Das Haus am Ende der Welt

Roman

(Buch - Gebunden)

Henning und seine Tochter Mai kämpfen mit den Folgen eines schweren Reitunfalls. Als Mai plötzlich verschwindet, führt Hennings verzweifelte Suche ihn nach Finnland, an einen Ort nahe der russischen Grenze, an dem Mai ihre ersten Lebensjahre verbrachte. Dort stößt er auf ein tief verborgenes Familiengeheimnis, das ihn zwingt, sich mit seiner eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Die Reise wird zur Metapher für die Suche nach Identität und Vergebung. Alte Wunden brechen auf, während neue Verbindungen geknüpft werden. Inmitten von familiären Konflikten und persönlichem Scheitern zeigt sich, dass wahre Heilung nur möglich ist, wenn man die eigenen Fehler akzeptiert und loslässt.

Ein Roman über Aufrichtigkeit und die Hoffnung auf einen Neuanfang.

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Details

    • Erscheinungstermin:
      19.02.2025
    • Verlag:
    • Artikel-Nr.:
      821096000
    • ISBN:
      9783986950965
    • Sachgebiet:
      Erzählungen/Romane
    • Seitenzahl:
      432 S.
    • Maße:
      13,5 x 21,5 x 3,4 cm
    • Gewicht:
      609g
  • Dieses Produkt ist preisgebunden:
    Ja
  • Download-Material:
  • Angaben zum Hersteller nach GPSR:
    Gerth Medien i.d. SCM Verlagsgruppe GmbH
    Berliner Ring 62
    35576 Wetzlar
    DEUTSCHLAND
    info@scm-verlagsgruppe.de

Stimmen zum Produkt

  • 5 5
    „Katrin Faludi ist eine Meisterin des atmosphärischen Schreibens. Sie erzeugt von Anfang an eine intensive Spannung, die sich durch den ganzen Roman zieht. Man folgt ihren Figuren selbst dann atemlos, wenn diese gerade reglos auf einem Steg sitzen.“ Verena Linde, Autorin und Redakteurin bei Gruner + Jahr

    „Ein fesselndes Familiendrama im finnisch-russischen Grenzgebiet. Spannend bis zur letzten Seite. Die ich herbeisehne, damit die Hochspannung nachlässt. Die ich fürchte, weil die Autorin in kraftvoll-poetischer Sprache so kluge Fragen stellt zu Schuld, Ehrlichkeit und Freiheit. Ein Roman, der aufrüttelt und zeigt: Wer den Geistern der Vergangenheit entgegentritt, wird sie entmachten und überwinden.“ Ute Heuser-Ludwig, Redakteurin, ERF Plus Lesezeichen

Bewertungen

  • 5/5 Sterne

    Fesselnd, heftig und mit vielen Wendungen

    Ein Reitunfall reißt Mai aus ihrem Alltag heraus und lässt in ihr Fragen nach der eigenen Vergangenheit aufkommen. In Finnland macht sie sich auf die Suche nach ihrer Herkunft, nach Geborgenheit, Angenommensein und sich selbst. Ihr Vater Henning reist hinterher und versucht wieder an sie heranzukommen. Aber Mai rebelliert, ist innerlich zerrissen. Und doch scheint alles in ihr nach Hilfe zu schreien, eine Lösung und inneren Frieden zu finden.

    Die Handlung ist vielschichtig und vor allem zu Beginn gilt es die zunächst scheinbar vielen Figuren für sich zu sortieren. Einige finnische Vokabeln habe ich während des Lesens nachgeschlagen, was mir zum Verständnis sehr geholfen hat. Da hätte ich mich über einen kleinen Glossar im Anhang gefreut. Aber die Geschichte fesselt, will gelesen werden und zieht in ihren Bann.

    Der Roman handelt größtenteils in der Gegenwart und wird im Wechsel aus den beiden Sichten der Hauptprotagonisten erzählt. Immer wieder gibt es Rückblicke, die dankenswerterweise in einer anderen Schriftart geschrieben sind. Dadurch ist es leichter einzuordnen. Katrin Faludi schafft es perfekt, dass diese Rückblicke und die Gegenwart einander ergänzen und unterstützen. Auch der Schreibstil ist packend und als Leser will man einfach zügig weiterlesen, um zu erfahren, wie die Situation so verfahren werden konnte. Was ist im Leben dieser Menschen so schiefgelaufen? Wo sind die Verbindungen? Immer wieder gibt es unverhergesehene Wendungen und an manchen Stellen hat es mich innerlich zerrissen, was einige Menschen ertragen müssen.
    In all dem gibt es aber auch die Frage nach der eigenen Schuld und der Möglichkeit der Vergebung.

    Meine heimliche Lieblingsperson ist Janne, eine Pastorin, die immer wieder mal kurz in Erscheinung tritt und mir unglaublich gut gefällt. Über sie und ihre Geschichte würde ich gerne noch mehr lesen.
    Auch ihren Humor bringt Katrin Faludi in einzelnen Formulierungen ein, z.B. in der Beschreibung der Kardashian-Villa, dem Hühnerstall oder der „optischen Messerstecherei“, wenn Blicke töten könnten.

