreicher Flucht über die Pyrenäen mit in ihre Heimat Oregon nimmt. Dort baut sich Grace mit ihrem Mann und den Geschwistern ein neues Leben auf. Doch die erlittenen Fluchterfahrungen drohen die Familie zu zerreißen…

    Oregon, 2003: Addie Holt ist auf der Suche nach der Familie Tonquin, um für ihrer Ersatzvater Charlie einen Knochenmarkspender zu finden. Doch am Tonquin Lake stößt Addie auf eine Mauer des Schweigens. Grace und ihre Familie scheint ein Geheimnis zu umgeben… Wird Addie mit ihrer Suche erfolgreich sein?

    Auf das Buch bin ich durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden. Eine junge Frau steht mit dem Rücken zum Betrachter, streicht vorsichtig über Blumen, das Haus im Hintergrund ist nur schemenhaft zu sehen… die Christrose in der oberen Ecke deutet auf den Titel hin…
    Dies ist der 1. Roman der Autorin, den ich las und er gefiel mir gut. Die Erzählung ist von Beginn an spannend und ich habe mitgehofft und gebangt um Grace und die jüdischen Kinder. So war mir Grace auch von der 1. Seite an sehr sympathisch, ebenso wie Roland, der gemeinsam mit Grace die Kinder in Sicherheit bringt. Auch die beiden Geschwister Elias und Marguerite habe ich schnell ins Herz geschlossen. Mit Addie musste ich erst „warm“ werden, mochte sie dann aber auch gern.
    Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt und wie bei einem Puzzle fügen sich die Teile erst nach und nach aneinander. So bleibt der Spannungsbogen hoch.
    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und die einzelnen Charaktere wirken sehr authentisch. Mir gefällt gut, dass die Protagonisten immer wieder Kraft aus ihrem Glauben an Gott schöpfen.

    Ich habe „Wo die Winterrose blüht“ sehr gern gelesen und kann den Roman weiterempfehlen.
  • 4/5 Sterne

    Gebeugt aber nicht gebrochen

    "Jedes Mal, wenn uns jemand Unrecht tut, haben wir zwei Möglichkeiten, damit umzugehen. Wir können das Unrecht sammeln und ein ganzes Leben lang mit uns herumtragen. Oder wir können es von uns werfen!"

    Buchauszug S.214/215

    Inhalt:

    "Wo die Winterrose blüht" ist eine beeindruckende Geschichte über die Rettung jüdischer Kinder während des 2. Weltkrieges. Die Erzählung spielt auf zwei Zeitebenen. Derweil Grace Tonquin 1943 als Fluchthelferin ihr Leben immer wieder neu riskiert, um die jüdischen Kinder über die Grenzen Frankreichs zu bringen, kämpft Addie Hoult 2003 in Oregon um das Leben ihres Ersatzvaters Charlie. Charlie leidet an einer schweren Erbkrankheit und benötigt dringend einen Knochenmarkspender. Nur wenn es Addie gelingt seine Verwandten aufzuspüren, hat er noch eine Chance auf Heilung. Ihre Suche führt Addie auf die Spuren von Grace Tonquin. Die vor mehr als 50 Jahren mit zwei Waisenkindern in Amerika sesshaft wurde. In welcher Verbindung stehen die beiden wohl zu einander und warum ist Grace unauffindbar?

    Meine Eindrücke:

    Melanie Dobson ist ein wahrhaft fesselnder Roman gelungen, den ich nur so verschlungen habe. Zum Inhalt möchte ich gar nicht mehr verraten, als die bereits vorhergegangene Kurzbeschreibung. Jedes Wort darüber hinaus, würde mich in Gefahr bringen, der spannenden Handlung Abbruch zu tun. Zu Beginn ist nämlich so vieles unklar. Die Autorin versteht es einem mit ihrer Geschichte gefangen zu nehmen und schrittweise tiefer hinein zu ziehen. Anfangs waren mir die Wechsel der beiden Zeitebenen etwas zu oft. Aber schon bald empfand ich es als ausgewogen und angenehm. Die beiden Erzählstränge waren immer perfekt aufeinander abgestimmt, sodass der Leser die ganze Geschichte quasi nahtlos erfährt. Besonders die erste Hälfte des Buches war mir fast etwas zu drückend und schwer. Ich möchte das Gefühl beim Lesen mit einem Wald vergleichen, der beim Betreten, je weiter man hinein gelangt, immer dichter, dunkler und verworrener wird. Doch dann beginnen sich die Bäume zu lichten und plötzlich steht man auf einer prachtvollen Lichtung. Genau so erlebte ich es, zeitweise hatte ich den Eindruck je länger ich las, desto weniger verstand ich die Zusammenhänge. Zum Schluss klärt sich alles sehr befriedigend und realistisch auf, was mich das Buch zufrieden schließen ließ. Die Autorin hat ein sehr wichtiges aber auch schweres Thema beeindruckend in ihrem Roman umgesetzt. Es wird deutlich, mit was für Folgen die Familien der Nachkriegszeit zu kämpfen hatten. Trotz der grundsätzlich liebenswerten und auch bemerkenswerten Figuren, blieben sie mir tatsächlich irgendwie fremd. Es ist mir nicht gelungen eine tiefe Beziehung zu ihnen aufzubauen, wie ich es sonst von mir kenne. Woran dies genau gelegen hat, kann ich nicht benennen. Denn die Geschichte bietet durchaus viel Tiefgang wobei der christliche Aspekt gekonnt und wertvoll in die Handlung integriert wird. Themen wie Schuld und Vergebung werden gefühlvoll aufgegriffen. Besonders den Buchauszug über geschehenes Unrecht habe ich für mich mitgenommen und werde ihn in meinem Herzen bewahren.

    Mein Fazit:

    Ein großartiges Buch, das mir nie langweilig wurde und ich sehr gerne gelesen habe. Nach einiger Zeit möchte ich es tatsächlich ein zweites Mal lesen. Emotional konnte es mich nicht ganz so berühren wie erhofft, daher vergebe ich gerne sehr gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung!
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