    „Das Haus am Ende der Welt“ ist ein komplexer und fesselnder Roman, der heftige Themen anpackt und auch nach dem Lesen noch nachhallt.
  • 5/5 Sterne

    Ich empfehle das Buch zu 100% weiter

    Für Mai bricht eine Welt zusammen als sie bei einem Ausritt gemeinsam mit ihrem Vater im ehemaligen Grenzstreifen Mecklenburg-Vorpommerns eine alte DDR-Mine unter ihr explodiert. Ihr geliebtes Pferd stirbt und sie selbst landet schwer verletzt in Krankenhaus.
    Schwer traumatisiert tauchen während der Zeit der Heilung immer wieder Bilder aus ihrer Vergangenheit auf. Bilder die sie nicht einordnen kann, die sie aber auch nicht verdrängen kann. Sie muss wissen, was dahintersteckt. Mia beginnt eine Reise in die Vergangenheit auf der Suche nach sich selbst.
    Beim Lesen stückweise zu erfahren, was Mai, die dem Leser als behütet im Kreise einer mehr oder weniger funktionierenden Familie auf einem Reithof aufwachsend vorgestellt wird, hat mich mehrmals sprachlos gemacht. Eigentlich müsste ihr Leben hier glücklich sein, doch die aufkommenden Erinnerungen lösen bei der 15jährigen massive körperliche Schmerzen aus. Ihr Vater führt das auf den Reitunfall zurück, will die Schmerzen mit starken Schmerzmitteln eindämmen. Doch Mai weiß es besser. Sie muss dahin zurück, wo sie laut ihren Ausweispapieren geboren wurde, nach Karelien. Im finnischen Teil, direkt an der Grenze zu Russland beginnt ihre Suche und kommen auch ihre Erinnerungen immer mehr an die Oberfläche. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber was dort ans Licht kommt und dem sich auch ihr Vater Henning, der ihr nachgereist ist, stellen muss, wird von der Autorin mit so viel Feingefühl und Detailtreue erzählt, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Dabei brilliert sie auch immer wieder mit herrlich bildhaften Vergleichen. Zum Beispiel bezeichnet Mai ihren Vater als strapazierfähig. Der Vater beschreibt, dass seine Tochter den Charme von Unkrautvernichter hat.
    Da blieben Schmunzler nicht aus. Das hat mir gefallen.
  • 5/5 Sterne

    Gefühlsflut

    Dieses Buch lässt einen echt alles fühlen! Es ist so gut! Ich will nicht zu viel verraten, also lest es!
  • 5/5 Sterne

    Ein stilles Meisterwerk

    Ich weiß gar nicht, wann mich ein Roman zuletzt so gepackt hat wie Das Haus am Ende der Welt von Katrin Faludi. Eigentlich wollte ich nur mal kurz reinlesen – und zack, war ich komplett drin. Dieses Buch hat mich nicht nur emotional abgeholt, es hat mich mitgerissen, durchgeschüttelt und am Ende ganz leise wieder abgesetzt.

    Die Geschichte beginnt mit einem schweren Reitunfall der 15-jährigen Mai. Klingt erst mal dramatisch – und ist es auch – aber nicht reißerisch, sondern echt. Beim Lesen hatte ich sofort das Gefühl: Da steckt Tiefe drin. Als Mai beginnt, sich an seltsame Bilder aus ihrer frühen Kindheit zu erinnern, wird klar, dass hier mehr verborgen liegt, als man anfangs ahnt. Und dann diese Reise nach Finnland… wow! Ich hatte beim Lesen das Gefühl, selbst durch diese weite, stille Landschaft zu wandern – zwischen Seen, alten Wäldern und dunklen Familiengeheimnissen.

    Was mich besonders berührt hat: Die Vater-Tochter-Beziehung. Selten habe ich so ehrlich und feinfühlig beschrieben erlebt, wie zwei Menschen sich langsam wieder annähern, Vertrauen lernen, einander zuhören – und sich selbst dabei besser verstehen.

    Der Schreibstil? Großartig! Locker, bildhaft, manchmal poetisch, aber nie kitschig. Faludi findet genau die richtigen Worte, um große Gefühle greifbar zu machen, ohne sie aufzudrängen. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten, mitgehofft – und am Ende mit einem dicken Kloß im Hals das Buch zugeklappt.

    Für mich ist Das Haus am Ende der Welt viel mehr als nur eine spannende Familiengeschichte. Es ist ein stilles Meisterwerk über Erinnerung, Vergebung und die Frage, was Heimat eigentlich bedeutet. Ganz ehrlich: Dieses Buch gehört für mich zu den schönsten Entdeckungen der letzten Jahre.
  • 4/5 Sterne

    Nuanciertes Porträt über das Erwachsenwerden

    Erzählt wird die eindrückliche Geschichte der 15-jährigen Mai, deren Alltag auf einem Pferdehof jäh aus der Bahn geworfen wird. Ein tragischer Unfall mit einer alten Tretmine konfrontiert sie nicht nur mit körperlichen Schmerzen, sondern auch mit einer Vergangenheit, die sich tief in ihr Gedächtnis eingebrannt hat, die so gar nicht zum idyllischen Leben auf dem Hof ihrer Grosseltern passen will. Mit viel Feingefühl und psychologischem Tiefgang schildert Katrin Faludi Mais Weg durch Trauma, Selbstfindung und die Konfrontation mit verdrängten Erinnerungen. Verknüpft werden die emotionale Ebene der Protagonistin gekonnt mit einer überraschenden Wendung, der Reise nach Karelien.
    Der Ortswechsel bringt nicht nur geografisch, sondern auch seelisch eine Bewegung ins Spiel, die Vater und Tochter auf schmerzhafte wie auch heilende Weise verbindet. Beeindruckt an dieser Geschichte hat mich die Atmosphäre, das Wechselspiel zwischen der ländlichen Geborgenheit, der bedrohlichen Vergangenheit und der kargen Weite Finnlands. Die Geschichte ist ein fein nuanciertes Porträt über das Erwachsenwerden im Schatten familiärer Geheimnisse. Auch wenn dieses Buch christliche Inhalte enthält, ist es spannend zu Lesen und ich wünsche viel Vergnügen dabei.
  • 4/5 Sterne

    Ein tiefgründiges Familiendrama

    „Das Haus am Ende der Welt“ ist mein erster Roman von Katrin Faludi. Das Buch handelt von Mai, einem 15-jährigen Mädchen. Nach einem schweren Reitunfall und einer überraschenden Entdeckung ändert sich ihr Leben komplett. Die Geschichte ist ziemlich kompliziert und hat viele Ebenen, was anfangs verwirrend sein kann – ich hatte so manches Mal ein Fragezeichen im Gesicht.
    Doch nach und nach entfaltet sich eine tiefgründige Familiengeschichte, die vom Kampf mit Schuld, Sehnsucht nach Heimat und Trauer geprägt ist.
    Die Erzählweise, die zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin- und herwechselt, wirkt wie ein Puzzle, das nach und nach zusammengesetzt wird. Diese Struktur erleichtert es dem Leser, die Figuren und ihre Beweggründe zu verstehen.
    Die Charakterentwicklung ist hervorragend gelungen; sowohl Mai als auch ihre Nebenfiguren wie der Onkel oder die finnische Tante tragen wesentlich zur starken emotionalen Tiefe bei.
    Besonders spannend ist die Suche nach Mai, die nach ihrem plötzlichen Verschwinden in Finnland entdeckt wird. Die Geschichte hält zahlreiche unerwartete Wendungen bereit, die teilweise sprachlos machen und tief berühren. Faludi versteht es, die Atmosphäre der nordischen Landschaft sowie die inneren Abgründe ihrer Figuren lebendig und realistisch zu schildern. Das Lesen ist wie eine Reise durch Finnland, bei der alle Sinne angesprochen werden – der Duft von frischem Gras, Regen, Pferd und Gebäck wird fast greifbar.
    Das Buch berührt Themen wie schwere Schuld, Verlust, Trauer und die Bewältigung emotionaler Wunden. Es regt zum Nachdenken an und hinterlässt einen tiefen Nachklang. Besonders die Beschreibung der Natur und der Schauplätze ist wortgewaltig und authentisch, was das Leseerlebnis noch intensiver macht.
    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen.
    Die Autorin führt den Leser auf eine faszinierende und manchmal dramatische Reise, die bis zum letzten Kapitel fesselt.
    Fazit: „Das Haus am Ende der Welt“ ist ein tief bewegender Roman, der trotz seiner Komplexität bald im Kopf und Herzen nachklingt. Frau Faludi ist es gelungen, eine Geschichte zu erzählen, die lange im Gedächtnis bleibt. Absolut empfehlenswert für Leser, die sich gern auf vielschichtige und emotionale Erzählungen einlassen möchten.
  • 5/5 Sterne

    GRENZÜBERSCHREITUNGEN und die Schatten der Vergangenheit

    GRENZÜBERSCHREITUNGEN und die SCHATTEN DER VERGANGENHEIT
    "Das Haus am Ende der Welt" aus der Feder von Katrin Faludi ist 2025 bei Gerth Medien erschienen.

    Im Vorfeld hatte ich viel positives gehört und war deshalb sehr neugierig auf diesen Titel.

    Und schon nach den ersten Seiten war ich gepackt, bin eingetaucht in diese fließend fesselnde Erzählung einer besonderen Vater-Tochter Beziehung, die mich von einem Reitgestüt in Norddeutschland zu einer abgelegenen Hütte mitten im Nirgendwo geführt hat.

    Der Name "Karelien" war absolutes Neuland für mich, genauso wie die Beschreibung der geografischen Lage dieses mysteriösen Ortes.

    Auslöser für diese Reise ist ein Reitunfall der 15jährigen Mai, die nach dem Erwachen aus dem Koma mit Identitätsproblemen kämpft und sich genau nach diesem kilometerweit entfernten Land und Haus sehnt.

    Henning, ihr Vater steht dieser Situation hilflos gegenüber und als Mai eines Tages verschwunden ist, lässt er alles stehen und liegen, folgt seiner Tochter und begibt sich auf eine Reise in seine eigene Vergangenheit...

    Mein Leseeindruck:

    Die Handlung dieses Romans ist komplex und besonders am Anfang hatte ich öfters ein Fragezeichen im Gesicht.

    Nach und nach entfaltet sich ein dramatisches Familiengeheimnis, dass beim Lesen Achterbahngefühle erzeugt.

    Der Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit offenbart die Puzzle-Steine einer sehr tiefgründigen und intensiven Geschichte.

    Die Schreibweise von Katrin Faludi hat mich von Beginn an begeistert. Mit ihrem atmosphärischen Stil lässt sie die im Roman beschriebenen Geschehnisse und deren Schauplätze wie auf einer Kinoleinwand vor unseren Augen ablaufen.

    Damit schafft sie es, den Lesefluss und den Spannungsbogen vom Anfang bis zum Ende aufrecht zu erhalten.

    Ihre Protagonisten und Nebenfiguren sind sehr gut gezeichnet, und verleihen den hier aufgezeigten Themen wie Schuld, Grenzen, Freiheit ,Sehnsucht nach Heimat und Vergangenheitsbewältigung eine Intensität , die tief berührt und bewegt...

    Mein Fazit:

    Eine großartige Spannungslektüre, die mich immer wieder in Staunen versetzt, mir teilweise die Luft geraubt und mit genial überraschenden Wendungen meine gedanklichen Überlegungen geflasht hat.

    So ist auch das Ende unvorhersehbar mit einem kraftvoll-nachhaltigen Finale.





  • 5/5 Sterne

    dramatische und spannende Familiengeschichte

    Eine spannende und bewegende Familiengeschichte, welche dich an die finnische/russische Grenze entführt.

    Am Anfang hatte ich etwas Mühe zum mich in der Geschichte zu orientieren. Aber dann hat sie mich so richtig gepackt.

    Nach einem schweren Reitunfall scheint für Mai nichts mehr so zu sein, wie es mal war. Ihr kamen verblasste Erinnerungen von ihrer früheren Familie in den Sinn, welche sie vergessen sollte. Ein Land, das mal ihre Heimat war und das sie nicht mehr ihr Zuhause nennen durfte. Sie kann nicht anders, als ihrer inneren Sehnsucht zu folgen. Somit findet sie sich in Finnland wieder. Was sie dort erfährt, hätte sie sich nicht mal in ihrem schlimmsten Alptraum vorstellen können. Henning, ihr Vater, ist total aufgelöst, als Mai plötzlich verschwunden ist. Er reist ihr nach und muss sich nun seiner Vergangenheit stellen.

    Die Geschichte wird von der Gegenwart erzählt. Immer wieder gibt es Rückblicke, und so wird die Geschichte langsam aufgerollt.

    Eine Protagonistin, welche mir besonders auffiel, war Emilia. Sie wirkte unnahbar und kratzbürstig. Aber ich bewunderte ihre Stärke und ihren Mut. Eine aussergewöhnliche Persönlichkeit, welche wahrscheinlich von allen am meisten Opferbereitschaft zeigte und in einer unmöglichen und grauenvollen Situation noch fähig war zu lieben.

    Katrin hat eine besondere Fähigkeit, Geschichte und Charaktere lebendig zu erzählen. Ich war noch nie in dieser Gegend und trotzdem konnte ich mich so gut in diese atemberaubende, finnische Welt versetzen lassen. Diese Ruhe und Stille, das verlassene und auch etwas düstere Gefühl kamen bei mir als Leserin definitiv an. Die Charaktere sind facettenreich und haben eine Tiefe. Beim Lesen merkte ich richtig, wie die Personen lebendig wurden und ihre eigene Geschichte erzählten. Auch die Charakterentwicklung fand ich sehr schön, besonders bei einem, der für mich den grössten Wandel durchgemacht hat. Obwohl die Geschichte sehr dramatisch und aufwühlend ist, streut Katrin genau an den richtigen Stellen eine Prise Humor. Das hat es ein wenig aufgelockert, ohne den Ernst aus der ganzen Geschichte zu nehmen. Ich fand es toll, wie am Ende der Anfang von der Geschichte nochmal aufgegriffen wurde.

    Bekennt einander eure Schuld und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Jakobus. 5.16 Dieser Vers ist eine der Kernaussagen der Geschichte. Und ja, Heilung geschieht da, wo eine Bereitschaft für Vergebung ist.

    Falls du für die anstehenden Sommerferien noch ein spannendes Buch mit Tiefe suchst, kann ich dir dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.
  • 5/5 Sterne

    Spannende Geschichte zu den Themen Umgang mit Schuld, Vergebung u. Versöhnung sowie Missbrauch

    Nach einem schweren Reitunfall beschließt Taina zu ihren Wurzeln in Finnland zurückzukehren, wo sie einiges Neues über sich und ihre Herkunft herausfindet. Ihr Vater Henning folgt ihr, eigentlich um seine Tochter wieder zurück zu holen. Doch auch er muss sich seiner Vergangenheit stellen, manches loslassen und vergeben bzw. um Vergebung bitten.

    Der Leser wird nach und nach in die Geschichte von Taina und ihrem Vater Henning mit hineineigenommen und erfährt durch immer wieder eingeschobene Rückblenden Stück für Stück etwas aus ihrer jeweiligen Vergangenheit. So langsam wie es vor allem Taina herausfindet, wo sie herkommt und wie die Verwandstchaftsverhältnisse tatsächlich sind, so langsam erfährt auch der Leser immer wieder etwas aus der Vergangenheit..
    Katrin Faludi hat wie in ihrem vorherigen Roman auch mit "Das Haus am Ende der Welt" einen gut zu lesenden Roman geschrieben. Ich lernte mit der Zeit die beiden Hauptfiguren besser kennen und verstehen. Als die Handlung in Finnland Fahrt aufnimmt, konnte ich fast nicht mehr aufhören zu lesen, weil mich die Handlung bis zum überraschenden Finale in ihren Bann zog.
    Anfangs war es für mich etwas gewöhnungsbedürftig, dass Hennings Sicht und Erleben in der Ich-Form erzählt wird, jedoch Tainas Erleben in der dritten Person. So blieb ich gefühlt etwas auf Abstand zu Taina, wohingegen ich Henning immer besser verstehen konnte.
    Katrin Faludi beschreibt auch die anderen Personen um Taina und Henning herum sehr gut und realistisch.
    Es gelingt ihr gut, die Charaktere so darzustellen, dass jeder nicht nur absolut gut oder schlecht ist, sondern irgendwie dazwischen liegen. Ich fand es auch gelungen, wie der Glaube an Gott hier mit hineingenommen und unterschiedlich beschrieben wird von den einzelnen Personen.
    Insgesamt ist "Das Haus am Ende der Welt" ein trotz der schweren Themen ein gut zu lesender Roman, den ich absolut empfehlen kann.
  • 4/5 Sterne

    Spannung, alte Wunden und Familienkonflikte – eine wilde Reise nach Finnland!

    Katrin Faludi schafft mit ihrem Roman „Das Haus am Ende der Welt“ einen modernen Roman, der wirklich Spannung pur von Anfang bis Ende mit sich bringt. Auch wenn nur sehr wenige christliche Aspekte im Buch unterkommen, ist die Geschichte die sie erschafft sehr lesenswert!

    Der Roman dreht sich vor allem um Henning und seine Tochter Mai. Mai erlitt einen schweren Reitunfall, der ihr Leben auf den Kopf stellt. Alte, verdrängte Wunden brechen nach dem Unfall wieder auf und Mai macht sich auf eine verrückte Suche nach ihrer wirklichen Identität. Tiefe Familiengeheimnisse und eine tief verborgene Vergangenheit scheinen nach und nach aufzubrechen.

    Die Zeit in dem der Roman spielt ist überwiegend das Jahr 2023, es ist also ein sehr aktuelles Geschehen - ein moderner Roman, der viele Aspekte der heutigen Generation aufgreift und widerspiegelt. Immer wieder reist die Autorin auch in die Vergangenheit der Geschichte – dies ist aber immer deutlich gekennzeichnet durch Nennung der Jahreszahlen am Anfang des Kapitels. Ebenso wechselt in jedem Kapitel immer die Person, aus deren Sicht sie gerade schreibt – aber durch die Nennung am Anfang des Kapitels, ist es leicht sich darauf einzulassen.

    Mir persönlich ist es anfangs etwas schwer gefallen, in den Roman hineinzufinden, da ich durch die vielen (finnischen) Namen teilweise etwas irritiert war. Auch hat mir der Sprachstil von Katrin Faludi persönlich nicht ganz zugesagt und auch einige Passagen, fand ich persönlich, hätte es in einem christlichen Roman nicht unbedingt gebraucht.

    Dennoch ein sehr spannender Roman, in dem viel erstmal verborgen bleibt und es dadurch noch mehr Aufregung beim Lesen gibt. Vor allem wenn man noch im ersten Teil des Buches steckt und viele Zusammenhänge noch nicht versteht, die dann im zweiten Teil sich langsam auflösen, ist das Leseerlebnis sehr aufregend!

    Auf jeden Fall ein zu empfehlender Roman, wenn man mal etwas anderes wie die typischen Romantik-Bücher lesen möchte und auf etwas mehr Spannung zurückgreifen möchte!
  • 5/5 Sterne

    Schuld und ein Weg der Heilung in Romanform

    In ihrem Roman „Das Haus am Ende der Welt“ packt Katrin Faludi die großen Themen Schuld, Reue und Rache an. Nach und nach entfaltet sich in der beschaulichen finnischen Landschaft ein Familiendrama, bei dem jedes einzelne Mitglied mit Versagen und Scheitern zu einem großen Drama beiträgt. Trotz der schweren Themen – auch Missbrauch und Selbstmord gehören dazu – entfaltet sich eine Geschichte, die zu Herzen geht und Kapitel um Kapitel fällt es schwerer, das Buch aus der Hand zu legen. Das Ende zeigt mögliche Wege zur Vergebung und Heilung auf, ohne die Folgen der Fehlentscheidungen und -handlungen unter einen frommen Teppich zu kehren. Der Roman ermutigt indirekt, eigene Familienthemen anzupacken, sich Fehlern zu stellen und nach Heilungswegen zu suchen.
  • 5/5 Sterne

    Ein gewaltiges Buch

    Zu Anfang habe ich etwas gebraucht um in die Geschichte rein zu finden. Die verschiedenen Erzählstränge haben mich erst verwirrt. Ich habe mir dann einen Stammbaum notiert und nach und nach die ganzen Namen einander zugeordnet.
    Es geht um gemachte Fehler, menschliches Versagen, das Unvermögen sich mit Problemen auseinander zu setzen bzw zu wollen, Schuld und Sühne. Genauso aber auch um Einsicht, verzeihen, miteinander reden, neu anfangen, glauben.
    Ein Krimi mit emotionalen Abgründen aber auch Hoffnung, Vergebung und die Liebe Gottes.
    Ein gewaltiges Buch, das ich manchmal erst ein paar Tage sacken lassen musste um darüber nachzudenken.
    Ein sehr empfehlenswertes Buch, das zum Nachdenken einlädt.

    Zitate:

    S. 43 "Nicht für uns, mein Lieber" sagte ich. "Den Applaus gibt's nur, wenn du so bist, wie sie dich haben wollen"
    -> das zog sich für mich durch das ganze Buch

    S. 93 " Sie trug einen Koffer und mehrere Taschen ins Haus, als hätte sie extra Gepäckstücke für all den Zorn gebraucht, den sie mitbrachte"
    -> auch an diesen Satz musste ich immer wieder denken.
  • 5/5 Sterne

    Vorsicht, dieses Buch kann dein Leben verändern, Positiv verändern!

    Seit ein paar Jahren folge ich der Autorin Katrin Faludi auf Instagram (@katrinfaludi) mit Begeisterung. Sie hat mit sehr viel Humor und Tiefe, ihre Follower am Schreiben dieses Buches teilhaben lassen. Während des Schreibprozesses hat sie uns mitgenommen nach Finnland während sie lange, endlose Straßen entlang gelaufen ist. Sie hat von dem kleinen Häuschen an der Grenze erzählt und von dem Grenzsoldaten, der ihr einfach so über den Weg gelaufen ist. Sie hat davon berichtete, dass sie stundenlang, nächtelang geschrieben hat, manchmal wie im Rausch.

    Das waren meine Kenntnisse zum Buch: „Das Haus am Ende der Welt“, das hat mich natürlich sehr neugierig gemacht und ich war mächtig gespannt, was da wirklich für eine Geschichte dahinter steckt.

    Das Haus am Ende der Welt - ein Roman, der es in sich hat!
    Es ist so eine vielschichtige Geschichte, die Themen anspricht, über die gerne geschwiegen wird: Scham, Schuldgefühle, Vergebung, Selbstwertgefühl. Und das Schweigen, wenn man eigentlich reden müsste, dafür aber tausend Ausreden erfindet, warum das doch nicht notwendig wäre.
    Alles Themen, die ganz tief gehen, weil sie gefühlt jeden von uns betreffen. Das macht dieses Buch zu meiner eigenen Geschichte, weil ich mich immer wieder irgendwo finde.

    Mai hat einen schweren Reitunfall. Seitdem ist sie nicht mehr die Tochter die Henning kennt. Dann verschwindet Mai, Henning findet sie in Finnland. Er möchte sie nur schnell einpacken und wieder ab nach Hause auf den schönen Pferdehof in Deutschland mitnehmen, auf dem doch alles in Ordnung war! Bloß nicht nachdenken müssen, nichts hinterfragen. Dass sieht seine Tochter Mai ganz anders. Und dann sitzen die beide in diesem kleinen Ferienhaus, einem Mökki in Finnland fest, und die ganze Hintergrundgeschichte entfaltet sich. Kindergebete und ein längst vergessener Glaube spielen auch eine Rolle.

    Ich konnte das Buch nicht in einem Rutsch lesen, weil ich immer wieder Pausen brauchte, um das zu verdauen, was ich da gelesen hatte. Es hat mich betroffen gemacht, erschüttert, aber auch bestärkt und ermutigt. Ermutigt meinen Ängsten und den eigenen Unzugänglichkeit entgegenzutreten, weil ich nicht so sein möchte wie manche Personen in diesem Roman.

    Doch Katrin Faludi versteht es auch außerordentlich gut den Humor nicht zu kurz kommen zu lassen.
    Mich brachte immer wieder die Kardashian Villa zum schmunzeln, die die hofeigenen Hühner beherbergte. Die Hühner hatten alle Namen aus der Kardashian Familie – Mega witzige Idee und ich musste immer schmunzeln wenn Kim oder Khloe einen Auftritt hatten!

    Mein Resümee zu diesem Buch:
    Es ist ein Buch mit sehr viel Mehrwert, bei dem man viel über sich selbst erfährt und den eigenen Glauben an Gott noch mal ganz neu definieren kann. Mich hat auch das Grenzgebiet fasziniert in Finnland. Ich hatte mir noch nie darüber Gedanken gemacht, wie es ist, direkt an einer Grenze wohnen zu müssen/dürfen.
    Daher Vorsicht, es könnte sein, dass diese Geschichte zum nachdenken anregt und dein Leben verändert. Positiv Verändert!
  • 4/5 Sterne

    berührender, vielschichtiger Roman, der auch nach dem Lesen noch lange nachklingt

    „Das Haus am Ende der Welt“ ist ein Roman mit Zeitsprüngen, in dem man die Hauptfiguren – Mai, auch Taina genannt, und Henning – in unterschiedlichen Lebensphasen kennenlernt.

    Beide haben mit Herausforderungen zu kämpfen, und auf ihrem Weg kommen einige gut gehütete Geheimnisse ans Licht. Die Geschichte entwickelt sich dabei immer spannender.
    Auch die Nebenfiguren wurden vielschichtig und glaubwürdig ausgearbeitet, was die Geschichte noch lebendiger macht.

    Anfangs fiel es mir etwas schwer, in die Handlung hineinzufinden. Auch an den Schreibstil musste ich mich erst gewöhnen. Doch nach ein paar Kapiteln war ich gut drin, und es hat sich definitiv gelohnt, dranzubleiben.

    Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet und macht neugierig auf den Inhalt.

    Die verschiedenen Schriftarten und klar gekennzeichneten Jahreszahlen haben sehr dabei geholfen, den Überblick über die Zeitebenen zu behalten.

    Auch die Einblicke in Finnland und die dortige Landschaft waren interessant und haben der Geschichte eine besondere Atmosphäre verliehen.

    Die Spannung steigt stetig – von Seite zu Seite – und es gab einige überraschende Wendungen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hatte.

    Der Glaube hätte für meinen Geschmack ruhig noch etwas mehr Tiefe und Raum einnehmen dürfen.

    Trotzdem ist „Das Haus am Ende der Welt“ ein berührender, vielschichtiger Roman, der auch nach dem Lesen noch lange nachklingt.
  • 5/5 Sterne

    Spannung mit Tiefgang

    Mai hat einen schweren Unfall mit ihrem Pferd und ihr Leben hängt am seidenen Faden. Langsam kommt sie wieder zu Kräften, hat aber immer wieder starke Schmerzen. Ihr Vater Henning möchte ihr auf dem Genesungsweg helfen, aber erdrückt sie dabei mit seiner Führsorge. Und plötzlich ist Mai verschwunden. Hennig macht sich auf die Suche nach ihr und landet in Finnland an der russischen Grenze. Warum ist seine Tochter hierhin geflüchtet und kann er seine Beziehung zu ihr noch retten? Hat sein Bruder recht, als er sagte, das der Unfall das Beste war, was Mai passieren konnte? Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit, wo die Bösartigkeit aus der Vergangenheit einiger Menschen an die Oberfläche kommt. Wie geht man mit so einer Schuld um? Kann man Vergebung erwarten oder sich selbst verzeihen?

    Es ist mein erster richtiger Roman von @katrinfaludi und er hat mich sehr beeindruckt. Schon der Prolog hat mich gepackt und ich war geschockt über den Kreis, den er zum Schluss geschlossen hat. Es gab einige Wendungen in diesem Buch die ich nicht erwartet hätte und die mich teilweise sprachlos und so traurig gemacht haben. Andererseits zeigt Katrin aber auch auf, das jeder Mensch Vergebung verdient. Die Veränderung durch Heilung der alten Wunden bei den Hauptfiguren mitzuverfolgen fand ich sehr interessant. Aber auch die Nebenfiguren wie der Onkel, der das schwarze Schaf der Familie ist oder die tiefgläubige finnische Tante, waren so stark und haben eine große Teil zu dieser wunderschönen Geschichte beigetragen. In die Mutter konnte ich mich nicht so richtig reinversetzt und habe ihre Handlungen nicht verstanden, aber sie hat auch ein Päckchen in ihrem Leben zu tragen, das sie nicht aufgearbeitet hat.

    Ich habe einiges interessantes über die Geschichte und Landschaft Finnlands und die Situation an der russischen Grenze erfahren, da es ein gut recherchiertes Buch ist.

    Es ist für mich ein absolutes Highlight dieses Jahr und ich kann es nur weiter empfehlen.
  • 5/5 Sterne

    „Vielschichtig, intensiv, berührend“

    Der neue Roman von Katrin Faludi „Das Haus am Ende der Welt“ ist komplex, nervenaufreibend, eindringlich und absolut berührend bis zum Ende. Er wird in mehreren Zeitebenen erzählt, so dass sich erst nach und nach das große Gesamtbild entwickelt, im Endeffekt wie ein riesiges Puzzle.

    Die Autorin erzählt die Geschichte von Henning und seiner Tochter Mai, die nach ihrem Reitunfall schwer zu kämpfen haben. Kurz bevor die Situation eskaliert, verschwindet Mai spurlos. Nach langer Suche findet Henning sie in Finnland nahe der Grenze zu Russland. Dort nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Für die Leser wird es ungemein spannend, wie die einzelnen Figuren und Bruchstücke des Lebens zusammengehören. Bis zum Ende lüftet Katrin Faludi nach und nach den Vorhang, so dass man einige Aha-Erlebnisse während des Lesens durchläuft. Dabei geht sie auf tiefe Wunden – körperlich wie seelisch – ein, auf Verlust, Trauer, Erschütterung, Ablehnung.

    Zutiefst bewegend war es, zu verfolgen, dass wahre Freiheit und Frieden nur durch Vergebung und Loslassen möglich sind. Dass dies kein einfacher Weg ist und dass man häufig Rückschläge dabei erlebt, schildert die Autorin realistisch und sehr berührend. Aber die Hoffnung und der Glaube können durch diese Situationen tragen und lassen einen am Ende stärker daraus hervorgehen.

    Katrin Faludi ist mit diesem Roman ein Meisterwerk gelungen, das lange im Leser Nachklang findet und ihn zum Nachdenken anregt. Die Vielschichtigkeit der Erzählung macht sie unglaublich spannend, so dass man das Buch nur ungern aus der Hand legen möchte. Ihr ist es auf eine feine Art und Weise gelungen, den christlichen Glauben in die Geschichte mit einzuweben, wodurch der Leser sanft zu Gott gelenkt wird, bei dem alle Dinge möglich sind – auch die Heilung aller Wunden, die ein Mensch in seinem Leben erfahren hat. Ich empfehle dieses Buch von Herzen gerne weiter.
  • 5/5 Sterne

    Ein emotionaler Roman über Sünde und Vergebung

    Katrins Roman fesselte mich bereits im ersten Kapitel und ließ die Neugierde in mir wachsen, was mich in diesem Roman wohl erwarten würde.

    Die Geschichte entfaltet sich von Kapitel zu Kapitel auf faszinierende, aber auch dramatische Weise bis zum Ende.

    Die Protagonistin Mai übte eine faszinierende und zugleich verwirrende Anziehung auf mich aus. Nach einem schweren Reitunfall, den sie überlebt, kämpft sie sich zurück ins Leben. Doch der Unfall wirbelt ihre Gedanken so sehr durcheinander, dass sie beginnt, ihr Leben zu hinterfragen. Was zuvor wie ein Happy End für ihren schwierigen Start ins Leben erschien, wird nun in einem neuen Licht betrachtet. Entschlossen beschließt sie, nach Finnland zu reisen, um ihren wahren Wurzeln auf den Grund zu gehen. Die Erkenntnisse, die sie dort gewinnt, werfen sie zunächst aus der Bahn, doch schließlich findet sie den Mut, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und erkennt, wo ihr wahres Zuhause liegt.

    Mais Vater Henning hingegen ist jemand, der sich das Leben unnötig schwer macht. Durch seine Neigung, alles mit sich selbst auszumachen und zu verschweigen, steuert er unaufhaltsam dem emotionalen Abgrund entgegen. Doch zum Glück gibt es die Pastorin Janne, meine absolute Lieblingsfigur in diesem Buch, die ihm auf unmissverständliche Weise die Augen öffnet. Mit ihrer Unterstützung beginnt auch er, sein Leben zu reflektieren und wagt es schließlich, seine Fehler und Sünden zu bekennen.

    Katrin hat mit diesem Roman ein tief berührendes Werk geschaffen, das sich mit Verfehlungen, schwerer Schuld und emotionalen Abgründen auseinandersetzt. Gleichzeitig thematisiert es die Kraft der Vergebung und der Liebe (Gottes).

    Ein absolut lesenswerter Roman, der für mich definitiv zu einem Jahreshighlight wurde.
  • 5/5 Sterne

    Wow. Mir fehlen die Worte für dieses Buch

    Katrin Faludi hat es geschafft, mich mit ihrer Geschichte vollkommen in den Bann zu ziehen. Einmal eingetaucht, konnte ich kaum aufhören zu lesen. Fesselnd und gefühlvoll erzählt sie die Geschichte von Mai und Henning.

    Mai hat einen schweren Reitunfall erlitten, lag wochenlang im Koma – und als sie schließlich erwacht, ist nichts mehr wie zuvor. Sie ist nicht mehr dieselbe. In ihr brodelt Schmerz und Wut, die ich beim Lesen förmlich spüren konnte. Ihre Gefühle waren für mich absolut nachvollziehbar.
    Henning hingegen war mit Mais Verhalten völlig überfordert, konnte es nicht begreifen – und reagierte oft überfürsorglich. Doch dann verschwindet Mai plötzlich spurlos.
    Was ist passiert? Wo ist sie hin?

    Die Suche nach ihr führt Henning schließlich nach Finnland, nachdem er einen rätselhaften Anruf erhält. Ohne zu zögern macht er sich auf den Weg – und stößt dort auf ein Geheimnis, das alles verändert. Ein Geheimnis, das sich entfaltet wie die Büchse der Pandora und mich beim Lesen fassungslos zurückgelassen hat. Gleichzeitig zwingt es Henning, sich seiner eigenen Vergangenheit zu stellen.

    Katrin zeigt mit diesem Buch eindrucksvoll, wie wichtig es ist, über Verluste, familiäre Geheimnisse und die Wahrheit zu sprechen.
    Es ist kein Buch, das laut schreit – aber eines, das tief unter die Haut geht. Ich kann es von Herzen empfehlen.
  • 5/5 Sterne

    ein starkes Buch

    Ach, was habe ich mich gefreut, als ich erfahren habe, dass es ein neues Buch von Katrin Faludi geben wird und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil - sie wurden weit übertroffen.

    Ein junges Mädchen, das auf der Suche nach der Wahrheit ist, ein Vater, der um sie kämpft und viele Geheimnisse aus der Vergangenheit, die aufzubrechen drohen wie ein eitriges Geschwür - das konnte nur spannend werden. So kam, was kommen musste, ich habe das Buch in einem Rutsch, an einem Tag durchgelesen und habe zu keinem Zeitpunkt gewusst, ja nicht mal geahnt, wie die Geschichte ausgehen würde. Mia und Hennings Geschichte ist komplex und es bedarf gerade am Anfang etwas Konzentration, doch dann fügt sich alles und scheint, als würde ein Schleier langsam gelüftet, um ein interessantes und detailreiches Bild zu offenbaren.

    Der Schreibstil war grandios und vor allem die Beschreibungen der Natur, aber auch anderer Schauplätze hat mich fasziniert. Oft hatte ich das Gefühl, selbst durch Finnland zu streifen, den Duft von frischem Gras, Pferd, Regen und Gebäck zu riechen. Alles wurde vor meinem inneren Auge lebendig und ich habe mich in die Geschichte versetzt gefühlt. Es war alles so realistisch und lebendig und dabei so eindrücklich und wortgewaltig erzählt, dass die Geschichte mich fest im Griff hatte.
    Die Sprache ist modern und die Geschichte dadurch angenehm zu lesen, es gibt ein paar kräftigere Ausdrücke, die mich allerdings nicht weiter gestört haben. Einzig über einen Satz bin auch ich gestolpert, da ich ihn als unpassend empfinde.

    Im Übrigen ist es ein zeitgenössischer Roman, der teils aus Hennings Sicht und damit in der Ich-Form und teils aus der Erzählperspektive erzählt wird. Unterbrochen werden die Erlebnisse mit Sprüngen in die Vergangenheit, was sich aber immer gut einordnen lässt. Zum einen sind sie kursiv geschrieben und zum anderen gibt es zum Kapitelanfang Zeitangaben.

    So kann man wunderbar beobachten, was passiert und was dazu geführt hat, dass die Dinge sind, wie sie sind. Dabei geht es um Verzweiflung, viele Fragen, Geheimnisse und Menschen, die an schwerwiegenden Fehlern und ihren Konsequenzen fast zerbrechen. Zum Ende hin habe ich geweint und beim Lesen ist mein Herz an zwei Stellen in tausend Stücke zerbrochen.Dieses Buch hat eine Schwere, die kaum zu benennen ist und spricht darüber, dass man sich und anderen Fehler eingestehen muss, um Frieden finden zu können.

    "Das Haus am Ende der Welt" ist ein vielschichtiger und anspruchsvoller Roman, der fesselnd und durchweg spannend die Geschichte von Zusammenbruch und Neuanfang berichtet.
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